Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.5

- S.13

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Diese Ausgabe – 1984_Innsbrucker_Stadtnachrichten_05
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Maßnahmen für ruhenden und öffentlichen Verkehr wurden die Voraussetzungen für rung des HauptverkehrsstraßenDie Lösung für den ruhenden
Verkehr liegt im Zentrum nach
wie vor im Bau von Garagen.
Gleichzeitig muß durch die Erweiterung der Gebührenpflicht
auf den öffentlichen Abstellflächen, soweit sie in Zukunft überhaupt noch dem ruhenden Verkehr zur Verfügung gestellt werden können, der Belegungsgrad
den Erfordernissen entsprechend laufend angepaßt werden.
Aber auch die gewachsenen
Wohngebiete Pradl, Saggen und
insbesondere Wilten weisen in
der Parkraumbilanz erhebliche
Parkplatzdefizite auf. In diesen
Gebieten sind im Rahmen der
Planungen zur Verkehrsberuhigung geeignete Standorte für
Parkgaragen festzulegen.
Der weitere Ausbau und die Verbesserung des Liniennetzes sowie die Verdichtung des öffentli-

chen Verkehrs soll die Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem
motorisierten
Individualverkehr steigern, um diesen auf das
Ausmaß einzuschränken, das
vom öffentlichen Verkehrsmittel
nicht abgedeckt werden kann.
Als vordringlichste Maßnahme
wird die Führung einer Straßenbahnlinie vom Zentrum über
Pradl und die Reichenau ins
Olympische Dorf angeführt.
Aber auch die bestehenden L i nien sollen auf diese Weise zur
Verbesserung der Bedienung
dem in den letzten Jahren erfolgten Strukturwandel angepaßt
werden. Verkehrs- und Betriebstechniker müssen daher weiterhin eng zusammenarbeiten, um
diese Vorstellungen konkretisieren und im gegebenen Fall
in entsprechender Ausgewogenheit verwirklichen zu können.

die Realisierung von verkehrsberuhigten Zonen geschaffen.
So konnte in den letzten Jahren
insbesondere die Innenstadt
weitgehendst verkehrsberuhigt
werden, weitere Zonen sind
das Gebiet Ampfererstraße—
Unterbergerstraße und alle
jene Gebiete, in denen auf
Grund der Attraktivitätssteige-

netzes der gebietsfremde Verkehr auf dieses zurückgelagert
werden konnte.
Die für die Verkehrsberuhigung
vorgesehenen Gebiete sind in
großen Zügen das Wohngebiet
im Westen der Stadt, die Wohngebiete in Wilten, Pradl, in der
Reichenau, im Saggen und im
Olympischen Dorf.

