Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1987

/ Nr.12

- S.10

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Gesamter Text dieser Seite:
„Gebiet von besonderer Eigenart und Schönheit
Stadt Innsbruck stimmt zu, Teile der Nordkeüe ins Karwendel-Schutzgebiet mit einzubringen
(Eiz) Das Land arbeitet derzeit an
einer neuen Karwendelschutzverordnung, die in einigen betroffenen Gemeinden auf Widerstand
stößt, weil diese im heutigen (und
künftig geplanten) Schutzgebiet
Erschließungsvorhaben planen,
die sie sich durch die Unterschutzstellung nicht blockieren
lassen wollen.
Nun hatte sich die Stadt Innsbruck dazu zu äußern, ob sie der
Erklärung eines größeren Gebietes östlich der Linie GleirschSpitze / Arzler Alm zum Landschaftsschutzgebiet zustimmt.
Die Stadt Innsbruck nimmt zu
dieser Frage eine klare Haltung
ein: Wie im Stadtsenat unter Vorsitz von Bürgermeister Komuald
Niescher unterstrichen wurde,
stimmt Innsbruck dem Verordnungsentwurf des Landes voll zu.
Die Stadt ist der Ansicht, daß dieses Gebiet als wichtige „Pufferzone" für das unter strengeren
Schutz zu stellende Kerngebiet eine sinnvolle und zielführende Ergänzung bilden würde. Beim betroffenen Gebiet handelt es sich

nach Meinung der Stadtväfer
durchaus um einen erhallenswcrten Landschaftsraum von besonderer Eigenart und Schönheit
und nicht zuletzt auch um einen
äußerst wichtigen Erholungsraum für die Bevölkerung von
Innsbruck und Umgebung.
Dieses vorgesehene
„Landschaftsschutzgebiet Nordkette"
schließt unmittelbar an das nördlich davon geplante „Naturschutzgebiet Karwendel" an und
war bisher von der geltenden Karwendelschutzverordnung nicht
erfaßt.

Allerdings denken nicht alle Gemeinden so wie Innsbruck. Die
bisher bekanntgewordenen Stellungnahmen einzelner anderer
Gemeinden lassen befürchten —
so heißt es in der Stellungnahme
der Stadt — daß Aufschließungsinteressen eine Aufweichung des
Naturschutzgebietes Karwendel
mit sich bringen. Sollte diesen
Wünschen nachgegeben werden
und nurmehr ein „RumpfSchutzgebiet" übrigbleiben, so
würde — trotz des Innsbrucker
Beitrages — die Novellierung der
Karwendelschutz-Verordnung

keinen Fortschritt gegenüber
dem jetzigen Zustand bringen.
Die Landeshauptstadt Innsbruck
ersucht daher die Tiroler Landesregierung, für die Verwirklichung
eines möglichst umfassenden
und zielführenden Schutzgebietes einzutreten.
Die Unterschutzstellung der Südhänge der Nordkette bedeutet für
die Stadt und für die privaten Besitzer eine freiwillige Einschränkung ihrer Verfügungsmöglichkeiten, was als Beitrag im Interesse der Allgemeinheit Anerkennung verdient.

Stadt deponierte Anliegen beim Land
Innsbruck bei Krankenhauskosten im Nachteil — Land soll Konservatorium tragen
Eine Delegation des Innsbrucker
Stadtsenais unter Führung von
Bürgermeister Romuald Niescher, der noch die Bgm.-Stellv.
und Klubobmänner
Rudolf
Krebs, Ing. Artur Krasovic,
Dr. Bruno Wallnöfer, Dr. Wilhelm Steidl und Finanzreferent
Dr. Hermann Knoll angehörten,
brachte am 25. November im

