Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1987

/ Nr.7

- S.20

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2. Folge
WÄRMEDÄMMUNG LEICHTGEMACHT
Innendämmung:
Das Hauptproblem bei der Innendämmung liegt in
physikalischen Naturgesetzen begründet, wobei vor
allem der sogenannte „Taupunkt" des in der Raumluft enthaltenen Wasserdampfes eine große Rolle
spielt: Wenn an einem Bauteil eine gewisse Temperaturgrenze unterschritten wird (in der Praxis um die
10° C), kommt es zur Kondensation des Wasserdampfes, d. h. zur Tröpfchenbildung etwa an der
Innenseite einer kalten Außenwand.

o

Wenn der Taupunkt nahe der Innen-Wandfläche liegt
(Beispiele 1 und 2) können also vermehrt Probleme
mit der Durchfeuchtung des Mauerwerks bzw. der
Dämmschicht auftreten. Besonders dann, wenn
wegen unzureichender Lüftung der Wasserdampfgehalt der Raumluft ständig hoch ist.
Die einzige Möglichkeit, dieses Problem zu „umgehen", besteht darin, auf der „warmen Seite" des Bauteiles eine einwandfrei funktionierende „Dampfsperre" anzubringen (Folie, Alukaschierung), wie bei
den Beispielen später dargestellt.
Bei Außenwänden und Decken sollte deshalb grundsätzlich die Dämmschicht außen liegen, um den Taupunkt des Wasserdampfes möglichst weit nach
außen, in die Dämmschicht zu verlagern.
Den unterschiedlichen Temperaturverlauf in einem
Mauerwerk ohne Dämmung, mit Außen- und mit
Innendämmung und die dementsprechend unterschiedliche Lage des Taupunktes erklärt diese
Grafik:

o

Weitere, in der Praxis häufig anzutreffende Schwierigkeiten bei Innendämmung:
• Heizkörper müssen versetzt werden
• Fenster- und Türanschlüsse sind anzupassen
• Versetzen von Elektroinstallationen (Dosen,
Schalter)

Als Vorteile der Innendämmung können gelten:
• geringere Materialkosten als bei der Außendämmung
• kurze Aufheizzeiten (kommt bei nur fallweiser
Nutzung des Wohnraumes zum Tragen)
• Räume können separat gedämmt werden
• die Fassade wird von den Maßnahmen nicht
berührt

Zur Innendämmung einige Beispiele:
Dämmstoffplatten, verputzt
Diese Konstruktion entspricht im Aufbau praktisch
den überwiegenden am Außenmauerwerk angebrachten „Vollwärmeschutz"-Systemen. Der Innenputz sollte als Dampfbremse fungieren (z. B. Dispersionsanstrich).

Celsius

+10°

Beispiel 1:
ungedämmtes
Mauerwerk

Beispiel 2:
Mauerwerk mit
Innendämmung

Beispiel 3:
Mauerwerk mit
Außendämmung

Ein bauphysikalischer Nachteil der Innendämmung
ist, daß nur die freiliegenden Wände erfaßt werden
und Wärmebrücken (z. B. Deckenanschlüsse) noch
stärker hervortreten können. Schließlich verringert
jede Innendämmung die Wohnnutzfläche — was
eine Tendenz zu eher geringeren Dämmstärken
bewirken kann.

( i 30-cm-Vollziegel
(2) ursprünglicher Innenputz
(3) Kleber
0t) 5-cm-Dämmplatten
(5) Gewebearmierung
(<•>> Unterputz
(7) Innenputz

k = 0,5

Innsbrucker Stadtnachrichten, Jahrgang 1987, Nr. 7 — Die Stadtwerke informieren

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