Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1985

/ Nr.6

- S.23

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Obwohl der Landesrat bereits 1920 beschlossen hatte, „nächst Innsbruck eine Luftverkehrsstation zu errichten“, zog sich die Eröffnung des Flughafens (eigentlich: Flugplatzes) Innsbruck-Reichenau bis zum 1. Juni
Von Mag. Tanja Chraust
1925 hin, wobei an diesem Tag auch bereits der Linienflug München — Innsbruck aufgenommen wurde. Im gleichen Jahr lösten die Kunstflugvorführungen von Ernst Udet groBe Begeisterung bei der Bevölkerung aus.
1926 wurde durch die Österreichische Lufiverkehrs-A.G. der Flugbetrieb für die Strecke Wien — Salzburg — Innsbruck aufgenommen, der in den nächsten Jahren eine Erweiterung bis nach Konstanz bzw. Zürich erfuhr. Daneben kam es auch zu einer Verlängerung der Strecke München — Innsbruck über Bozen und Trient nach Mailand. Für die zahlreichen Rundflüge stand seit 1926
das Flugzeug „Tirol“ zur Verfügung. 1931 etablierte sich zusätzlich der Segelflugsport. Andererseits machten sich in den dreißiger
Jahren die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und besonders der „Tausendmarksperre“ durch zahlreiche Strekkenkürzungen bemerkbar. Durch den Anschluß kam es zu einem kurzzeitigen Aufschwung im Innsbrucker Fluggeschehen, doch verhinderte der Ausbruch des 2. Welikrieges die geplanten Großbauten für einen neuen Flughafen im Bereich Kematen oder Hölinger Au. Da das
Wohngebiet in der Reichenau aber schon zu nahe an das Flugareal herangerückt war, wurde der Flugplatz uotz der Kriegsgeschehnisse auf die Ulfiswiese (Höttinger Au) verlegt, die bereits während der Innsbrucker Flugwoche 1912 Start- und Landeplatz für die Flugvorführungen von Oberleutnant Stohanzl mit seiner Etrich-Taube gewesen war. Der provisorisch errichtete Flughafen auf
der Ulfiswiese und der Altflugplatz Reichenau dienten in den Kriegsjahren aber nur zu vereinzelten Erkundungsflügen, da Innsbruck nicht als Fliegerhorst geführt wurde.
In den ersten Nachkriegsjahren fand der Flughafen in der Hôt
tinger Au vorwiegend Verwendung für Transportflüge der französischen Besatzungsmacht, und erst nach Ubergabe der von den Franzosen neuerrichteten Flughafenbauten sowie der Betonpiste im Jahr 1948 folgten die ersten bescheidenen Charterflüge. Mit Abschluß des Staatsvertrages erlangte Osterreich wieder die Lufthohheit, ein neuer Aufschwung im Innsbrucker Fluggeschehen
konnte einsetzen. Auf den bereits 1951 hergestellten Swissair-Kurs Zürich — Innsbruck folgie 1989 die Fluglinie Wien— Innsbruck durch die Austrian Airlines.
15. Juni: Der Eisenbahn-Sängerclub veranstaltete im Garten des Schlosses Mentlberg ein Konzert. „Schloß Mentlberg war mit Fahnen und Flaggen, der Garten mit bunten Lampions geschmückt, und nach Einbruch der Dunkelheit überraschte die Theilnehmer ein hübsches Feuerwerk.“
Der sich ständig erweiternde Charter- und Linienflugverkehr (z. B. auch London—Paris — Innsbruck) führte 1965 zur Eröffnung des neuen, im südlichen Abschnitt der Ulfiswiese liegenden Flughafens Innsbruck-Kranebitten. Verschiedene Gründe (Eagle-AirwaysKonkurs, Flugeinstellungen der Swissair und der AUA sowie das Fehlen einer Anflughilfe) versetzten den Flughafen 1970 in
einen „Dornröschenschlaf“ aus dem er erst 1978 durch die Installation des Wolkendurchstoßverfahrens „erwachte“. Neben dem Charterflug begann sich seit 1979 auch der Linienflugverkehr wieder zu beleben, der besonders durch die Gründung einer heimischen Fluggesellschaft (Tyrolean Airways) gefördert wird.
1. Juli: Der Innsbrucker Stadhtürmer signalisierte ein Schadensfeuer in Kematen. Die hiesige Feuerwehr fuhr mit der Landfahrspritze zur Hilfeleistung an den Brandplatz ab, wurde aber in Völs aufgehalten, weil mittlerweile der Brand von der Kemater Feuerwehr allein beherrscht worden war.
8. Juli: Für das in Innsbruck stattfindende II. österreichische Bundesschießen wurde auch von der Stadtführung ein „Best“ gespendet: „Das hübsche Banner aus weißer Seide mit dem Stadtwappen in Silber auf Roth und 100 Ducaten ist in einem Schaufenster der Unterbergerschen Kunsthandlung zur allgemeinen Besichtigung für einige Tage ausgestellt.“
13. Juli: Zum Antrag des Gemeinderates auf Einführung ciner Brottaxe in Innsbruck stellt die Statthalterei in einem Bescheid u. a. fest: „ fordert sie den Bürgermeister auf, die Bäkker sofort zu verhalten, nach § 52 des Gewerbegesetzes die Preise des Brodes mit Rücksicht auf Quantität und Qualität an der Außenseite ihres Verkaufsgewölbes ersichtlich zu machen, sich mit geaichten
Wagen zu versehen und das Brod nach dem Gewichte zu verkaufen.“ J.
Der Flugplatz Innsbruck-Reichenau mil einer Fokker der Süddeutschen Aero-Lloyd.
(Foto: Sammmlung Nickel-Kreutz)
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