Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1938

/ Nr.2

- S.4

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.Amtsblatt Nr. 2
II, 833 u. 895). Später schenkte Friedr. v. Wanga die
Hälfte seiner Einkünfte von der Saline zu Thaur, die
er von Ulrich Suvvan gekauft hatte. Beide Schenkungen
waren, wie es in der Urkunde heißt, „ i n b u r g o de
I n s p r u k e " vorgenommen worden.
Daß in dieser Urkunde die Burg von Innsbruck gemeint wird und nicht etwa wie in jener vom 10. März
1205, die „in Intal in burgo Insvruk in solario domus
Heinrici iusticiarii (d. h. im Erker des Richterhauses — O.
Stolz, Landesbeschreibung S. 820) ausgestellt wurde, das
ganze Stadtgebiet, der Burgfrieden, darf vielleicht deswegen angenommen werden, weil Innsbruck damals ja
schön längere Zeit als Stadt galt. Nachdem sich schon im
Vertrage von 1180 das Stift drei eigene Häuser im neuen
Markt ausbedungen hatte und Propst Heinrich von Wilten im Jahre 1238 auch eine Urkunde in seinem Hause
zu Innsbruck ausstellte— „acta sunt hec anno gratie
IVK^XXXVIII in domo nostra Insprucke" — ist es wohl
naheliegend, daß sich die Andechser schon wegen der Sicherung der Innbrücke möglichst rasch ein festes Haus erbauten. Nachdem nun Friedrich von Wanga entweder
in der Innsbrucker Burg oder im Burgfrieden feine
Schenkungen gemacht hatte, bestätigte er sie nochmals
auf feinem Schlosse Wangenbelrmunt, das auf stolzer
Höhe über dem Earntal stand, in Gegenwart seiner Familie und hochangesehener Zeugen, wie des Grafen Albert von Tirol. Dabei wurde wohl auch die vorliegende
Urkunde ausgestellt und mit dem schönen Reitersiegel
Friedrichs von Wanga besiegelt.

Htuöimstipenöien
für sie staötischen Seöiensteten
Der Gemeindetag der Landeshauptstadt Innsbruck hat
in seiner Sitzung vom 4. Jänner 1938 beschlossen, in Anlehnung an die im Art. V I I I der 3. Gehaltsgesetznovelle
für die Vundesbediensteten vorgesehenen Maßnahmen
den Beamten und Vertragsangestellten des Stadtmagistrates und den Pensionsparte"ien Studienstipendien im
Rahmen folgender Bestimmungen zu gewähren:
„Den auf fystemisierten Dienstposten des Stadtmagistrates verwendeten Angestellten (Beamten und Vertragsangestellten) des Dienststandes und den Pensionsparteien der Gemeinde, die im Genüsse einer Kinderzulage (Aushilfe) für zwei oder mehrere Kinder stehen,
bzw. die im Genüsse einer solchen Kinderzulage (Aushilfe) stünden, wenn sie nach dem Gehaltsgesetz behandelt würden, können in berücksichtigungswürdigen Fällen Studienstipendien gewährt werden. Das Ausmaß
des einem Angestellten des Dienststandes oder einer
Pensionspartei im Jahre gewährten Stipendiums soll
nicht geringer sein als 8 300.— und darf 8 600.— nicht
übersteigen. Das Nähere wird in den vom Bürgermeister zu erlassenden Richtlinien geregelt.
Studienstipendien dürfen nur dann gewährt werden, wenn die Kinder, für die ein Stipendium angesprochen wird, eine Unterrichtsanstalt besuchen, die im
österreichischen Bundesgebiete gelegen ist."
Zur Durchführung dieses Beschlusses hat der Herr Bürgermeister, ebenfalls in Anlehnung an die für die Bundesbediensteten geltenden Bestimmungen, folgende Richtlinien erlassen:

