Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1987

/ Nr.11

- S.7

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Mühlauer Schweinsbrücke fertiggestellt
Feierliche Einweihung erfolgte am 16. Oktober — Anekdote zur Namensgebung
schungen im nächsten Jahr.
Das Tragsystem der neuen Brücke
mit sechs Meter Stützweite besteht wegen der lawinengefährdeten Lage aus einer massiven
Stahlhctonplatte; aus Gründen
der Kostenersparnis wurde weitgehend die bestehende Linienführung beibehalten. Die Baukosten der Brücke und der damit
verbundene teilweise Straßenausbau schlugen sich mit 4,2 Millionen Schilling zu Buche.
Bürgermeister Niescher und I izeWie die Schweinsbrücke zu ihrem
bürgermeister Krebs geben die
Namen gekommen ist, liegt im
neue Schweinsbrücke frei.
dunkeln. Es wird jedoch folgende
Anekdote erzählt:
Hochwasser- und lawinensicher präsentiert sich die ansprechend ge- Als nach einem Lawinenabgang nützen würde, ihm, dem Teufel,
staltete neue Schweinsbrücke in Mühlau.
(Fotos: Murauer) im Mühlauer Graben die Brücke gehöre. Als nun die Brücke fertig
wieder einmal weggerissen wur- war, überlegte der Bauer, wie er
(Th) Nach dem erst im Juli eröff- gewidmet. So wurde z. B. für das de, entschloß sich ein Bauer zum dem Unheil, als erster die Brücke
neten Sillsteg konnte die Stadtge- Geländer nicht Stahl, sondern Neubau. Wegen der Schwierig- zu begehen, entrinnen könne. Als
meinde kürzlich den zweiten Holz gewählt. Für die Mauern keiten mit dem steilen Gelände Ausweg fiel ihm ein, sein Schwein
Briickcnncubau im heurigen Jahr des Bachgerinnes bevorzugten kam ihm der Teufel zu Hilfe, al- über die Brücke zu treiben. Seit
leiern. In der außerordentlich die Planer Naturstein anstelle von lerdings mit der Bedingung, daß damals soll die Brücke ihren Nakurzen Bauzeit von nur fünf Mo- Beton. Bepflanzt werden die Bö- der erste, der diese Brücke be- men haben.
naten war es gelungen, über den
Miihlauer Bach in der JosefSchrat fl-Straße einen neuen
hochwasscr- und lawinensicheren
Spektakuläres Schleifen der alten Sillbrücke — Neubau bereits angelaufen
Übergang zu errichten.
In Anwesenheit von Bürgermei- (Th) Die Brückenstadt Innsbruck de aufgrund der neuen schrägen schutzverbauung. Gleichzeitig
ster Romuald Niescher, Vizebür- wird ihrem Ruf einmal mehr ge- Trassenführung der Brücke er- dazu wird der Kanaldüker durch
germeister Rudolf Krebs, Magi- recht, denn zur Zeit werden forderlich, die dazu führt, daß die das Flußbett geführt. Line Baustratsdirektor OSR Dr. August gleichzeitig drei Brücken errich- Reichenauer Straße direkt mit der stelle also, die in den nächsten
Wammes, Baudirektor OSR tet: die Sillbrücke, die Weiher- Dreiheiligenstraße in Verbindung Monaten „alle Stückln spielen"
Dipl.-Ing. Fritz Angerer und dem burgbrücke und die Brücke über stehen wird, ohne die Pradler wird und sicher so manchem
Leiter des Tiefbauamtes, SR den Lohbach in der Fliedergasse. Straße zu berühren.
technisch interessierten ZeitgeDipl.-Ing. Otto Müller wurde — Das interessanteste Bauvorhaben Parallel zu den bereits laufenden nossen Sehenswertes
bieten
musikalisch umrahmt von der ist natürlich die Sillbrücke.
Arbeiten am Neubau, die mit der kann.
Musikkapelle Mühlau — die Der Abbruch der alten Verbin- Errichtung der Widerlager be- Die Bauleitung der vielseitigen
neue Brücke am 16. Oktober ihrer dung über den Fluß Ende Okto- gannen, erfolgt vorerst auf der Baustelle liegt in Händen von
Bestimmung übergeben.
ber nahm drei Tage in Anspruch Pradler Seite auf einer Länge von Dipl.-Ing. Gcrnot Randl vom
Wie Baureferent Vizebürgermei- und gestaltete sich komplizierter 120 Metern die I lochwasser- städtischen Tiefbauamt.
ster Krebs betonte, stellte dieser als erwartet. Dies deshalb, so
vom Amt geplante, gut gelungene Dipl.-Ing. Gernot Randl vom
Brückenneubau aufgrund seiner städtischen Tiefbauamt, weil die
Lage in einer engen Kurve und am Fahrbahnplatte sehr stark beHang höchste Ansprüche an die wehrt war. Zudem lag der WasTechniker. Bürgermeister Nie- serspiegel immer noch sehr hoch,
scher hob die Notwendigkeit des was für die im Flußbett stehenden
Neubaues und die ansprechende Bagger nicht ungefährlich war.
Gestaltung hervor: „Ein schönes Da große herabfallende BrückenBauwerk, das sich in die Land- teile einen Aufstau der Sill zur
schaft schmiegt, wurde geschaf- Folge gehabt hätten, wurde der
fen". Der Dank aller galt den Brückenbogen von der Seite her
Bauleitern vom städtischen Tief- verschmälert, wobei Hydraulik
hauaiul, Dipl.-In», (iernot Randl bagger und eine Steinkugel eingeund 1 iij4- Friedrich Renner. Die setzt wurden.
anschließende
Segnung der Im Zuge des plangemäß verlaufeBrücke nahm Planer Hermann nen Abtragens des Bauwerkes
Lugger von Mühlau vor.
fielen auch zwei angrenzende
Besonderes Augenmerk hatten Wohnhäuser und ein Zubau dei /)/c l"nidlcr Knicke, die bei Hochwasser als ^ejahrlu In i S/ienici"cl
die Fachleute der Detailplanung Spitzhacke zum Opfer. Dies wur- wirkte, wurde Ende Oktober abgetragen.
(loto: Murauer)

Abbruch und Neubau an der Sill

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Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1987, Nr. 11