Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1986

/ Nr.9

- S.8

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1986_Innsbrucker_Stadtnachrichten_09
Ausgaben dieses Jahres – 1986
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Stadtgemeinde steigt auf Gas um

Vom Abfall ZU
Seit 1972 werden jährlich Heizanlagen umgestellt — Weniger Luftschadstoffe hochwertigem
Kompost
(Th)

»dl

bekanntlich der

Hausbrand viel dazu beitrügt,
daß dio I .litt im Winter in Innsbruck an manchen Tagen zu
wünschen übrig läßt, verfolgt
die Stadtgemeinde seit Jahren
eine Reihe von M a ß n a h m e n .
Eine betrifft die sukzessive
Umstellung der städtischen
I lei/anlagen von Öl bzw. Koks
auf Gas, die seit 1972 betrieben wird. Das städtische H e i zungs- und Maschinenamt betreut, so O A R Ing. Franz M a t scher, zur Zeit 107 Zentralheizungsanlagen. Sie sorgen f ü r
wohlige W ä r m e in den K i n d e r gärten, Schulen, Wohnheimen,
städtischen A m t s r ä u m e n u n d
Wohnungen. A l s Brennstoff

wird bei 47 Objekten Öl und bei
nunmehr 27 Objekten Gas verwendet. Vier Anlagen verfeuern Koks. Die übrigen Heizanlagen sind durch Fernleitungen
an Heizzentralen angeschlossen, die ebenfalls teilweise mit
Gas oder Öl beheizt werden.
In den letzten fünf Jahren auf
Gas umgestellt wurden z. B.
die Heizungen im Wohnheim
Saggen, in der Hauptschule
Müllerstraße, im Schlachthof
und in der Volksschule Siebererstraße. Seit dem Vorjahr
entfällt auch im neuen Rathaus in der Fallmerayerstraße
das alljährliche Koksschaufeln.
Allein hier bewirkt die Umstellung auf das umweltfreund-

liche Gas, daß im Jahr 1400
Kilogramm
Schwefeldioxid
weniger in die Luft gelangen.
So begrüßenswert eine rasche
Umstellung aller Heizanlagen
wäre, die Kosten — pro Objekt
und je nach G r ö ß e ein bis zwei
Millionen Schilling — gebieten
ein gemäßigtes Tempo. Im
Durchschnitt werden jährlich
zwei größere Anlagen umgerüstet, und dies im Zuge der Sanierung des G e b ä u d e s . Wo i m mer es jedoch möglich ist, wird
für die Beheizung von Neubauten von vorneherein Gas verwendet. So z. B . — entsprechend
dem Vorbild der beiden olympischen D ö r f e r — bei den Wohnungen auf den Peergründen.

Wachsames Auge auf Heizanlagen
Jährliche Überprüfung von Ölfeuerungsanlagen vorgeschrieben
(We) Kin Millimeter Ruß im
Heizkessel verursacht bereits
einen Mehrverbrauch von Ol in
der Grüßenordnung von fünf
Prozent.
Was
aber noch
schlimmer ist und worunter wir
alle leiden, ist die vermehrte
Belastung der Luft mit Schadstoffen. Fazit daraus: Nur einwandfreie Anlagen arbeiten
wirtschaftlich und tragen dazu
bei, daß der Trend zu einer
besseren Luftqualität weiter
anhält, der in Innsbruck dank
zahlreicher Maßnahmen in den
letzten Jahren festgestellt werden konnte.
Motivation genug, k ö n n t e man
meinen, dem gesetzlichen A u f trag nachzukommen und die
Heizanlage mindestens einmal
jährlich auf die Einhaltung der
zulässigen Betriebswerte, wie
Abgastemperatur, C 0 - G e h a l t
und R u ß z a h l , ü b e r p r ü f e n z u
lassen. Leider gibt es aber i m mer noch „schwarze Schafe"
unter den Betreibern von Ö l feuerungsanlagen, die glauben,
sich dieser Verpflichtung entziehen zu k ö n n e n . Sollte dies
bei einer Kontrollmessung —
das Amt für Umweltschutz
nimmt regelmäßig eine gewisse
Anzahl von Anlagen unter die
LupC — festgestellt werden,
kommt es zunächst zu einer
Verwarnung, im Wiederho2

