Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.2

- S.10

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Budget-Debatte 1988: Die Berichte der amtsführenden Stadträte

Rekord an Wohnungsübergaben,
aber auch an Neuanmeldungen

Ein hoher Stellenwert für den
Umweltschutz in Innsbruck

(Fi/l Auch 1987 war ein gutes Jahr für den
sozialen Wohnhau in Innsbruck, berichtete Stadtrat Dr. Bruno Wallnöfer /.um
Wohnungswesen in der Budgetdebatte
für das Jahr 1988: Alle Ziele der städtischen Wohnbaupolitik wurden erreicht,
/um Icil übertroffen, 1987 wurden 355
Neubau-Mietwohnungen
fertig und
übergeben, womit in dieser Funktionsperiode des Gemeinderates 826 Wohnungen von der Stadt besiedelt werden konnten. Derzeit befinden sich 357 Wohneinheiten mit Besiedlungsrecht durch die Stadt im Bau, weitere 270
konkret in Vorbereitung. Die Wartezeit von der Vormerkung bis
zur Zuweisung hat sich auf maximal 2 1/2 Jahre verkürzt. 1.701
Wohnungswerber waren zum Jahresende vorgemerkt.

(We) „Luft, Wasser, Boden sind die
I.ebensgrundlagen auch der nach uns
kommenden Generationen. Wir sind aufgerufen, alles in unseren Kräften stehende
zu unternehmen, um unsere Umwelt gesund zu erhalten." Mit diesen Worten und
dem Dank an alle, die ihn bei seiner Arbeit
unterstützen, schloß StR Dr. Josef Rettenmoser sein Referat zum Thema Umweltschutz im Rahmen der Budgetdebatte
des Gemeinderates. Zuvor berichtete der
Umwelt-Stadtrat über die wichtigsten
Aktivitäten, die Innsbruck für den Umweltschutz gesetzt hat. Erfreulich war auch zu hören, daß wieder öffentliche Stellen, Betriebe, Hauseigentümer und Mieter bereit waren, für die Umstellung
auf schwefelarmes Heizöl höhere Kosten in Kauf zu nehmen.

1988 stein ein stolzes Jubiläum
bevor: Die eintausendste städtische Mietwohnung in dieser
Funktionsperiode wird heuer
fertiggestellt! „Das ist die mit
Abstand wirksamste Schwerpunktsetzung im sozialen
Wohnbau seit der Errichtung
des zweiten Olympischen Dorfes vor mehr als einem Jahrzehnt", konstatierte Dr. Wallnöfer.
Unverändert Sorge bereiten
der Stadt die hohen Kosten
nicht nur im Bereich der
Grundstüeksbeschaff ung und
Baiidurchführung, sondern in
verstärktem Maße auch bei den
Betriebs- und Heizkosten. Deshalb verfolgt die Stadt auch das
Ziel, das Wohnungsangebot
noch stärker zu differenzieren
und bedarfsgerechter zu gestalten: An mehreren Pilotprojekten wird „einfacher
Wohnbau" demonstriert, wobei man durch Verzicht auf
Tiefgarage, Lift und Zentralheizung Kosten spart. Es gibt
genügend Werber für solche
Wohnungen.
Ein „Weg zu einer vernünftigen, neuen Bescheidenheit",
wie es der Wohnungsreferent
bezeichnet: „Es nähert sich die
St uiide der Wahrheit, in der wir
uns fragen müssen, ob wir den
technischen Standard nicht
entgegen den Gesetzen der
Baubiologie
(Schallschutz,
Wärmeschutz, bau- und feuerpolizeiliche Auflagen . . .) zu
übertreiben beginnen."
Trotz des umfangreichen "eu-

Innsbruck hatte schon immer
eine Vorreiterrolle, was strenge
Heizölvorschriften
betrifft.
Mit Beginn des Vorjahres wurden sie wieder verschärft: Heizöl mit höchstens 0,3 Prozent
Schwefel ist die Maxime bei
Raumheizungen. Obwohl Betriebe von dieser Verordnung
ausgenommen sind, gibt es immer wieder Beispiele einer
großartigen
Umwelteinstellung: 1987 wechselten die Tiroler Loden, das Sanatorium der
Barmherzigen Schwestern und
eine
Fernwärmegesellschaft
auf schwefelärmeres Heizöl.
Eine Anzahl von Objekten hat
auch wieder dem umweltfreundlichen Gas den Vorzug
gegeben: darunter die städtische Herberge Hunoldstraße,
das Landhaus, die ÖBBRemise, das Sl EKA-Werk in
der Roßau und die Wohnan-

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bauprogrammes konnte die
Vormerkliste im abgelaufenen
Jahr nur um 92 Fälle verringert
werden: Bis Ende 1987 gab es
714 Neuanmeldungen für eine
städtische Wohnung! (1986:
643; 1985: 580). Zwar brachte
das Jahr 1987 mit 826 erledigten Wohnungsfällen das beste
Ergebnis seit 1976, zugleich
aber mit 714 Neuanmeldungen
auch den massivsten Nachfragedruck seit zwanzig Jahren!
Die wieder signifikant angestiegene Zahl der Neuanmeldungen erhärtet die Feststellung des Stadtentwicklungskonzeptes: Trotz stagnierender
Bevölkerungszahl bleibt die
Wohnungsnachfrage
hoch.
Die Familien werden kleiner.
Es muß — bei 1.701 Vorgemerkten — trotz verringerter
Bundesförderung
weitergebaut werden.

läge Gutenbergstraße. Die Folge: Rund 187 Tonnen weniger
Schwefeldioxid wird in die Luft
geblasen.
Weitere Umwelt-Schwerpunkte
waren im Vorjahr die Wärmedämmungsmaßnahmen
an
fünf Hochhäusern im allen
Olymp. Dorf sowie der Ausbau
des Meßsystems, wodurch nun
Inversionslagen rechtzeitig erkannt werden können.
Eine in Auftrag gegebene
Flechtenuntersuchung durch
das Botanische Institut zeigte
keine erfreulichen Ergebnisse
und wies den K FZ-Verkehr als
einen der größten „Umweltsünder" aus. Besonders an Auslallstraßen, im Bereich von Autobahnen hatten die Flechten keine Überlebenschance, was ein
Indikator für eine große Schadstoffbelastung ist. Die Umstellung auf Katalysator-Autos,
eine
Attraktivitätssteigerung
des öffentlichen Verkehrs (Umweltticket, Verkehrsverbund,
Ringlinien), die Wiedereinführung von O-Bussen, grüne Wellen, der Bau von sicheren Radwegen könnte und und
so
Dr. Rettenmosci
hin eine
Besserung bringen.
Um der Staubplage im Winter
besonders nach lolincinbi uclien Herr /u werden, forderte
Di. Retlenmoscr, ähnlich wie
beim Salz auch die Splittstreuung auf das notwendigste Maß
zu
beschränken. Als unbedingte
Die eintausendste „städtische" Wohnung in dieser lunktionsperiode
wird heuer übergeben: Das ist, so Wohnungs-Stadtrat Dr. Wallnöfer, Notwendigkeit bezeichnete der
„seit der Errichtung des zweiten ()/vm/>isc/ien Dorfes die mit Abstand Umwelt-Stadtrat den Hau der
wichtigste Schwerpitnkt.setz.uitg im .sozialen Wohnbau". (irischauf) Erdgasleitung bis Innsbruck.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 2