Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.5

- S.10

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Die Kosten
Eine saubere Umwelt hat auch
ihren Preis. Die Verrechnung
der Leistungen der Müllabfuhr
erfolgt nach Wohn- bzw. Geschäftseinheiten und nicht nach
der Anzahl der zu entleerenden
Müllgefäße. Einmal jährlich
wird der Tarif pro Einheit festgelegt. (Eine Wohneinheit ist jeder bewohnte Raum über sechs
Quadratmeter, ausgenommen
Gänge, Bad, WC etc., eine Geschäftseinheit ist eine Teilfläche
von 16 Quadratmetern von geschäftlich bzw. gewerblich geDie Parade der Mülltonnen. Links im Bild die 90-Liter-Blechtonne, die seit 1975 nicht mehr verkauft
nutzten Flächen.)
Für eine Wohneinheit werden und ab 1. Jänner 1985 auch nicht mehr abgeholt wird. Die zweite im Bild ist die 240-Liter-Kunststoffderzeit S 171,60, für eine Ge- mülltonne auf Rädern, die zum Preis von derzeit S 600,— zu erwerben ist. Als dritter der 800-Literschäftseinheit S 250,80 pro Jahr Container, ebenfalls auf Rädern, für den man derzeit S5600,— berappen muß. 60-Liter-Müllsäcke sind
in Rollen zu 10 Stück zum Preis von derzeit S 25,— erhältlich.
verrechnet.
Diese Art der Verrechnung hat
den Vorteil, daß die Höhe der Für Lagerflächen über 200 QuaKosten nicht von der Anzahl der dratmeter gibt es außerdem die
Müllgefäße abhängig ist. So Möglichkeit einer pauschalen
dürfte es eigentlich keine über- Verrechnung der Müllabholung
quellenden Müllgefäße geben, pro Gefäß und Jahr.
da sich die Müllabfuhrgebühr,
gleichgültig, wie viele Gefäße in
Die Abfallbeseitigung
Verwendung stehen, weder erhöht noch vermindert. Es müß- Mit der Erschöpfung der Müllten lediglich vom Hauseigentü- deponie in der Roßau wurde
mer eine genügend große Anzahl Ende 1976 die Deponie im Ahrnvon Müllgefäßen angeschafft tal und Mitte 1977 zusätzlich die
werden.
Deponie für Aushub- und AbFür fallweisen Übermüll, zum bruchmaterial in Kranebitten in
Beispiel während der Feiertage, Betrieb genommen.
können Müllsäcke gekauft wer- Die Mülldeponie im Ahrntal
den, welche, neben die Müllgefä- wurde aufgrund von Expertenße gestellt, von der Müllabfuhr gutachten anfänglich als Rottedeponie geführt, mußte aber wemitgenommen werden.

Produktivitätssteigerung

1975-1983

MÜLLGEWICHT B E Z O G E N A U F EINE MÜLL AR BEIT E R S T U N D E
IN P R O Z E N T
(1975= 100)

1976
1975 = 100

Seite 10

gen der dort herrschenden klimatischen Verhältnisse bereits
nach einem Jahr auf eine geordnete Deponie umgestellt werden.
Die Änderung der Deponietechnik und die Installierung einer
provisorischen Entgasungsanlage, die das durch Überdruck ausströmende Gas nur teilweise erfaßte, erbrachte schon eine Reduzierung der Gas bzw. Geruchsemissionen.
Das Stadtbauamt hat in weiterer
Folge gemeinsam mit einem
schweizerischen Planungsbüro
(Büro für Kies und Abfall in Uttingen/Bern) ein Projekt für eine
Zwangsentgasung ausgearbeitet. Diese Anlage wurde im Winter 1980/81 im Ahrntal installiert, und sie war damit die erste
Anlage dieser Art, die in Österreich in Betrieb ging. Seit dieser
Zeit sind keine Störungen mehr
aufgetreten. Durch die Absaugung und Abfackelung von
durchschnittlich 700 Kubikmeter Faulgas pro Stunde konnten
die Geruchsbelästigungen im
Ahrntal praktisch eliminiert
werden. Seit einem Jahr sind nun
Bemühungen im Gange, diese
nicht unbedeutenden Energiemengen nutzbringend zu verwerten. Im Rahmen einer thermischen Nutzung könnte dabei ein
Wirkungsgrad von rund 70 Prozent erzielt werden.
Mit der derzeitigen Betriebsweise kann auch in Hinkunft eine
ordnungsgemäße und umweltfreundliche Müllentsorgung für
die Stadtgemeinde Innsbruck
gewährleistet werden. Bezogen
auf das jetzige Schüttniveau und
bei den derzeitigen Anliefermen-

gen von rund 60.000 Tonnen an
Haus- und Gewerbemüll im
Jahr, kann im Ahrntal zur Entsorgung der Stadt Innsbruck
noch für einen Zeitraum von ca.
15 Jahren das Auslangen gefunden werden.
Ab diesem Zeitpunkt wird man
auf eine regionale Lösung und eine höherwertige Verfahrenstechnik kommen müssen, denn die
wenigen geeigneten Deponieräume im Raum Innsbruck und Umgebung wird man dringend für
die geordnete Unterbringung der
verfahrenstechnischen Restmengen und der nicht unerheblichen
Mengen an Aushub- und Abbruchmaterial benötigen.

Auskünfte und
Anregungen
Für alle Auskünfte und Anregungen bezüglich Haus- und
Sperrmüll steht die städtische
Müllabfuhr im städtischen Zentralhof Reichenau, Roßaugasse
4, Tel. 45575, gerne zur Verfügung. Alle über die hier gegebene
Information hinausgehenden
Auskünfte bekommen Sie beim
Amt für Umweltschutz oder
beim Amt für Stadtentwässerung und Abfallbeseitigung im
Neuen Rathaus, Fallmerayerstraße.
In der nächsten Ausgabe der
„Innsbrucker
Stadtnachrichten", welche am 13. Juni erscheint, werden wir ein kleines
Alphabet der Abfallbeseitigung
veröffentlichen, das Ihnen unter
dem Titel „Wohin mit dem Abfall" zur ständigen Information
dienen soll.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1984, Nr. 5