Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.10

- S.16

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die Gründung einer Universität
eignen; so habe er sich entschlossen, zum Schutz der katholischen Religion und zur Ehre Tirols die Universität InnsDurch die mit Edikt Kaiser Fer- Probst, Geschichte der Univer- richteten kleinen Ballspielhau- bruck zu errichten. A m 16. Nodinands I. vom 12. Mai 1562 er- sität Innsbruck, S. 1 ff.).
ses untergebracht, welches in vember 1677 wurde die Stiffolgte Gründung des Jesuiten- In den Studienjahren 1669 bis den Jahren 1672 bis 1675 zum tungsurkunde in der Jesuitengymnasiums (== Akademisches 1671 bestand nur die Philoso- Universitätsgebäude umgebaut kirche feierlich promulgiert.
Gymnasium) in Innsbruck war phische Fakultät als Basisfakul- wurde. Von der Stadt führten A m 17. November war im groeine Voraussetzung für die tät, deren drei Jahrgänge mit der damals angelegte Durch- ßen Saal der alten Hofburg eine
Gründung einer Universität ge- den Fächern Logik — 1669 von gang durch das Haus Domplatz festliche Disputation von sieben
Prof. Manicor SJ gelehrt —, Nr. 5 und eine Brücke über den Kandidaten des Doktorates der
Theologie, unter denen auch
Von Dr. Herbert Woditschka Physik und Metaphysik alle Stadtgraben zur Universität.
der Abt des Kloster Wüten war.
A
m
26.
April
1677
wurde
die
Studenten besuchen mußten,
Die Hofmusik umrahmte den
Stiftungsurkunde
der
Universiwobei
ein
Aufsteigen
der
Progeben. Zweifellos war dieser
Festakt, bei dem nach jeder Artät
Innsbruck
von
Kaiser
Leofessoren
mit
den
Schülern
bis
Wunsch der Vater des Gedangumentation ein Trunk gereicht
kens, wenn das Gymnasium be- 1754 Gepflogenheit war. 1671 pold I. von Österreich unterferwurde. A m folgenden Tag ertigt
und
am
28.
Juli
von
Papst
erfolgte
ein
weiterer
Ausbau
des
reits zehn Jahre später vom
folgte durch Prof. Furtenbach
Stadtrat als „Universität" be- Studienbetriebes: die Jesuiten Innozenz XI. bestätigt. Der Kaidie Promotion zum Doktor der
ser
führte
darin
an,
seine
Vorzeichnet wurde oder wenn im erklärten sich bereit, die ProfesTheologie mit einer Feierlichfahren
hätten
von
jeher
zum
soren
Jakob
Demenou
und
FerSteuerregister von 1605 das erkeit — wie es in einem Bericht
ste Schulgebäude als „der dinand Visler für scholastische Wohl von Staat und Kirche die
an den Kaiser hieß —, „dergleiWissenschaften
zu
fördern
geHerrn Jesuiter newe Universi- Theologie nach Innsbruck zu
chen nicht leicht bey einer Unisucht
und
das
Land
Tirol,
das
berufen,
während
an
der
tet" aufscheint. Obwohl die Erversität würdet begangen worrichtung einer Universität be- Rechtsfakultät Hofrat Georg für Deutsche und Italiener günden seyn".
stig
gelegen
sei,
würde
sich
für
reits in den neunziger Jahren Widman für die Lehrkanzel der
Institutionen
ernannt
wurde.
des 16. Jahrhunderts angeregt
und dieser Plan 1646 von den 1673 wurde auch der StudienTiroler Landständen dem Lan- betrieb an der Medizinischen
desfürsten vorgelegt worden Fakultät durch Gaudenz von
war, brachte erst die Erbhul- Sala eröffnet, nachdem er seine
digung Kaiser Leopolds I. Ausbildung in Anatomie noch
( 1658 -1705) im Jahre 1665 ei- in Padua vervollkommnet hatte. 15. Oktober: Vom Innsbrucker 16. Oktober: „Das erste östernen Erfolg: die Stadt Innsbruck 1672 wurden bereits ein Rektor Gemeinderat wurden folgende reichische Damen-Quartett hat
sollte durch die Universität für und Dekane aufgestellt und mit Beschlüsse gefaßt: „Dem hiesi- seine Winter-Concertreise anden Verlust des Hofes entschä- den entsprechenden Siegeln gen Bicycleclub wurde die Be- getreten und wird am 18. ds.
digt werden. A m 19. April 1668 ausgestattet. Im Jahre 1677 war nützung des Redoutensaales zu nachmittags hier eintreffen, um
forderte der Kaiser einen Be- der Ausbau bezüglich Lehrkan- Fahrübungen an wöchentlich beim ersten Vereins-Concerte
richt über eine mögliche Finan- zeln abgeschlossen: die Theolo- drei Abenden während des der ,Liedertafel" mitzuwirken.
zierung; Regierung und Kam- gische Fakultät verfügte über Winters gegen Bezahlung von Vom Leipziger ,Musikalischen
mer schlugen als Bedeckung der fünf, die Juridische und Philo- 50 fl. gestattet. — Auf das Ge- Wochenblatt" werden die Leijährlichen Kosten von 7000 sophische Fakultät über je vier such des hiesigen Verschöne- stungen des Quartetts folgenGulden einen Aufschlag von und die Medizinische Fakultät rungsvereins um Beleuchtung dermaßen geschildert: ,Wir gezwölf Kreuzern auf jedes Fuder über zwei Lehrstühle.
des Rennplatzes (= Rennweg) stehen, einen so vollendeten, in
Haller Salz vor. Mit Entschlie- Bis 1776 war die Universität wurde beschlossen, bei der bezug auf Reinheit unfehlbaren
ßung vom 15. Oktober 1669 Innsbruck in dem von Erzher- demnächst erfolgenden Ver- und in seiner Weise so eigenartiwurde der Salzaufschlag und zog Ferdinand II. 1572/73 trags-Erneuerung mit der Gas- gen Gesang von vier Frauendamit die Gründung der Uni- nördlich des Stadtgrabens an fabrik die Beleuchtung dessel- stimmen bisher noch nicht geversität bewilligt (vgl. Jacob der heutigen Herrengasse er- ben durchzuführen."
hört zu haben.""
4. November: „Der Ausschuß
der Ferdinandeums hat die
durch den Tod Balthasar Hunolds erledigte Custos-Stelle
am Landesmuseum hier vom
September 1885 ab provisorisch dem Lehreradjunct am
Pädagogium, Herrn Konrad
Fischnaler, verliehen. Bis dahin
besorgt Hr. Dr. Schenach, auch
bisher in dieser Weise thätig, die
Geschäfte."

Die Gründung der Universität

12. November: „Ankauf von
Brennholz. Für das Jahr 1885
bedürfen wir circa 4500 cbm.
Brennholz und laden hiemit
Lieferungslustige ein, ihre Offerte in unserem Bureau anzuDas erste Gebäude der Universität Innsbruck an der Herrengasse (d). Aquarell von Josef Strickner, bringen. Gaswerk Innsbruck."
W.
1809.
(Original: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Repro: Murauer)