Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1985

/ Nr.12

- S.3

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Gesamter Text dieser Seite:
Weltprominenz in Innsbruck zu Gast
„Goldenes Buch der Stadt Innsbruck" mit bedeutenden Unterschriften

Liebe Mitbürger!
In diesen vom Weihnachtsfest geprägten Tagen erinnern wir uns, wie reich die
Menschen im Sinne des
Festgeheimnisses beschenkt
wurden. Selbst so beschenkt,
erweist sich unsere Verbundenheit und Solidarität gegenüber unseren Mitmenschen darin, daß auch wir
uns gegenseitig beschenken.
Diese Solidarität in der Zuwendung zum Nächsten hat
in unserer Stadt in einer Einrichtung ihren Ausdruck gefunden, die nun nach langer
Vorbereitungszeit zum Tragen gekommen ist. Ich meine
den Notarztwagen, der seit
dem Morgen des 18. November rund um die Uhr im Einsatz steht und bis zum 5. Dezember sich bereits in 80
Einsätzen — in einer Reihe
davon auch unmittelbar lebensrettend — bewährt hat.
Ich freue mich mit der Bevölkerung unserer Stadt, daß
uns der Notarztwagen über
die Rufnummer 144 zur Verfügung steht, und danke der
Freiwilligen Rettung und
dem Arbeiter-SamariterBund, die abwechselnd seinen Betrieb wahrnehmen,
den in ihm tätigen Ärzten der
Univ.-Klinik für Anästhesiologie und Sanitätern, dem
Land Tirol, das sich mit der
Stadt die Gesamtkosten teilt,
wie auch der Gebietskrankenkasse, die sich bereit erklärt hat, einen Teil der Kosten zu vergüten. Durch gemeinsamen Einsatz kann
Menschen in Notfällen nun
auf die wirksamste Weise geholfen werden.

(Th) Wenn ein hoher Gast zu
Besuch in einer Stadt weilt, ist
es üblich geworden, daß er sich
in ein sogenanntes „Goldenes Buch" einträgt. Dieses
Buch ist in Innsbruck ein mit
dem Stadtwappen in Gold
geschmückter
großformatiger Band, der aus Anlaß
der Olympischen Winterspiele
1964 angelegt wurde. Vor kurzem erfolgte die letzte Eintragung auf der letzten Seite, ein
Grund, für unsere Leser kurz
darin zu blättern.
Den Reigen der prominenten
Unterschriften führt Bundespräsident Dr. Adolf Schärf an,
der die Spiele eröffnete. Klar,
gut leserlich der Schriftzug,
nicht immer sollte es so bleiben.
Auf der nächsten Seite folgen
die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees mit
Präsident Brundage an der
Spitze. Dann schrieben sich die
gekrönten Häupter ein: Kronprinz Harald von Norwegen,
drei dänische Prinzessinnen sowie die Prinzessinnen Beatrix
und Margriet der Niederlande.
Schwungvoll mit Unterstreichung: Schah Reza Pahlevi und
Kaiserin Farah.
Innsbruck ist Europastadt.
Diese Tatsache ist mehrmals
festgehalten, so z. B. durch den
Besuch einer Delegation aus
Straßburg anläßlich der Verleihung des Europapreises. Seitenfüllende Unterschriften dokumentieren die Besiegelung
der Städtepartnerschaften mit
Grenoble, Freiburg und Aalborg sowie die Schließung
der Freundschaftsverträge mit
Tbilissi und Sarajevo. Ein Stelldichein gaben sich auch die
Astronauten der beiden Weltmächte in Innsbruck: 1964 der
Russe Pawel Popowitsch, 1971
der Amerikaner James A. Lovell; ein dritter gemeinsamer
russisch-amerikanischer Astronautenbesuch erfolgte 1976.
Ganz im Zeichen Großbritanniens dürfte der 8. Mai 1969 gestanden haben, drei „königlich"
gesetzte Unterschriften erinnern an den Besuch von Königin Elisabeth, Prinz Philip und
Prinzessin Anne. Weltpolitische Größe verleihen dem

„Goldenen Buch" die Schriftzüge von Ministerpräsidentin
Indira Gandhi; bereits geschichtlichen Wert haben auch
die Unterschriften von Prof.
Walter Hallstein und General
Béthouart.
Einen neuerlichen Ansturm
von Prominenten aus aller
Welt brachten die Olympischen Winterspiele 1976. Seine Majestät Carl Gustav, der
König von Schweden, weilte
ebenso in Innsbruck wie der
russische Sportminister, der
Bürgermeister von Sapporo,
die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees
unter Präsident Killanin — und

Fräulein Silvia Sommerlath.
Drei Jahre später scheint die
ehemalige Olympiahostess im
„Goldenen Buch" wieder auf,
als Königin von Schweden.
Die Anwesenheit namhafter
Persönlichkeiten anläßlich der
800-Jahr-Feier der Stadt Innsbruck, der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Bürgermeister Dr. Lugger und der Unterzeichnung eines Freundschaftsvertrages zwischen einem japanischen Zoo und dem Alpenzoo waren — um einige der Ereignisse zu nennen — weitere Anlässe, die im „Goldenen Buch
der Stadt Innsbruck" ihren
Niederschlag gefunden haben.

Die einzige Illustration im „ Goldenen Buch " stammt von Astronautenhand und wurde anläßlich eines gemeinsamen russischamerikanischen Besuches der Raumfahrer im Rahmen der Olympischen Winterspiele 1976 angefertigt.
(Foto: Murauer)

Keine Panik, aber Überlegungen
Vollversammlung des Fremdenverkehrsverbandes
(Th) Wenngleich der Fremdenverkehr im Sommer einen
Rückgang von fünf Prozent in
Innsbruck und 12 Prozent in
Igls brachte, so sei dies kein
Grund zur Panik, wohl aber ein
Grund zur kritischen Selbstprüfung und Untersuchung der
Ursachen. Diese Feststellung
traf Komm.-Rat Dr. Fred Beck
anläßlich der Vollversammlung
des Fremdenverkehrsverbandes Innsbruck-Igls und Umgebung am 25. November. Dank
der
„Bombenwintersaison"
1984/85 mit einem Plus an
Übernachtungen von 20 Prozent schließt das Fremdenver-

kehrsjahr insgesamt mit einer
Zunahme von 7000 Nächtigungen ab. Eine der Ursachen für
dieses Ungleichgewicht Sommer — Winter dürfte darin zu
finden sein, daß der Gast, der
im klassischen Wintersportland Österreich seinen Schiurlaub verbracht hat, nicht im
Sommer das gleiche Land aufsuchen möchte. Zudem ist die
Zahl der Konkurrenzländer, die
sich für einen Sommerurlaub
anbieten, ungleich größer. Als
Konsequenzen für die Zukunft
werden wesentliche Verbesserungen im Angebot und in der
Werbung angestrebt.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1985, Nr. 12

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