Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1987

/ Nr.9

- S.20

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Jetzt im Sommer
analysiert und investiert,
im Winter bereits
Energie = Geld sparen
4. Folge
GUT GEDÄMMT: WAS JETZT?
Mit (Jer Verbesserung der Wärmedämmung ist ein
großer Seh ritt zur Verringerung des Energieeinsatzes
im Haus getan. Allerdings sollte es nicht der letzte
Schritt sein. Jetzt sollten Sie einen Blick auf Ihre
Heizung werfen. Warum?
Jede Heizung ist auf den entsprechenden Wärmebedarf des Hauses abgestimmt. Je größer der Wärmebedarf, desto größer müssen die Leistung des Kessels und die Oberflächen der Heizkörper sein. Bevor
Sie das Problem derWärmedämmung in Angriff nehmen, stimmt dieses Verhältnis ungefähr (in der Praxis sind freilich die meisten Heizanlagen um 25 bis
50 Prozent überdimensioniert).
Jetzt, nach derWärmedämmung des Gebäudes, liegt
der Wärmebedarf um 30, 40, 50 Prozent niedriger —
je nachdem, wie gut Ihre Wärmedämmung ist. Damit
stimmt das Verhältnis Heizanlage-Wärmebedarf mit
Sicherheit nicht mehr. Eine zu große Heizung ist kein
Vorteil — wie man vielleicht glauben möchte —
sondern ein ganz entscheidender Nachteil:

VERHÄLTNIS WÄRMEBEDARF — HEIZANLAGE
Vor der Wärmedämmung:
Die meisten Zentralheizungsanlagen sind leistungsmäßig auf einen größeren Wärmebedarf ausgelegt
als für die Beheizung des Hauses notwendig.
Nach der Wärmedämmung:
Der Wärmebedarf des Hauses hat sich verringert, die
Leistung der Heizanlage ist gleichgeblieben. Das ergibt ein noch ungünstigeres Verhältnis.

Große Kessel springen an, produzieren viel
Wärme, gehen aus, kühlen ab.
So wird Energie verschwendet.
1

Der Wirkungsgrad des Kessels sinkt stark ab, weil
der Kessel öfter stillsteht und hohe Bereitschaftsverluste verursacht. Das heißt: Sie verbrauchen zwar wegen der verbesserten Wärmedämmung weniger
Energie als in den Jahren vorher, Sie könnten aber
noch deutlich mehr Energie einsparen, wenn Sie die
Heizung dem verringerten Wärmebedarf anpassen.
Wie kann das erreicht werden?
Umstellung der Heizung auf Niedertemperaturbetrieb
Zwischen Kessel und Heizungsvorlauf wird ein sogenannter Pufferspeicher eingebunden, in den der Kessel die Energie „auf Vorrat" liefert. Die Anschaffung
eines solchen gut gedämmten Speichers empfiehlt
sich vor allem für das Heizen mit festen Brennstoffen, weil damit ein gleichmäßigerer Betrieb erreicht
wird. Gleichzeitig kann die Vorlauftemperatur
gesenkt werden (max. 55 C), die Wärmeverluste in
den Rohrzulcitungen sinken ebenso.
Verbesserung der Regelung:
Je geringer dor Wärmebedarf, desto genauer sollte
die Heizungsregelung sein. Jede Überhitzung eines
Raumes ist Energieverschwendung. Deshalb sollten
Thermostatventile an den Heizungskörpern angebracht sein. Am Kessel verringert eine motorbetätigte Rauchgasklappe die Stillstandsverluste. Auch die
Außentemperatur läßt sich in die Regelung Ginbeziehen (Witterungsfühler).

Brennerlaufzeit

U Stillstandzeit

Kleine Kessel laufen gleichmäßig.
Sie liefern so — ohne selbst auszukühlen —
genau die Wärme, die gebraucht wird.
Brennerlaufzeit

Stillstandzeit

GUT GEDÄMMT — VIEL GESPART
Energiesparen durch Wärmedämmung wird
gefördert.
Für Verbesserungen an der Wärmedämmung von
Wohnhäusern gibt es eine Reihe von Förderungsmaßnahmen. Jeder, der Energie spart, hilft ja nicht
nur sich selbst, sondern der gesamten Volkswirtschaft. Schließlich mußten wir in Österreich in den
letzten Jahren zwischen 50 und 60 Milliarden
Schilling jährlich für Importe von Erdöl, Erdgas und
Kohle bezahlen. Bessere Wärmedämmung bedeutet
weniger Energieverbrauch, weniger Importe und zudem weniger Umweltbelastung.
Essoll hier auf jene Fördorungsbedingunqen verwiesen worden, dio sich auf Maßnahmen zu Erhöhung
des Wärmeschutzes be/iohen. Duruborhinaus gibt
es bekanntlich staatliche Förderungen für energiesparende Heizungen (z. B. für Wärmepumpen).

Innsbrucker Stadtnachrichten, Jahrgang 1987, Nr. 9 — Die Stadtwerke informieren

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