Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.3

- S.14

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sein. Dieses erst zu aktivierende
Potential entspricht jedoch nur
etwa zehn Prozent des in diesem
Zeitraum zu erwartenden Wohnungsbedarfes in Innsbruck,sodaß neben Maßnahmen der

Stadterneuerung weiterhin nicht
unbeträchtliche bauliche Maßnahmen auf dem bereits gewidmeten, jedoch bisher unverbauten Bauland in der Gesamtstadt
erforderlich sein werden.

Ziele der städtebaulichen Entwicklung
Als deutlich vorgegebene zentra- relles Leitbild für die Steuerung
le Aufgaben der Stadtentwick- der städtebaulichen Entwicklungspolitik für die nächsten lung. Die im Rahmen der FortJahre stellt sich das Problem, den schreibung erfolgte Überprütrotz einer Stagnation der Bevöl- fung der vorhandenen Entwickkerungsentwicklung entstehen- lungskonzepte hat ergeben, daß
den Bedarf an Wohnungen und sowohl die Grundsätze und Ziele
Arbeitsplätzen zu decken, wei- als auch die daraus abgeleiteten
Die städtebauliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat interna- ters die Bemühungen, die Ordnungsmodelle in den wesenttional zu einer verstärkten Befassung mit den Problemen des Stadt- Umwelt- und Lebensqualität in lichen Grundzügen weiterhin
bildes und der Erhaltung und Revitalisierung historischer Bau- und der Stadt zu erhalten bzw. zu ver- Gültigkeit haben. Hinsichtlich
Raumstrukturen geführt. In Innsbruck wurde diesen Erfordernissen bessern, fortzusetzen sowie in der städtebaulichen Entwicku. a. mit der Verordnung von Schutzzonen inArzl, Amras, Mühlau, Abstimmung der unterschiedli- lung ist — ausgehend von der beSt. Nikolaus, Villen-Saggen und Wiltener Platzl sowie der Erhal- chen Entwicklungsaspekte mit stehenden räumlichen und bautungszone Altstadt Rechnung getragen.
(Foto: Stadtplanung) den Umlandgemeinden, v. a. lichen Struktur sowie der funkhinsichtlich der Fragen des Woh- tionellen Gliederung der Stadt
strukturelle Mängel sowie eine ger Flächenzuwachs zu erzielen nungswesens, der Freizeit und — für alle Bevölkerungsgruppen
vielfach ungünstige Sozialstruk- ist. Unter der Annahme, daß im Naherholung, des Verkehrs, der eine hohe Attraktivität und Quatur festzustellen. So gilt es, die Zuge forcierter Stadterneuerung Arbeitsplätze und Pendlerbezie- lität des Lebensraumes zu simeist auf vorindustrielle Baupe- in den nächsten 10 Jahren etwa hungen, eine Region im Gleich- chern und die Originalität und
der unverwechselbare Charakter
rioden zurückgehende, kulturhi- ein Drittel der geschätzten Kapa- gewicht anzustreben.
storisch bedeutende Baustruk- zitätsreserven von ca. 3000 mög- Mit dem Stadtentwicklungskon- der Stadt über die Veränderuntur in ihrem Bestand zu erhalten lichen Wohnungen in Anspruch zept existiert seit 1980 ein gene- gen der Zeit hinweg zu wahren.
und in einer meist mit hohen Ko- genommen wird — was nach den
sten und Beschränkungen ver- Erfahrungen der letzten Jahre
Der Stadtplanung sind Grenzen gesetzt
bundenen baulichen Anpassung als realistisch einzuschätzen
die Situation hinsichtlich zeit- ist —, also ca. 1000 Wohnungen Stadtplanung als raumbezogene der sich naturgemäß nur in z. T.
gemäßem Wohnkomfort und neu gebaut werden und im glei- Fachplanung besitzt keinen widersprechenden Grundsätzen
chen Zeitraum etwa die Hälfte Heilcharakter für die umfassen- und Zielen formulieren läßt —
des Ersatzbedarfes, das sind rund den Lebensumstände. Sie kann nicht allein garantieren, da die in
500 Wohnungen, in Rechnung zu in Anbetracht der vielfältigen den jeweils zu treffenden Entstellen sind, würden lediglich ca. Aspekte und Entwicklungsträ- scheidungen erforderliche Inter500 zusätzliche Wohnungen im ger die Erfüllung des anzustre- essenabwägung und Definition
Erneuerungsgebiet
verfügbar benden Zustandes der Stadt — von Schwerpunkten sowie deren
Realisierung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt.
Auch der Handlungsspielraum
wird im Ablauf von Planungsprozessen durch eine Reihe von
Faktoren begrenzt, wie z. B.
durch die zur Verfügung stehenDachausbauten tragen nicht nur
den finanziellen, rechtlichen
zur Bestandssicherung bei, sonoder administrativen Mittel und
dern schaffen auch attraktiven
Möglichkeiten. Es fehlen in vieinnerstädtischen Wohnraum, wolen Fällen die Instrumente, um
bei die Gestaltung der Dachlandallgemein anerkannte Grundsätschaft besonders zu beachten ist.
ze
und Ziele der Planung, wie et(Foto: Arch. R Linser)
wa die Erhaltung oder Pflanzung von Bäumen im privaten
Wohnumfeld zu verbessern.
Bereich, durchzusetzen. InsoIm Rahmen der Stadterneuefern ist es die Aufgabe aller in der
rung ist die Frage nach den poStadt lebenden Menschen, im
tentiellen Flächenreserven im
Hinblick auf die Umwelt- und
bebauten Gebiet von besonderer
Lebensqualität bewußt und akBedeutung. Eine erste Überprütiv mitzuwirken, sodaß sie „Heifung der Möglichkeiten von Gebäudeaufstockungen, Dachbo- Trotz einer Stagnation der Bevölkerungsentwicklung stellt sich für mat" für alle Bevölkerungsgrupdenausbauten und Baulücken- die weitere Entwicklung das Problem der ausreichenden Bereitstel- pen wird und bleibt und damit
verbauungen zeigt, daß dadurch lung von Wohnungen und Arbeitsplätzen mit einer gleichzeitigen ihre Stellung als Wohn-, Arbeits-,
innerhalb des Erneuerungsge- Fortsetzung der Bemühungen, die Umwelt- und Lebensqualität in Kultur- und Freizeitstätte in volbietes jedoch nur ein geringfügi- der Stadt zu erhalten bzw. zu verbessern. (Foto: Alpine Luftbild) lem Maß gerecht werden kann.
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