Vorrang für die Anliegen des Umweltschutzes

Nicht zuletzt wurden auch die
Probleme des Umweltschutzes
vorrangig behandelt:
Die Zunahme des Kraftfahrzeugverkehrs in den vergangenen
25 Jahren führte auch zu einem
starken Ansteigen der Verkehrsbelastung. Die Folge davon war
eine gravierende Verschlechterung des Verkehrsflusses und damit eine starke Zunahme der
Lärm- und Abgasentwicklung.
Bereits im Zuge der Bearbeitung
Mehr Augenmerk auf Rad- und Fußgängerverkehr des Generalverkehrsplanes 1973
wurden die Auswirkungen hinDie zunehmende Wertschätzung staltung des übergeordneten sichtlich der CO-Belastung im
des Fahrrades als alternatives Straßennetzes wird das unterge- Analyse- wie im Prognosenetz
Verkehrsmittel ist praktisch in al- ordnete Straßennetz wesentlich dargestellt. Bei Betrachtung der
len mitteleuropäischen Ländern entlastet. Prinzipiell sind daher beiden Pläne fiel besonders die
festzustellen. Eine Verkehrserhe- die erforderlichen Maßnahmen deutlich reduzierte Verunreinibung im Rahmen der Erstellung zuerst im übergeordneten Stra- gung der Innenstadt nach Reades General verkehrsplanes 1973 ßennetz zu setzen und ist der lisierung der vorgeschlagenen
ergab, daß bereits damals 22,6 °7o Ausbau der Verkehrsberuhi- Maßnahmen auf.
aller Fahrten in Innsbruck mit gungsmaßnahmen im selben Durch die in der Zwischenzeit
dem Fahrrad bewältigt wurden. Ausmaß nachzuziehen.
durchgeführten
Maßnahmen
In absoluten Zahlen ausge- Mit den in den letzten Jahren ge- konnten die flächenhaft über das
drückt, waren dies rund 39.000 setzten Maßnahmen zum Abbau ganze Stadtgebiet verteilten
Bewegungen täglich und damit von Engstellen, Stauungen und Stauungen trotz Verkehrszunahmehr Fahrten als mit dem öffent- unzureichender Erschließung, me praktisch zur Gänze abgelichen Verkehrsmittel. Der öf- d. h. mit der Schaffung eines baut werden. Auf das gesamte
fentliche Verkehr hat allerdings funktionierenden Straßennetzes Stadtgebiet bezogen, hat sich das
in der Zwischenzeit mächtig aufgeholt und diese Zahl stark überboten.
Im Rahmen der Fortschreibung
wurde in Anlehnung an das
Stadtentwicklungskonzept ein
Radwegenetz entwickelt, das
ausgehend von den Wohngebieten mit möglichst guten Anbindungen an Schul- und Sportstätten einerseits zum Stadtzentrum
führt und dem Schüler, Berufsund Einkaufsverkehr dienen
wird und andererseits die Erholungsgebiete am Stadtrand und
außerhalb der Stadt erschließt
und dem Freizeitverkehr gewidmet ist. Zum Teil führen diese
Radwege durch die sogenannten
verkehrsberuhigten Zonen, so
daß in diesen Bereichen keine ge- Um ein zusammenhängendes Radwegenetz zu erreichen, sind an besonderten Investitionen erfor- sonders neuralgischen Punkten umfangreiche Baumaßnahmen notderlich werden.
wendig, wie hier im Bereich des nördlichen Kopfes der Innbrücke.
(Foto: Murauer)
Mit der bautechnischen Ausge-

als die zweckmäßigste und zielführendste „Schutzmaßnahme"
überhaupt ergeben.
Auf den verbleibenden Hauptverkehrsstraßen, wie innerstädtische Verteilerringe, zum Zentrum führende Straßen und Bundesstraßen, wurden als weitere
Schutzmaßnahmen bereits realisiert:
• Schaffung von „grünen Wellen" zum Abbau der durch unnötigen Stau verursachten Abgasemissionen,
• Tempoverminderung zur Reduzierung des Ausstoßes von
Kohlenmonoxyd und Kohlenwasserstoffen.
In der Fortschreibung des Generalverkehrsplanes ist neben den
Maßnahmen hinsichtlich der
Bündelung des Verkehrs auf
Hauptverkehrsstraßen und der
Verdrängung des quartierfremden Verkehrs aus den Wohngebieten (Verkehrsberuhigung) vor
allem die Steigerung und Verbesserung des öffentlichen Verkehrs
und die Förderung des Rad- und
Fußgängerverkehrs vorgesehen,
so daß eine stärkere Verlagerung
vom motorisierten Individualverkehr auf diese Verkehrsarten
stetig möglich wird.
Mit der vorliegenden Fortschreibung des Generalverkehrsplanes
wurde ein weiterer Schritt in einem kontrollierten Planungsprozeß zur Verbesserung der
Entscheidungsgrundlagen hinsichtlich der weiteren positiven
Beeinflussung der Stadtentwicklung gesetzt. Es wurden mit der
Möglichkeit des quantitativen
Nachweises der Auswirkungen
einer vorgesehenen Maßnahme
anstelle der emotionalen Beurteilung notwendiger Eingriffe
die Grundlagen für die Abschätzbarkeit der Auswirkungen
zukünftiger Entscheidungen auf
das Gesamtsystem und damit die
größtmögliche Garantie für eine
positive Entwicklung geschaffen.

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