Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1938

/ Nr.5

- S.1

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V.b.b.

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Rathaus. 2 stock rechts
2NMjährlich. Einzelnummer
Nr. 5

15. Mai 1938

4. Jahrgang

«trweiterung öer Weiherburganlagen
Die Sparkasse der Stadt Innsbruck förderte stets die
Verbesserung oder die Entstehung von baulichen Anlagen, die in erster Linie dem öffentlichen Interesse dienen. Schon seit einiger Zeit verfolgt die Leitung der
Sparkasse tatkräftigst die Idee zur Schaffung einer
großzügigen Parkanlage für ruhebedürftige Innsbrukker in nächster Nähe der Stadt. Die schon bestehende
öffentliche Parkanlage im Bereiche der Weiherburg, die
bis gum Zeitpunkte des Eingreifens der Sparkasse in
einem Dornröschenschlaf versunken war, wurde um das
Gebiet der Villa Blanka vergrößert. Dieses Gelände
wurde dem Besucher durch verständnisvolles Einfühlen
in seine Wünsche nach Abwechslung in wahrhaft meisterhafter Art erschlossen. I n Erinnerung gebracht sei die
Errichtung der Vogelwarte für einheimifche Singvögel,
die vielen Wegeanlagen, Ruheplätze, der Alpengarten,
die Neuschöpfung vieler gärtnerischer Anlagen usw.
Der nie rastende Geist der Förderer des Parkes hat
nun eine neue Tat zur Abrundung der Weiherburganlagen gesetzt. Der allen Innsbruckern ob seiner ausgeprägten kegelstumpfartigen Form bekannte Spitzbühel
östlich der Weiherburg bei der Abzweigung des Schillerweges vom Richardsweg wurde zur weiteren Vergrößerung des schon bestehenden Parkes erworben.
Die Eingliederung dieses Bühels erfolgte durch Fortführung des ungefähr in gleicher Höhe mit der Villa
Blanka verlaufenden Spazierweges, der jetzt in die
Parkanlage mündet, und über den Hügelrücken in Form
einer Schraubenwindung mit teilweiser Benützung des
alten Weges auf der Hochfläche endet. Auf der Hochfläche
des Hügels entsteht nach Einebnung der verschiedenen
aus der Zeit des Weltkrieges stammenden Gräben, Beseitigung der vorhandenen Vetonmauern und Aufbringung von Humuserde ein ausgedehnter Garten, der für
die jüngsten Besucher auch einen Kinderspielplatz erhalten wird.
I n einer Reihe von Besprechungen wurden die verschiedensten Arten von Bäumen und Sträuchern sowie

deren Standorte ermittelt. Ein Spazierweg führt auf
der Hochfläche längs des Hügelrandes an den Gebüschund Vaumgruppen vorbei um die innerhalb des Weges
angeordnete Rasenfläche. Zahlreiche Ruhebänke ermöglichen dem Spaziergänger in ruhiger Betrachtung den
Genuß der Schönheit des Inntales und der die Landeshauptstadt umrahmenden Bergkette. Inmitten der Anlage wird ein Trinkbrunnen errichtet.
Auf diese Art wird ein neues Gelände den schönen
Weiherburganlagen eingegliedert. Damit jedoch nicht genug. Die Sparkasse sieht heute schon die nächste Aufgabe in der Herstellung einer besseren Verbindung der
Weiherburg mit der Stadt durch Errichtung einer Gehwegbrücke über den I n n östlich des Löwenhauses. Park
und Brücke sollen eine Festgabe für die 700-Iahr-Feier
der Stadt Innsbruck werden.
Die Verschönerung und weitere Erschließung der Weiherburganlagen erfordert dringend die Verbesserung des
Aufganges über Vüchsenhausen. Zunächst wäre die hohe
Bruchsteinmauer nordöstlich der ehemaligen Pension
„Kaiser" gegen das Gasthaus Schöneck zu entfernen. Dadurch wird ein reizender Durchblick über Obstgarten auf
die Stadt geschaffen; einher geht eine Verbreiterung sowie eine bessere Vesonnung des Weges. Hand in Hand
mit der Verbreiterung des Weges könnte die Kanalisierung des Bächleins längs der Weiherburggasse erfolgen.
Der Innsbruck Zugewendete Blick des Parkbefuchers
läßt jetzt schon im Geiste die schöne Uferpromenade am
rechten Innufer als Fortsetzung der bestehenden Promenade erstehen, die durch die neue Gehbrücke mit dem linken Innufer in Verbindung steht. I m Zuge der weiteren
städtebaulichen Veränderungen dürfte auch der unschöne
Bau des Berg-Isel-Rundgemäldes der Uferstraße Platz
machen, fo daß nächst der neuen Innbrücke ein schöner
weiter Platz entsteht. Auch das ehemalige Schauspielhaus der „Exl-Bühne" in der Nähe des Löwenhauses
dürfte aller Vorausficht nach der Fortsetzung des Rennweges weichen müssen.