Scile N

lungsfall m ü ß t e jedoch ein
Strafverfahren eingeleitet werden.
Ü b e r p r ü f u n g e n k ö n n e n vom
Rauchfangkehrer oder von anderen gewerberechtlich befugten Personen d u r c h g e f ü h r t werden. Ü b e r das Ergebnis dieser
Ü b e r p r ü f u n g ist ein Befund
auszustellen, der bis zum nächsten Termin aufzubewahren
und auf Verlangen der Behörde
vorzuzeigen ist.
Somit wäre jetzt rechtzeitig vor
Beginn der Heizsaison — sofern
noch nicht geschehen — der
ideale Zeitpunkt, die Anlage einer gewissenhaften Kontrolle
zu unterziehen. E i n optimal
eingestellter Brenner schlägt
sich nicht nur in barer Münze
bei der Ölrechnung zu Buche,
sondern erspart auch der Luft,
und somit jedem von uns, eine
Menge an Schadstoffen. Bei
rund 3000 Ölfeuerungsanlagen im Stadtgebiet ein enorm
wichtiger Faktor, wenn es um
die Hebung der Luftqualität
geht.
In diesem Zusammenhang sei
noch auf die derzeit in Innsbruck gültigen Schwefeigren/.werte in den Heizölen hingewiesen: Der maximale Schwefelgehalt beträgt bei Heizöl
„leicht" und „extraleicht" jeweils 0,3 Prozent, bei „mittel"

und „schwer" ein Prozent. Ab
Jänner 1987 wird landesweit
der Grenzwert bei
Heizöl
„mittel" auf 0,6 Prozent herabgesetzt.
Innsbruck hatte immer schon
eine Vorreiterrolle, wenn es
um umweltfreundlichere Heizölbestimmungen ging — ebenso wie
die Stadtgemeinde
seit 1984 ausschließlich Heizöl „extraleicht" (Schwechat
2000) für ihre Ölfeuerungsanlagen verwendet, so sie nicht
ohnehin mit Gas befeuert werden.

(Wc) Gartenbesitzer stehen
oft vor dem Problem, wie sie
ihre Gartenabfälle loswerden können. A u f das Verbrennen sollte man lieber
verzichten, um den Nachbarn nicht zu ärgern, und die
Müllabfuhr nimmt nur kleinere Mengen, in Müllsäckcn
verpackt, ins Ahrntal mit.
Dabei wäre es überhaupt
kein Problem und vor allem
überaus nützlich,
würde
man das herbstliche Laub,
Baumzweige und andere diverse Pflanzenteile, die im
Alltag in einem Garten anfallen, zur Kompostgewinnung heranziehen.
Wie wird ein Komposthaufen gebildet? A m einfachsten ist es, an einem halbschattigen, windgeschützten
Platz die Abfälle aufeinanderzuschichten. Dabei sollte
immer wieder mit Erde
abgedeckt und in der Mitte gröberes Material, wie
Zweige, eingebracht werden, um eine Durchlüftung
zu ermöglichen.
So wird der Abfall in wertvollen Rohstoff verwandelt
und kann nach einem groben Durchsieben überall zur
D ü n g u n g verwendet werden. A u c h das städtische
Gartenamt praktiziert diese
A r t der Humusgewinnung
und hat damit sehr guten E r folg.

Kontrollmessung durch das Amt für Lltnweltschutz an der Ölfeuerungsanlage der B TV in der Erlerstraße. Ergebnis: Vorbildlich eingestellt, die optimale Wirkung des Kessels ist gegeben.
(Foto: Eliskases)

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1986, Nr. 9