Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1985

/ Nr.12

- S.4

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Bildungsstand rasant steigend
Mehr Akademiker, Maturanten, Fachschulabgänger
(Th) Der Statistische Vierteljahresbericht der Landeshauptstadt Innsbruck, der vom Amt
für Statistik, Stadtforschung
und Raumordnung herausgegeben wird, befaßte sich in seiner
letzten Ausgabe mit der Bildungsstruktur der Innsbrucker
und Tiroler Wohnbevölkerung.
Vergleicht man die Volkszählungsergebnisse 1971 und
1981, so hat sich die Zahl der
Akademiker in Innsbruck um
35 Prozent, der Maturanten
um 10 Prozent, der Fachschulabgänger um 16 Prozent und
der Lehrberufsabsolventen um
vier Prozent erhöht. Wie kaum
anders zu erwarten, wohnen
46,2 Prozent aller Tiroler mit
Hochschulbildung in Innsbruck. Die Eroberung der Universität durch das weibliche Geschlecht schlägt auch in Innsbruck voll durch: der Anteil der
Akademikerinnen hat sich im
genannten Zeitraum fast verdoppelt (+ 91 Prozent). Bei den
Akademikern hingegen stieg
die Quote um „nur" 20 Prozent.
Ähnlich verläuft die Entwicklung bei den Maturanten, hier
ist der Anteil der Frauen um 25
Prozent gestiegen, jener der
Männer geringfügig gesunken.
Das Statistische Amt ging auch
der Frage nach, in welcher Ka-

tastralgemeinde die meisten
Akademiker wohnen. Mit 13,7
Prozent führt hier Igls, gefolgt
von Hötting (10 Prozent) und
Vül (9,2 Prozent). Anders sieht
allerdings die Reihung aus, betrachtet man die Anteile der
Maturanten und Akademiker
an der Wohnbevölkerung in den
statistischen (!) Bezirken. In
diesem Fall führen SaggenWest und Innere Stadt-West.
Wo steht Innsbruck im diesbezüglichen Vergleich mit anderen Landeshauptstädten? Was
den Anteil an Akademikern
betrifft, so führt Graz mit 7,4
Prozent vor Innsbruck mit 7,3
Prozent, Salzburg mit 6,6 Prozent und Linz mit 4,9 Prozent.
Betrachtet man die Akademikerquote nach dem Geschlecht,
so liegt die Stadt Innsbruck bei
den Damen nach Graz und
Salzburg an dritter Stelle, bei
den Herren ist sie führend.
Die Tiroler Landeshauptstadt
nimmt hinsichtlich der Zahl der
Maturanten mit 16 Prozent den
1. Platz ein. Mit Abstand folgen
Graz (12,7 Prozent), Salzburg
(12,1 Prozent) und Linz (9,9
Prozent). Salzburg hingegen verfügt über die meisten in Fachschulen ausgebildeten Personen,
nämlich 12,8 Prozent, Innsbruck
folgt hier mit 12,6 Prozent.

Stadtwerke neu organisiert
Neues Organigramm für den Weg ins Jahr 2000
(We) Als Ergebnis zahlreicher
Beratungen und Besprechungen im Rahmen der Generaldirektion der Stadtwerke unter
der Federführung von Stadtrat
Dr. Wilhelm Steidl wurde in der
Verwaltungsausschußsitzung
am 2. Dezember das neue Organigramm für die Stadtwerke
beschlossen. Geänderte Unternehmensziele, verbunden mit
den Problemen der heutigen
Zeit, machten auch für den Betrieb „Stadtwerke Innsbruck"
eine neue Aufbauorganisation
notwendig. In einem Satz gesagt, die Stadtwerke werden
moderner. Durch eine straffere,
übersichtliche Führung — statt
fünf Direktoren wird es nur
mehr drei geben — soll vor allem
eine Beschleunigung der EntSeite 4

