Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1986

/ Nr.6

- S.12

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Neue Brücke wertet d m Erholungsraum entlang der SOI stark auf
Kreuzungsfreie Fußgängerpromenade und Radweg entlan J der Sill bald Wirklichkeit — Eigene Fuß- und Radwegbrücke — Nordende der Pradler Straße wird Fußgängerzone

So ist die neue Brückenführung geplant: Durch die Dreiheiligenstraße (links oben) fährt man aus der Stadt in leichter „ S "-Schleife über die Sill in
die Reichenauer Straße (rechts unten). Das scharfe Eck an der Kreuzung Pradler Straße/Reichenauer Straße verschwindet; das Nordende der
Pradler Straße — auf dem Modell mit Strafiencafé-Tischchen angedeutet — wird Fußgängerzone. Die Promenade und der Radweg entlang des
Südufers der Sill wird unter der neuen Brücke kreuzungsfrei hindurchgeführt.
(Fotos: Frischauf)
(Eiz) Es ist entschieden: Innsbruck baut die Pradler Sillbrükke neu! Die Schäden, die das
Hochwasser des vergangenen
Jahres an der alten Brücke angerichtet hat, sowie der Sperriegel, den diese Brücke bildet,
machen dies unumgänglich.
Nach gründlicher Diskussion
hat sich der Innsbrucker Stadtsenat einhellig für die schräge
Führung der Fahrbahn über die
Sill zwischen Dreiheiligen- und
Reichenauer Straße entschieden: Die wasserrechtlichen
Vorschriften im Zuge der
Hochwasserverbauung der Sill
zwingen zu dieser Lösung.
Sie fordern nämlich einen
„Freibord" von 1,50 Metern
über dem 100jährigen Hochwasserstand: Die Brücke an ihrem alten Platz hätte um rund
eineinhalb Meter gehoben werden müssen. Die dadurch notSeite 12

wendigen steilen Auffahrten
hätten vor allem am Südufer
den alten Baubestand zwischen
dem „Bistro" und dem Gasthaus „Volderauer" arg in Mitleidenschaft gezogen.
Die schräge Brückenführung
bietet eine Reihe von Vorteilen,
die Bürgermeister Romuald
Niescher und Baureferent Bürgermeisterstellvertreter Rudolf
Krebs dieser Tage auf einer
Pressekonferenz darlegten:
Das Nordende der Pradler Straße wird zur Fußgängerzone mit
StraBencafés. Die Kärntner
Straße wird verkehrsberuhigt
als Fuß- und Radweg unter der
neuen Brücke kreuzungsfrei
durchgeführt. Damit ist ein
Radweg aus der Reichenau der
Sill entlang bis zum Stadtpark
möglich: Der Bau wird noch
heuer im Oktober begonnen.
Zwischen dem Stadtpark und

Der Zeitplan für
den Brückenbau
Mit dem Bau der (kleinen)
Fuß- und Radwegbrücke
vom Sillpark zur KönigLaurin-Alle sowie der Verbindungswege wird noch im
Oktober 1986 begonnen;
Ende April 1987 sollte alles
fertig sein.
Bis Ende März 1987 müssen
die Versorgungsleitungen
aus der Pradler Brücke in einen Düker unter die Sill gelegt sein: Der Abbruch der
Brücke erfolgt im April
1987.
Der Neubau schräg über den
Fluß soll zwischen Oktober
1987 und Oktober 1988 erfolgen. Mit dem Hochwasserschutz will man bis Ende
April 1989 fertig sein.

der König-Laurin-Allee wird
eine Fuß- und Radwegbrücke
die Verbindung in die Innenstadt herstellen. Zu dieser „kleinen" Sillbrücke wird auch der
bereits teilweise ausgebaute
Radweg vom Olympischen
Dorf über die Grenobler Brükke in die Reichenau und von
dort über die Klappholzstraße
und Egerdachstraße zum Stadtpark führen.
Eingehende Diskussionen gab
es im Stadtsenat über die Brükkengestaltung. Bürgermeister
Romuald Niescher: „Wir wollen diese städtebaulich sehr sensible Gegend nicht durch einen Betonriegel verunstalten."
Bgm.-Stellv. Rudolf Krebs:
„Der Stadtsenat war sich klar:
die Konstruktion sollte so leicht
als möglich wirken." Eine
Stahlbetonplatte als Fahrbahnträger erfüllt diese Vorstellun-

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1986, Nr. 6

gen am besten. Über die Gestaltung der Geländer, der Beleuchtung und anderer architektonischer Details wird sich
ein privater Architekt den Kopf
zerbrechen. Über die Grünraumgestaltung der Brückenumgebung und möglicher Baukörper an der neuen Trasse (auf
den Modellfotos erkenntlich an
der reichgegliederten Dachlandschaft) sind noch keine
Entscheidungen gefallen.
Die beiden Brücken samt ihren
Straßen- und Radwegeanbindungen dürften nach Schätzungen des Bauamtes rund 26,5
Millionen Schilling kosten. Die
Stadt erwartet dafür Mittel aus
dem Wasserbau-Förderungsgesetz, vom Land und vom Bund.
Sollte vor Verwirklichung der
Sillverbauung ein ähnliches
Hochwasser wie 1985 die Stadt
heimsuchen, hat man vorgesorgt: Im Bauhof werden genügend Sandsäcke gefüllt und auf
Paletten bereitgestellt.
A n der Pressekonferenz nahmen auch Vize-Bgm. Artur
Krasovic sowie die Stadträte
Dr. Bruno Wallnöfer (ÖVPKlubobmann) und Dr. Wilhelm
Steidl (Klubobmann des T A B )
mit den führenden Beamten des
Bauamtes teil.

Der Übersichtsplan der Stadtplanung zeigt die Straßenführung, bedingt durch die neue Sillbrücke. Eine durch Lärm stark beeinträchtigte Grünfläche fällt weg, neuer Erholungsraum wird gewonnen.

Die neue Sillbrücke, von Norden nach Süden gesehen: Von rechts (Dreiheiligenstraße) kommend, fährt man nach links in Richtung Reichenau.
Südlich (oberhalb) der Sill würde ein Arkaden- Wohn-und Geschäftsbau möglich (kenntlich an der reichgegliederten Dachlandschaft). Deutlich
auf diesem Bild die Unterführung von Fußgänger- und Radweg bei einem (als weißer Zylinder) angedeuteten möglichen Brückendenkmal.
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