Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.2

- S.13

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Diese Ausgabe – 1988_Innsbrucker_Stadtnachrichten_02
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Gegen Iawineii gibt es keine Alternative zum Schutzwald. Innsbrucks 1leiz.olverordnung zeigt Wirkung —jetzt macht tier Verkehr Sorgen.

Innsbruck in Sorge um Schutzwald der Nordkette
1 i hcbiingen zeigen Verlagerung der Schadensgebiete in höhere Regionen — 45 Mio. S für Lawinenverbauung
zahlreiche
Weidebelastungen.
(Ih) Die Luftbelastung im RäuInnshruck ist Luropas einzige Großstadt, in der Wohngebiete
Deshalb konnten anstelle eines
me Innsbruck führt seit Jahren
durch Lawinen bedroht sind. Bei grolier Gefahr müssen rund 150
Gesamtprojektes bisher nur 1 inauch zur Schädigung des Waldes.
Menschen evakuiert werden, von der Hungerburg bis zum
zelprojekte ausgearbeitet werWie Landcsforsldirektor Dr.
Reclienhof. Doch der Wald im Bereich der Nordkette, für den es
den. Aufgeforstet wird mit lichHerbert Scheiring ausführte,
keine Alternative gibt beim Schutz vor Lawinen, ist bedroht.
ten und Lärchen, in tieferen Lawaren 1984 46 Prozent der WaldInnsbrucks Stadtväter nehmen diesen Umstand sehr ernst. Sie
gen mit Tannen und Buchen als
fläche Innsbrucks nicht mehr gewollten genau wissen, wie groli die Bedrohung ist und was man
Beimischung. Auf durch Lawisund, 23 Prozent fielen in die Katun kann, um den Wald zu retten. Zwei Kxperten, Landesforstnenabgänge
hervorgerufenen
tegorie geschädigt bzw. stark gedirektor Hofrat Dipl.-Ing. Dr. Herbert Scheiring und der Ix"iter
Kahlflächen hat Laubholz einen
schädigt.
der Sektion Tirol der Wildbach- und Lawinenverbauung, Hofrat
gewissen Vorteil. Von der Lawine
Besonders deutliche SchadensDipl.-Ing. Krich Hanausek, legten in einem „Hearing" vor dem
abgeschlagen, treibt es wieder
symptome wiesen die WaldbeGemeinderat am 4. Februar den Zustand unserer Wälder dar und
aus; eine geknickte Fichte stirbt
stände nördlich der Nordkette
zeigten Gegenmaßnahmen auf.
meist ab.
auf.
Lawinenabgänge scheinen in der
Auch
Luftaufnahmen
mit
Falschfarbfilmen aus dem Jahr Gleichzeitig nahm jedoch der (We) Um den Zustand des Chronik seit 1859 auf. 1935 stieß
1978 zeigten: der Wald unmittel- Anteil von Stickoxyd und Ozon Schutzwaldes auf der INordkette zum Beispiel die Arzler-Almbar um die Stadt ist geschädigt. in der Luft zu. Beide Substanzen genauer unter die Lupe nehmen Lawine bis Mühlau vor, der
Bei einem Vergleichsflug 1985 führen zu einer Schädigung vor zu können, laufen heuer Krhe- Schnee schmolz erst im daraufwar zwar keine Verschlechterung allem der höher gelegenen Be- bungen in einem „Musterein- folgenden September.
des Krankheitsbildes zu erken- stände. Die Verminderung der zugsgebiet" an, das vom Achsel- Insgesamt gibt es 12 Lawinennen, wohl aber eine Verlagerung Luftschadstoffe ist daher ein Ge- kopf über die Höttinger Alm bis striche auf der Nordkette. Für
zum Gerschrofen reicht. Denn Verbauungsmaßnahmen wurden
in höhere Hanggebiete. Dr. Schei- bot der Stunde.

Slickoxyde nehmen weiter ungebremst zu,
SIralienverkehr ist der Hauptverursacher

Kein Projekt der Wildbach- und Lawinenverbauung ohne Aufforstungsinaßnahmcn

ring: „Die Tatsache, daß sich die
Waldschäden im talnahen He
reich eher stationär ei halten,
wählend sie in höher gelegenen
Regionen stark ansteigen, kann
mit den Hrfolgen bzw. Mißerfol

Dies muH in erster Linie, so
Dr. Scheiring, zu einer Reduktion (Irr /u 87 l"ro/cnt ans dem
Verkehr stammenden Sliekovydc
fuhren.
l in dies zu ei l e i e h e n , sollte a u c h

D e s h a l b w i n d e u n d wird

gen clei l " n m e l l e n i i a s i m n " s p o l i

an die Li lassim; 1 n e u e r

e i n z e l n e P r o j e k t der W i k l b a e h

Rechts

sollte sich — so Hof rat Hanausek
— der Waldbestand im Bereich
der Nordkelte weiter verringern,
hätte dies sicher unangenehme
l"olgen für Innsbruck.
jedes

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o i sein 11 len s".edaehl w e r d e n . A u s

und

Durch entsprechende l niwcllschiil/malWialimcii (kr Stadt
konnte die Schweieldio>dheInsliing dir lull deutlich gesenkt
werden (strengste Hci/oluTordnung, l""orcierung der (•ashei/un-

S i c h e r h e i t s g r ü n d e n isl r l e i e h / e i

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insgesamt 13,8 Millionen Sei
ling ausgegeben.

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Stückes (die kleinste Grundfläche
ist vier Quadratmeter groß) und

von 1951 bis 19K0 mehrals 36 Millionen Scliilliii!1 ausgegeben.
I ür die kommenden Jahre stehen
folgende Projekte im Bereich der
ordkette an: die Rastlhodcnla»im* mit 2.700 I aiifmeler
Slülzverbaiiung um 7 ha Aufforstung, die Muhlaucr-klammI.awine mit einem Al)lenkdaniin
oberhalb der Schweinsbriicke
und die lYii/cnlulinkminc mil
einem Aul iangdiimm oberhalb
des Rosnerweges. Geschätzte
kosten: insgesamt 45,5 Millionen
Schilling.
(loto: frischauf)

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 2

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