Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1986

/ Nr.11

- S.4

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Tag für Tag 200 Tonnen Müll!
In der Mülldeponie im Ahrntal wird die zweite Schüttungsstufc vorbereitet
(Ih) Seil dem Jahre 1977 wird Innsbrucks Müll im Ahrntal deponiert. Im Rahmen der dori entwickelten aerob-anaeroben I)eponit-tcclinik werden jährlich rund 60.(MM) Tonnen Haus- und
Gcwcrbemüll eingebaut. Die Kapazität des ersten Deponiebercichcs, die 600.000 Tonnen umfaßte, geht in diesen Monaten zu
Inde; begünstigt durch den bisher vorwiegend trockenen Herbst,
laufen jetzt die Vorbereitungsarbeiten für den zweiten Abschnitt.
Sie müssen, so Dipl.-Ing. Franz Schmidt vom Amt für Stadtentwässcrimg und Abfallbeseitigung, noch vor Wintereinbruch
beendet werden.
Mil der Schüttung begonnen
wurde am Talschluß, im Bereich
des derzeitigen Zwischendammes beträgt die Höhe des Mülls
25 Meter, beim Enddamm werden es 50 Meter sein. Aufgeschüttet wird der Abfall in Streifen und in Schichten über die
ganze Breite des Tales (90 bis
160 Meter), wobei, um die Geruchsbelästigung möglichst gering zu halten, provisorische
Zwischenabdeckungen aufgebracht werden. Wer nun glaubt,
daß der so gelagerte Müll sich
selbst überlassen werden kann,
irrt gewaltig. In dieser Faulgasdeponie entstehen nicht nur
fortlaufend große Mengen von
Gas, sondern auch stark belastete Sickerwässer. Beides muß
ordnungsgemäß abgeleitet und
entsorgt werden.
Um das Gas zu erfassen, werden schon während der Schüttung Gasdrainagen gelegt, die
in eine Gassammelleitung
münden. In den zwei vollautomatisch arbeitenden Kntgasungsgeräten wird das Gas

Neu: Auktionshaus
(Ih ) Für Freunde von Kunstgegenständen, Antiquitäten und
altem Schmuck gibt es seit kurzem eine neue Möglichkeit, begehrte Kostbarkeiten zu erwerIvn. I )as von privater Seite gegründete Innsbrucker Auktionshaus,
Maria-TheresienStial.W- 57, führt vom 4. bis 6.
I V/ember im Kongreßhaus seine /write Auktion durch. Im
Gegensatz zur Pfandleihanstalt
wird hier das vom Kunden gebi aeliie ( )bjekt nur für die nächsie Auktion übernommen; sollte sich kein Käufer finden, so
kann es vom Besitzer zurückgezogen oder in den freien Handel
gegeben werden.
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abgefackelt, wobei es zuvor —
mit viel Fingerspitzengefühl,
was die Regulierung betrifft
— aus dem Müll regelrecht herausgesaugt wird. Durch diese Zwangsentgasung, die übrigens in Österreich erstmals
in Innsbruck zur Anwendung kam, kann der freie Austritt des Gases und damit die
Geruchsbelästigung zum größten Teil ausgeschaltet werden.
Entsorgt werden muß auch das
Sickerwasser. Seine Sammlung
erfolgt mit Hilfe von Abdichtungen, seine Ableitung besorgt
die Drainage. Anschließend
wird damit der Frischmüll befeuchtet. So bleibt das Sickerwasser im geschlossenen Kreislauf. Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß sich
das Sickerwasser dabei nicht
zunehmend mit Schadstoffen

anreichert, das Gegenteil ist
der Fall, da sich die organische
Belastung im Rahmen der Methangasbildung weitestgehend
abbaut.
Die Stadtgemeinde, die das
Ahrntal gepachtet hat, ist im
Anschluß an die Schüttung um
die Rekultivierung bemüht.
Rund die Hälfte des ersten
Abschnittes ist bereits unter
einer dichten Grasdecke verschwunden, die — so lassen
die Scharrspuren des Wildes
im Winter erkennen — ob ihrer fetten Gräser gerne zum
Äsen aufgesucht wird. Wüßte
es der Besucher nicht, der
Geruch würde es ihm tatsächlich nicht verraten, daß er auf
rund 20 Meter Müll steht!
Allerdings wird auch hier noch

das sich laufend bildende Faulgas in die Leitung eingespeist.
Ein Vorgang, der, mit der
Zeit schwächer werdend, noch
10 bis 15 Jahre anhalten duri
te.
Nebelnden zahlreichen behördlichen-"Bewilligungen, die vor
Errichtung der Deponie eingeholt werden mußten, sind
es nun die laufenden Mes
sungen, die sicherstellen, daß
die zum Schutz der Umweh
vorgeschriebenen geset/liehen
Auflagen eingehalten werden.
Insbesondere wird dabei das
Grundwasser sowie die Wasserqualität der umliegenden
Quellen ständig im Auge Inhalten.
Dank fortlaufender sorgfältiger Planung und ( ihcrwachiiug
bereitet Innsbrucks Mülldeponie zur Zeit keine Probleme,
ein Umstand, um den uns icle
Gemeinden, nicht nur in Tirol.
beneiden könnten.

Trainings- und Wettkampfstätte
Jugendsprungschanze in Natters wurde umgebaul
(Th) Innsbrucks Springernachwuchs hat wieder die Möglichkeit, auf einer wettkampfgerechten Sprungschanze zu trainieren. Voraussetzung dafür
war der in den letzten Wochen
erfolgte Umbau der Ilerren-

steigschanze in Natters. Um sie
den geforderten Normen anzupassen, wurde der Anhiiiltur in
erhöht; zudem waren Korrekturen am Schan/entiscli und im
Auslauf erforderlich. I iiianziert wurde der Umbau der
Sportanlage, der 90.000 Schilling erforderte, zu zwei Dritteln von der Stadt Innsbruck,
die über keine eigene .lugendsprungschanze im Stadtgebiet
mehr verfügt. Der Trainingsund Wettkampfbetrieb wird
weiterhin in Händen des Sportvereins Natters bzw. des Raiffeisensport Zentrums NattersInnsbruck liegen.
Das Naherholungsgebiet Natters war schon bisher das Ziel
zahlreicher Innsbrucker Sportler, und zwar auch der Langläufer. Da schneesicher, gut und
schnell erreichbar, werden hier
auch die Langlaufkurse dei
Pflicht- und Mittelschulen ah
gehalten. Die Zusammenai heil
zwischen Sport/.entnmi. ( ie
meinde und Stadt Innsbi uek hat
sich bestens bewährt; /u dm
Betriebskosten der Sehan/e
und der Loipen im nächsten
Jahr wird die Tiroler LandesDie J ugendsprungschanze in Nailers wird:u einer vollwertigen hauptstadt 250.000 Schilling
Trainings- und Wettkampfstätte ausgebaut. {loto: Muruuer) beitrauen.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1986, Nr. 11