Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1938

/ Nr.5

- S.3

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Amtsblatt Nr. 5
K) etwaige Bescheinigungen über die Zugehörigkeit zur
NSDAP oder ihrer Gliederungen,
i) Bescheinigungen über besondere Leistungen, wie:
Reichssportabgeichen, österreichische Sportabzeichen
usw..
K) amtsärztliches Gutachten, das für die Bewerbung um
Einstellung in den RAD laut Anordnung des Sozialministeriums auf Antrag durch die Amtsärzte kostenlos ausgestellt wird. Bewerber mit technischer oder
handwerklicher Vorbildung sind erwünscht.
A n g e h ö r i g e der N S D A P , H I , SA, S S
und des N S K K w e r d e n b e v o r z u g t e i n gestellt.
Geldliche Zuwendungen seitens der Angehörigen des
Anwärters werden während seiner Ausbildungszeit
nicht verlangt.
Nach Sichtung der Bewerbungen wird der Bewerber
zur arbeitsdienstärztlichen Untersuchung aufgefordert
unter Beifügung eines Freifahrscheines für Hin- und
Rückfahrt zum Untersuchungsort. Nach der Untersuchung
erhält er bei Geeignetheit und Tauglichkeit sofort einen
vorläufigen Annahmeschein.
Die Einberufung erfolgt durch ein Meldeamt des RAD.

^NNsvMller

O. Vorläufige Besolduyg
(Sonderregelung für den Aufbau des Reichsarbeitsdienftes in Oefterreich)
Alle geeigneten Bewerber für eine der Laufbahnen im
RAD werden zunächst probeweise mit dem Ziele der
späteren Uebernahme in Planstellen des RAD angestellt.
Eine obere Altersgrenze für Bewerber wird nicht festgesetzt.
Die Verwendung des Einzelnen — bei Annahme —
richtet sich ausschließlich nach dem Persönlichkeitswert,
den Fähigkeiten und Leistungen. Die vorläufigen Dienstbezüge sind an die Besoldung für den RAD angelehnt
und liegen für die Dauer der Probedienstzeit niedriger
als die nach der Uebernahme in den RAD zustehenden
Bezüge.
Bewerber, die den Geburtsjahrgängen 191? und j ü n g e r a n g e h ö r e n , kommen jetzt zur Einstellung nicht
in Betracht, da sie entweder ohne AD in die Wehrmacht
kommen oder nach abgeleisteter Arbeitsdienstpflicht
Wehrdienst zu leisten haben.
Diese durchlaufen darnach den normalen Ausbildungsgang des RAD (Merkblatt 1).
Wien. I., 10. April 1938.

