Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1987

/ Nr.11

- S.26

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I BM Fischer zum 100. Geburtstag I
Fiseher 1929 nach dem Rücktritt
seines Vorgängeis zum Bürgermeister der Landeshauptstadt.
Bereits in seiner Eigenschaft als
Bürgermeister-Stellvertreter erwarb er sich Verdienste in den ihm
zugeteilten wirtschaftlichen Ressorts. Erinnert sei in diesem ZuJahre von wirtschaftlichen und sammenhang an die Installierung
besonders politischen Spannun- der Innsbrucker Messe AG, deren
gen und Schwierigkeiten geprägt erster Präsident Franz Fischer
waren, gelang es dank der Per- war, und in der Folge an die Absönlichkeit Bürgermeister Fi- haltung der Innsbrucker Herbstschers, daß die Entwicklung un- messe (ab 1923). 1925 wurde unserer Stadt nicht völlig stagnierte. ter seiner Mitverantwortung der
In diesem Sinne sei mit einigen Flughafen in der Reichenau angeZeilen dieses Stadtoberhauptes legt, 1927 die Pembaur- und
Erzherzog-Eugen-Brücke über
Von Josefine Justic
die Sill errichtet und 1928 die Seilschwebebahnen auf die Seegrube
gedacht, das einige Innsbruckeund das Hafelekar eröffnet.
rinnen und Innsbrucker sicherlu li noch in lebhafter Erinnerung Kurz nach der Übernahme der
Amtsgeschäfte als BürgermeiIi.iben werden.
< ii-hören als Sohn einer bekann- ster, 1929, wurden Franz Fischer
Am 1. Novcmhci dieses Jahres
jali i tesigli /urn l()(). Male der Gehiiiisia.!1 ilcs Iimshrucker Biirgermeisieis 1 i an/ Fischer, der dieses
Ami 111 einer der wohl schwierigsten Zeitspannen unserer Stadtgeschichte— den Jahren 1929 bis
1938
innehatte. Obgleich diese

Das Ende der Ära Bürgermeister
Franz Fischers wurde durch den
Einmarsch der deutschen Wehrmacht bzw. durch die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten am 12. März 1938 herbeigeführt.

auf wirtschaftspolitischem Gebiet entstanden unter der Ägide
Franz Fischers heute noch bestehende bedeutende Bauwerke:
1930/31 die Universitätsbrücke,
die Hauptschule in Pradl Franz Fischer, der, wie es in einer
(Rennerschule, 1932—1937), die Ansprache zu seinem 50. Gebis 1964 in Bestand gewesene burtstag gesagt wurde, „ein
Bergisel-Sprungschanze (1932/ Mann von Herzensgute, beispiel33), um nur einige zu nennen.
loser Hilfsbereitschaft und von
Mit dem politischen Umbruch im Sorge um das Wohlbefinden aller
Feber 1934, dem die Aufhebung seiner Mitbürger erfüllt war", erder demokratischen Verfassung lebte das Ende des Zweiten Weltfolgte, änderte sich vorerst der krieges nicht mehr. Er verstarb in
Status Bürgermeister Fischers: Er seiner Heimatstadt am 14. April
war ab 14. Februar 1934 ein von 1943. Erst im Jahre 1963 wurde —
der Tiroler Landesregierung ein- auf ausdrücklichen Wunsch zahlgesetzter „Regierungskommis- reicher Innsbrucker — in der Gesär". Am 3. Oktober 1935 wurde meinderatssitzung am 21. März
er vom Innsbrucker „Gemeinde- die heute noch bestehende Straße
tag" neuerlich zum Bürgermei- in Wüten nach ihm benannt.
ster gewählt. In diesen Jahren Außerdem verwahrt das Innsmachte sich Fischer vor allem da- brucker Stadtarchiv ein Kleindurch verdient, daß er zur Linde- Denkmal, das an diesen Bürgerrung der ärgsten Not der arbeits- meister erinnert: Es ist dies seine
losen und Wohnungssuchenden Bronze-Büste, angefertigt von
Mitbürger die staatliche Unter- Gustinus Ambrosi, die ihm bei
stützung für den Bau der Stadt- der offiziellen Feier seines 50. Gerandsiedlung am Sieglanger und burtstages 1937 von Freunden
am Lohbach erwirkte. Diese und Mitbürgern überreicht worSiedlungen am westlichen Stadt- den ist.

1887

VOR HUNDERT JAHRKN

15. November: „Die Restaurierung des Landhauses in Innsbruck. Einhundert und sechzig
Jahre sind verflossen, seit Georg
Anton Gumpp den Bau des
Landhauses in seiner Vaterstadt
Innsbruck vollendete. Leider war
auch an diesem Bauwerk die ,Zeit
der Tünche", wie wir sie nennen
möchten, keineswegs spurlos
vorübergegangen, denn ihre
übereifrigen Vertreter hatten
auch hier Facade und Innendecoten Wiltener Kaufmannsfamilie, aufgrund des Beginns der Welt- rationen mit ihrem weißen Unitrat Franz Fischer im Jahre 1904 wirtschaftskrise
tiefgreifende versalmittel verkleistert. So bein das elterliche Geschäft ein, um Entscheidungen in Bezug auf die darf es in unserer Zeit geschickter
dort bis zu seiner Einberufung finanzielle Entwicklung seiner I lande, um so vergrabene Kunstzum Kriegsdienst während des Stadt abverlangt. So blieb es ihm werke wieder an"s Tageslicht zu
Ersten Weltkrieges zu verbleiben. z. B. nicht erspart, im Jahre 1931 fördern."
Nach dem Ende des Krieges trat die durch das Budgetsanierungs22. November: „Morgen abends
er ab dem Jahre 1919 als der Man- gesetz vorgeschriebenen Gehalts8 Uhr findet im Saale beim
datar der (christlichsozialcn) kürzungen bei den städtischen
Adamhiau die consiiiuicrende
Tiroler Volkspartei in Erschei- Bediensteten
durchzuführen,
Versaniinhiii!" der neuen Wiltener
nuii!". Vorerst als Mitglied des einige Jahre später nochmals bei
freiwilligen
Gemeinde I-euei
Innsbruckcr Gemeinderates und den Gehältern einzusparen und
wehr statt, zu der auch alle unterab 1921 auch als Abgeordneter sogar Entlassungen bei städtistützenden Mitglieder höflichst
zum Tiroler Landtag (bis 1933). schen Dienststellen vorzuneh
eingeladen sind."
1923 zum 2. Bürgermeister-Stell- men.
vertreter uewählt, avancierte Tnit/ diesel" mißlichen l Imstande ^.
De/.ein ber:
„Die
neue
Porträt von
Bürgermeister
Franz. Fischer
(1887—1943),
Bürgermeister in
den Jahren
1929 bis 1938.
Original-Photographie im
Innsbrucker
Stadtarchiv;
Repro: Murauer.

rand wurden in ihrem Kern /wischen 1933 und 1935 erbaut.

I

Hochdruck-Wasserleitung
in
Wüten. Die neue Wasserleitung,
deren Zustandekommen hauptsächlich durch energisches Eingreifen des Herrn Vorstehers August Neuhauser in einer so raschen Weise bewerkstelligt wurde, bietet in ihrer Anlage eine Reihe von interessanten Details. Die
Bauleitung besorgte der Landes
Cult ur-Ingcnieur-Adj mici Wilhelm Wodiezka. Die Kosten der
Gesammtanlage dürften nach
Vollendung incl. Oiicllcnankauf
auf circa 66.000 ( iulden /u stehen
kommen."
14. D r / r i n b r r : „ M o r g e n

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