Innsbrucker Landhaus gegen- strikte Einsparungen erwirken
über Landeshauptmann Dr. und ein weiteres rapides AnsteiParti und Landesfinanzreferent gen der Kosten verhindern.
Dipl.-Ing. Kranebitter die finan- In allen österreichischen Bundeszielle Situation der Tiroler Lan- ländern ist das Konservatorium
deshauptstadt zur Sprache.
Landessache — in Tirol bezahlt
Der Großteil der Beratungen be- Innsbruck den Jahresabgang von
traf die Probleme des Kranken- über 20 Millionen. Die Stadt
hauses, dessen Kosten explodie- wünscht die Übernahme dieser
ren. Die Stadt Innsbruck zahlt von Schülern aus dem ganzen
aufgrund eines Landesgesetzes Land besuchten Anstalt (drei
34 Prozent des Gebarungsabgan- Viertel kommen nicht aus Innsges; für 1986 war dies ein Betrag bruck!) durch das Land Tirol.
von 120 Millionen! Die Stadt Weitere Themen betrafen u. a. die
stellt sich eine strukturelle Ände- Bereiche Sozial- und BehinderSanierungsbeginn: Metallbügel halten Autos fern
rung der Finanzierung vor: Nach tenhilfe, Musikschule, Raumdem Verursacherprinzip sollen ordnung, Ferngas, Olympia(Th) Nun gibt es Hoffnung für Stamm führen — sind mit die Uralle Patienten über ihren zustän- brücke, Kreuzung Leopoldstradie arg malträtierten Bäume am sache an der Krankheit der Bäudigen Bezirk abgerechnet wer- ße/Südring sowie LärmschutzParkplatz Innrain! Wie Stadtgar- mt.) Die Baumscheiben selbst erden. Im Krankenhaus selbst soll maßnahmen im Bereich Menti
tendirektor Ing. Ernst Falch mit- hielten eine schützende Einfasein professionelles Management ben> — Sieulaneer und Amras.
teilte, ist für das nächste Frühjahr sung aus Porphyrwürfeln.
ein neuartiges Sanierungspro- Trotz dieser und der geplanten
gramm vorgesehen, das diesen Maßnahmen wird es, so Ing.
kostbaren
innerstädtischen Falch, notwendig sein, einzelne
Baumbestand vor dem sicheren Bäume demnächst zu fällen. Ist
der Krankheitsprozeß zu weit
Eingehen bewahren könnte.
helfen auch
Abgesehen vom Austauschen der fortgeschritten,
Erde in den Baumscheiben, wird baumchirurgische Maßnahmen
erstmals für Innsbruck ein neues — auch diese stehen am ProGerät, ein Bioturbator, eingesetzt gramm — nicht mehr. Kein Hehl
werden, der imstande ist, den macht Ing. Falch daraus, daß er
Wurzelbereich in der Tiefe aufzu- den Parkplatz am liebsten gänzlockern und zu düngen. Das neue lich aufgelassen sehen würde, „eiVerfahren hat sich anderswo be- ne Lösung wie vor der Johanneskirche wäre für die Bäume das
reits mehrfach bewährt.
Begonnen wurde mit der Sanie- Optimum!"
rungsarbeit in diesen Wochen: Für die heuer durchgeführten ArRund HM) Metallbügel verhindern beiten wurden 250.000 Schilling
nun, dal) Kraftfahrzeuge im Zuge aufgewendet. Zwanzig Parkplätdes Einparkens den Bäumen und ze stehen dadurch weniger zur Per l i"bensbereiehjiir die liüumeum Innruin wird verbessert; den Aul
ihren Wurzeln zu nahe kommen. Verfügung — aber die Markthal- lukt bildete heuer das Aufstellen von Mefallbü^ehi, die die Krufijuhr
(Nicht zuletzt die Rindenschäden lengarage ist ja nicht weil ent- *.eu^e von den Kastanien, Ahoruhäiiitien, Pappeln usw. ler/i/ialtc/i
— die in der Folge zur Fäulnis im fernt!
sollen.
(hulo: Muruuer)

Die Bäume am Innrain sollen
zu neuem Leben erweckt werden

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Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1987, Nr. 12