Htaötkunöliche Veitrage zum Amtsblatt
öer Lanöeshauptstaöt Innsbruck

fangen und in die Kirche eingeführt, wo der vorerwähnte H. Fürstbischof mit den sieben H. Prälaten das Paeem zu küssen gab und
das Weihwasser darreichte. Dem dl. Brautpaare kamen nun beide
Kais. Majestäten entgegen. I . Maj. die Kaiserin nahm hierauf die
Infantili und E. Maj. der Kaifer den Erzherzog bei der Hand
(9. Fortsetzung)
Von Dr. Karl Schadelbauer
und führten sie beide von dem Hochaltar an den für höchstdiefelben Zubereiteten Vetschemmel, worauf sich dann I . Kais. Maj.
(1765. 5. August): Bei der Triumphpforte machte der versamnebst dem röm. Könige unter den auf der Evangelien Seite für
melte Etadtmagistrat in schwarzen Mänteln I . Kön. Hoheit seine
höchstdieselben bereiteten Baldachin und die übrigen kön. Hoheiten
kniebeugende Ehrenbezeugung. Als höchstdieselbe an der Hauptauf ihren Platz gleichfalls auf der Evangelien Seite begeben hatmache am Neumarkt angekommen war, wurde höchstselbe von dem
ten. Nun wurde die lauretanifche Litanei abgefungen. Die hw. H.
paradirenden Militair mit fliegenden Fahnen und klingendem
Prälaten von Wiltau und Stams waren bei der ganzen Function
Spiele begrüßt. Unbeschreiblich war das Jauchzen des zudringenden
jederzeit bei dem hw. Pontificirenden, die übrigen Herrn Aebte
Volkes, in welches sich der fortwährende Donner der Kanonen
aber auf der Epistel Seite beisammen. Nach vollendeter Litanei
und der Schall der Trompeten und Paucken mischte. Die herabgeschah auf dem Altar auf der Epistel Seite die Brautring Weihe.
lassenden und huldreichen Blicke der erzherzoglichen Braut erNach dieser stellte sich das hohe Brautpaar gerade vor dem Altar
weckten in allen Herzen die innigste Rührung. Der Zug ging nun hin, worauf der hw. Fürstbischof sich gegen dasselbe wendete und
über den Stadtplatz gerade der St.-Iakobs-Pfarrkirche zu. Diese
jeden Theil besonders in lateinischer Sprache befragte: an approbet
Kirche war mit kostbaren Tapeten und überhaupt herrlich geet ratificet contractum matrimonialem per vrocuratorem fereniffischmückt. Zur grötzern Zierde ward auch der neu angeschaffene
mum Carolum Asturiae principem Madridi initum? Nach von
fchöne und prächtige Tabernakel mit fehr vielem Silber vom
Goldarbeiter Anton Goller (siehe Fischnaler, Innsbr. Chron., V., beiden Seiten erhaltener Antwort „approdo et ratifico" wurde
88) dahier im Betrag per 8753 fl. verfertigt aufgerichtet. I n der von dem hohen Brautpaare einander die Ringe angesteckt, die
Hände gereichet und dann mit Auflegung der Stole die priesterSakristei genannter Kirche verfammelten sich schon um 5 Uhr der
liche Einsegnung erteilt. Die Neuvermählten begaben sich hierauf
hw. Herr Fürstbischof Clemens, Bischof zu Freysing und Regenswieder an Ihren vorgenannten Platz zurück und nun wurde das
burg, erkiesen zur Vornahme der Trauung mit hochdessen AssistenTedeum angestimmt, nach dessen Vollendung die allerhöchsten und
ten und Leviten und folgende hw. Herrn Prälaten als von Wiltau,
höchsten Herrschaften sich wieder mit dem ganzen Hofstaate über
Stams, Georgenberg, Marienberg, Welschmichael von Gries und
den eigens errichteten Gang in die Hofburg zurückbegaben, wo
Füssen. Der Herr Prälat von Neustift konnte Alters wegen nicht
I . Kön. Höh. der Erzh. Marie Louise die hiesigen Gub. und Reerscheinen und der Herr Prior von Schnals. Genannte sieben hw.
Prälaten hatten ein jeder einen Religiösen bei sich, welcher die
gierungsräte, wie auch die landschaftlichen Deputirten nebst beiden
Insel hielt, sie selbst aber waren mit dem Rauchmantel angethan.
adelichen Leibgarden und das Offiziers Corps vorgestellt und zum
Der hw. H. Fürstbischof Clemens trug den Stab. So zog man nun
Handkuß zugelassen wurden.
durch den Chor in die Mariahülf Kapelle und stellte sich an der
Um 9 Uhr erhob sich der Hof in den großen Riesen Saal zur
obern Thüre, durch welche I . Majestäten durch einen hiezu neu
Hochzeit Tafel, wobei die hier anwesende Kais. Kön. Familie allein
erbauten Gang von der Hofburg her erfchienen. Hier wurde dann
speiste und der Adel beiderlei Geschlechts aufwartete, die fremden
von dem hw. H. Fürstbischof höchstdenselben das Aspergillum präfentirt. Der Zug des ganzen glänzenden Hofstaates und der Prinzen und Botschafter aber von einer eigens errichteten Tribune
herab zusahen. Die ganze Tafel war mit Gold feroirt und eine
hw. Geistlichkeit und des hohen Adels geschah nun von hier aus
vortreffliche Tafelmusik ließ sich die ganze Zeit hindurch hören.
durch den mittern Gang bis zum mittern großen Hauvtthore der
Pfarrkirche. Als nun der Leihwagen mit I . Kön. Hoheit der I n -Sobald I . Majestäten den ersten Toast ausbrachten, wurde das
schwere Geschütz gelöst, welches auch dann durch die ganze Tafelzeit
fantin daselbst angelangt war, so wurde höchstdiefelbe am Wagengeschah, und so wurde denn dieser erfreuliche Tag hiemit beschlage von S. K. Hoheit dem dl. Bräutigam Erzh. Leopold empschlossen.

Vie Innsbrucker thronit öes
Gottfrieö pusch von 77^5 "