Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1985

/ Nr.9

- S.8

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UNIVERSITÄTSSTADT INNSBRUCK

Sicherheit für unser Trinkwasser
Ein lebenswichtiger Forschungsschwerpunkt am Institut für Hygiene
Die Versorgung mit hygienisch einwandfreiem Trinkwasser stellt
zur Zeit ein immer größer werdendes Problem dar. Steigende
Bevölkerungszahlen, zunehmende Industriealisierung und intensive Landwirtschaft lassen den Wasserbedarf ständig steigen
und führen zugleich zu vielfältigen Gefahren für das Trinkwasser
bzw. die noch nicht genutzten Wasserreserven. Tirol ist zur Zeit
noch in der glücklichen Lage, die Wasserversorgung überwiegend mit nativem Wasser, also Wasser ohne jegliche Aufbereitung, aufrechtzuerhalten. Im Gegensatz zu anderen Staaten Europas bzw. Nordamerikas müssen Oberflächenwässer, also Flüsse und Seen, noch nicht zur Trinkwasserbereitstellung herangezogen bzw. das so gewonnene Wasser durch chemische Aufbereitung zu Trinkwasser verarbeitet werden.

des Wasserspenders müssen
mögliche Gefahrenmomente
für die Qualität eines Trinkwassers erhoben werden, wie
etwa Zusammenhänge mit
Oberflächenwässern, Abwässerversickerungen oder Beeinträchtigungen aus Abfalldeponien bzw. Industrierückständen.
Bei der bakteriologischen Untersuchung eines Trinkwassers
werden die lebenden, vermehrungsfähigen Keime bestimmt.
Dank der geographischen Situ- Oberflächenwässer bewirken. Die Anzahl nichtkrankmachenierung Tirols inmitten der Al- Verunreinigungen können da- der Keime (gemessen als kolopen erfolgt die Wasserversor- bei über weite Strecken ver- niebildende Einheiten) darf
gung zum größten Teil aus schleppt werden und auch in 100 pro ml Wasser nicht überQuellwässern. Der zunehmen- Quellwässer gelangen.
steigen. Trinkwasser darf keine
de Wasserbedarf bewirkt je- Das Institut für Hygiene an pathogenen (= krankmachendoch eine ständig steigende Er- der Universität Innsbruck den) Keime enthalten.
schließung von Grundwasserre- (Vorstand: o. Univ.-Prof. Dr.
serven, insbesondere in Bal- M. P. Dierich) beschäftigt sich Die chemische Untersuchung
lungszentren, wie etwa in der seit der Gründung des Institu- beinhaltet zunächst eine ÜberInntalniederung. Die in der Be- tes, am 27. September 1887 sichtsanalyse, bestehend aus
völkerung zum Teil immer noch unter Prof. Lohde, mit der Er- der Bestimmung des pH-Wervorhandenen Vorbehalte gegen forschung und Kontrolle der tes, der Härte, der organischen
Trinkwasserversor- Substanzen als SummenparaGrundwasser bestehen aus wis- Tiroler
senschaftlicher Sicht bei Einhal- gung. Die Aufzeichnungen meter, des Sulfat-, Ammotung von Vorsichtsmaßnah- über die Entwicklung und Er- nium-, Nitrat-, Nitrit- und
men, wie etwa Schutz- und schließung der Trinkwasser- Chloridgehaltes. Die zunehSchongebieten, zu Unrecht. versorgungen der einzelnen mende Belastung unserer WäsVielmehr ist Grundwasser bei Gemeinden liegen bis zum ser durch sogenannte anthropoausreichender
Überdeckung heutigen Tage gesammelt im gene (vom Menschen verursachte) Schadstoffe bedingt eigegen bakterielle Beeinträchti- Institutsarchiv.
ne
Erweiterung des Untersugungen wesentlich besser ge- Die Untersuchung eines Wasschützt als etwa Quellwässer in sers auf seine Trinkwassereig- chungsprogrammes.
Karstgebieten und im klüftigen nung umfaßt zuerst die gründli- Zu den Forschungsaufgaben
Kalkgestein, da Klüfte keine che Aufnahme eines Ortsbe- gehören umfassende Studien
Filtration der versickernden fundes. Neben Art und Menge über Einzugsbereiche von Wässern, auch in Zusammenarbeit
mit Geologen und Hydrogeologen. Neben der Durchführung
sogenannter
Tracerversuche
zur Erforschung der Grundwasserströmungsrichtung und
Fließgeschwindigkeit des Wassers im Untergrund werden
Grundlagen für die Errichtung
von Schutz- und Schongebieten
erarbeitet.
Der Einfluß des Straßenbaues
bzw. des Straßenverkehrs und
z. B. auch die Folgen der Salzstreuung auf die Wasserqualität bilden einen weiteren ForDrei unbeschwerte Wochen für erholungsbedürftige Kinder schungsschwerpunkt. Eine BeDer bereits seit 60 Jahren bestehende Ferienkolonie-Verein Inns-teiligung der dem Institut anbruck-Hötting hat auch in diesem Sommer wieder in zwei dreiwö- gehörenden Wasserexperten
chigen Turnussen je 80 Buben bzw. 80 Mädchen einen unbeschwer-an der Ausarbeitung einschläten und erholsamen Ferienaufenthalt in Wildmoos bei Seefeld er-giger Richtlinien und Normen
möglicht.
(Foto: Schwarz) über Wassergüte und MitgliedSeite 8

Die akademischen
Funktionäre im
Studienjahr 85/86
Die akademischen Funktionäre der Universität Innsbruck im Studienjahr 1985/
86 sind:
Rektor: Univ.-Prof. Dr.
Wolfram KRÖMER
Prorektor: Univ.-Prof. Dr.
Josef ROTHLEITNER
Katholisch-Theologische
Fakultät
Dekan: Univ.-Prof. Dr.
Raymund SCHWAGER
Prodekan: Univ.-Prof. Dr.
Vladimir RICHTER
Rechtswissenschaftliche
Fakultät
Dekan: Univ.-Prof. Dr.
Norbert WIMMER
Prodekan: Univ.-Prof. Dr.
Fritz RABER
Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Dekan: Univ.-Prof. Dr. Karl
SOCHER
Prodekan: Univ.-Prof. Dr.
Hans LEXA
Medizinische Fakultät
Dekan: Univ.-Prof. Dr. Otto
DAPUNT
Prodekan: Univ.-Prof. Dr.
Hans GRUNICKE
Geisteswissenschaftliche
Fakultät
Dekan: Univ.-Prof. Dr.
Helmwart HIERDEIS
Prodekan: Univ.-Prof. Dr.
Johann MOSER
Naturwissenschaftliche Fakultät
Dekan: Univ.-Prof. Dr. Maria KUHNERT
Prodekan: Univ.-Prof. Dr.
Rudolf ALBRECHT
Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur
Dekan: Univ.-Prof. Dr. Gilbert HELMBERG
Prodekan: Univ.-Prof. Dipl.Ing. Dr. Karl RUDELSTORFER
schaft in der Codexkommission für das österreichische
Lebensmittelbuch (Untergruppe Wasser) ermöglicht es, jeweils den neuesten Stand der
wissenschaftlichen Erkenntnisse und Analyseverfahren
(zur Beurteilung der Wasserqualität) anzuwenden und einzubeziehen.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1985, Nr. 9