Der Text der Urkunde lautet:
»In dei nomine ezo ?lidricu8 de Vanzen, aduocaru8
zancti Laurenrii de V i l l i n o , <.onzideran8 vniuer8alem cau8am numanc
conditions pro remedio anime mee er omnium parentum et predece58orum rneorum 8ana mente et liona volunrare dedi rnon28rerio
zancri I^aurenrii in V i l l i n o vallÌ8 Tni ei tratril)U5 ac 8ororil?uz iliidem
deo ei precio8Ì88Ìmo martiri 8ancro Laurntio ^ 8eruientil?u8 er in perpetuum 8eruilurÌ8 medictatem decime omnium rediiuum, que me in
predÜ8 ucl pozsexzioniouz in loco, qui vl^ariler Vroxvennuxcn nominarur zine alicuiu8 perxone aur perzonarum preiudicio ralione pura
continzunt ira, ui quandocumque annuarim rempu« vindemie aur
menzioni« ze oritulerit, dicci prepozitux aut rrairc5 uel aliqui8 procurarione eorum prout(u)ntur decime de mca, ur suradicrum ext, parte
recipiat et in uxux mona5rerii, preposti er irarrum annuaiini reponai.
Donaui quoque monazierio «ancti I^aurenrii xupramemoraro, prcpoxiio, iratririuz ac 8ororil)U8 ibidem cieo 8cruientir>uz er in perpcruum zeruituriz rne^iieiatem clecime cle prouentitiuz xaliz in xalina c^c
l"auro, quoci a domino Virico Zuppano quondam clc l"irò! comparaui. Ut utriuxque decime donari«, zicur prediclum ext, t a c i a exr
i n L u r ^ o de I n z p r u l c e er poxrmodum in cazrro Vanßenoelrm(un)r ad lieneplacilum zapienrium virorum Lrizida vxorc
mea er inianriliuz mei« prezenrir>uz zimul er conzcntienril?uz rational)ilirer coniirmata. Donarioni quoque ximul ec contirmarioni, ut
inira le^icur, interiueruni texiex: ^ll?ertU8 come>> illu8trÌ8 de l"irò!,
2eralu8 srater meux de Vanzen, 3^ilieru8 ivnior de kux8e, Otto de
(3rin?)nu8en, dominux l"riztanux de ?urmiano, l^eroorrux de Ol?ernvnne, I.iupoldu8 mile8 de Locano, I^ridricu8 8rure de Lurz(uz?) de
I^eßivt " de Locano, Lernto!du8 de l"eininFen(?) Lerntoldux de Lucka,
Verlitolduz c^iircnariux de 3areniina er ^(I!)erru8) zcripror er dn(unradu«) cappellanux de Vanzen prexentium er alii quam plure8. Xcra
«uni aurem nec anno Orarie millesimo d d l ^ I I . "
Oriz. ?erz. I^rli. im 3tili5arcniv V i l l e n , 76, ^ .
„I^aurnrio" c. 1cm leere stelle,
renlt vermurlic^i ein

Richtlinien
für die Beurteilung und Behandlung der Gesuche um Zuerkennung von Studienstipendien
I. Perfonenkreis
Für die Zuerkennung von Studienstipendien kommen
in Betracht:
1. Angestellte der Stadtgemeinde, gleichviel, ob sie im
pragmatischen Dienstverhältnis oder im vertraglichen
Dienstverhältnis stehen, wenn sie auf einem im Dienstpostenplan für den Stadtmagistrat bestimmten Dienstposten dauernd verwendet werden und vollbeschäftigt
sind.
2. Die unter das Gehaltsgesetz fallenden Pensionsparteien des Stadtmagistrates.
Die Zuerkennung ist an die Voraussetzung geknüpft,
daß der Bewerber im Genüsse einer Kinderzüläge (Aushilfe) steht oder — bei Vertragsangestellten — stehen
würde, wenn seine Besoldung nach dem Gehaltsgesetz
geregelt wäre," Dopvelversorger können nur in berücksichtigungswürdigen Fällen beteilt werden.
Doppelwaisen nach städtischen Angestellten, die nach
den für die pragmatischen städtischen Angestellten geltenden Bestimmungen eine Waisenpension beziehen, sonst
aber nachgewiesenermaßen von dritten Personen (Vormund, Pflegeeltern u. dgl.) verpflegt oder erhalten werden, können Stipendien in sinngemäßer Anwendung dieser Richtlinien bewilligt erhalten.
I I . Sachliche Voraussetzungen
Ein Studienstipendium kann nur dann gewährt werden, wenn das Kind, für das es angesprochen wird, zur
Erlangung einer über das Lehrziel der Volks- und Hauptschule hinausgehenden Bildung außerhalb des Dienst-