scheidungsprozesse und eine
Betriebsführung nach wirtschaftlichen Grundsätzen erreicht werden. Neben der Stabstelle EDV wird in der Generaldirektion auch eine Stabstelle
für das Bauen eingerichtet, wodurch u. a. auch eine bessere
Koordination erreicht werden
soll.
Dr. Steidl bezeichnete im Rahmen der Verwaltungsausschußsitzung dieses neue Organisationsschema als einen Meilenstein auf dem Weg in der Entwicklung der Stadtwerke.
Durch die Verwirklichung der
im Organigramm vorgegebenen Zielsetzungen erhoffe man
sich langfristig eine Effizienzsteigerung und damit verbunden eine Kostenreduzierung.

22 Luftangriffe haben Innsbruck von 1943 bis 1945 heimgesucht.
(Repro: Knox)

Innsbrucker Zeitgeschichte
Ausstellung im Stadtarchiv „1938 bis 1945"
Als bisher einzige Institution
hat es sich das Innsbrucker
Stadtarchiv zur Aufgabe gemacht, in einem vierteiligen
Ausstellungszyklus die volle
Breite der Innsbrucker Zeitgeschichte von 1919 bis 1955 vorzustellen.
Die beiden ersten Teile behandelten die Nachkriegszeit 1919
bis 1923 und die Epoche höchster innenpolitischer Spannungen 1932 bis 1938. Der nunmehr dritte Teil dieser Ausstellungsreihe, der die Jahre 1938
bis 1945 behandelt, wurde am
18. November eröffnet.
Stadtarchivdirektor Univ.-Doz.
SR Dr. Franz-Heinz Hye konnte dazu u. a. Bürgermeister Romuald Niescher und Vizebürgermeister Rudolf Krebs begrüßen.

Die Ausstellung beginnt mit einer Darstellung der ungeheuren
Propagandamaschinerie, mit
der die neuen Machthaber vor
der sogenannten Anschlußabstimmung am 10. April 1938
Stimmung gemacht haben, und
endet mit einer Dokumentation
der Ereignisse des 3. Mai 1945,
an welchem Tag das NS-Regime seine letzten Lebenszeichen
gab.
Mit Fotos und Zeichnungen von
Franz Schwetz und Karl Sommer werden auch die damals angerichteten Bombenschäden in
Erinnerung gebracht.
Bürgermeister Romuald Niescher dankte dem Stadtarchiv
für seine Initiative und wies auf
den Stellenwert hin, den diese
Ausstellung vor allem für die
Jugend besitzt.

Mehr Sicherheit im Eiskanal
Verlängerung des Auslaufes der Bobbahn Igls
(We) Das Problem des Auslaufes auf der Olympia-Bob-, -Rodel- und Skeletonbahn in Igls
ist nun gelöst. Wie der Geschäftsführer der Olympia-Eissportzentrum-Innsbruck-Gesellschaft, Berti Neumann, im
Rahmen einer Pressekonferenz
in Anwesenheit der Aufsichtsratsmitglieder, Vizebürgermeister Krebs, Stadtrat Dr. Knoll
und SR Dipl.-Ing. Hosp, ausführte, biete nun die Verlängerung der Bahn nach Westen mit
einer nach oben gezogenen
Linkskurve einen echten Schutz
für die Sportler.

Durch diese Verlängerung kann
der Bob nach Durchfahren des
Zieles auch ohne zu bremsen
zum Stillstand kommen, wodurch Vorfälle wie in den vergangenen Jahren, die zwei Todesopfer und Schwerverletzte
forderten, nun wohl auszuschließen sind.
Das Großereignis dieses Winters sind die vom 15. bis 26. Jänner stattfindenden Bob-Europameisterschaften, bei denen
„die ganze Welt" am Start sein
wird. Dazwischen gibt es ein
volles Programm, die Bahn ist
ausgebucht.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1985, Nr. 12