Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.3

- S.13

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Sowohl hinsichtlich des täglichen Weges zum Arbeitsplatz,
zur
Schule oder zum Einkaufen als auch für die Aktivitäten der Naherholung und Freizeit sind eigene Fuß- und Radwege, wiez. B. entlang
des Inn, ein entscheidender Beitrag zur Erhöhung und Sicherung der
Lebens- und Umweltqualität in der Stadt.
(Foto: Murauer)

Verkehr: weniger Lärm, Staub und Abgase
Mit zu den augenscheinlichsten
und dringlichsten städtebaulichen Strukturproblemen vor allem im dicht bebauten Stadtgebiet zählt das „Verkehrsproblem". Während in den letzten
Dekaden hinsichtlich des Stadtverkehrs die Probleme vorwiegend im Abbau von Engstellen,
Stauungen oder unzureichender
Erschließung, d. h. im Ausbau
eines „funktionierenden Straßennetzes" — also im Verkehr
selbst — lagen, stehen heute eher
die Auswirkungen des Verkehrs,
wie Lärm, Staub, Abgase usw.,
im Vordergrund. Die Zunahme
dieser Umweltbelastungen und
der enorme Flächenanspruch erfordern zwangsläufig Maßnahmen einer grundlegenden Neuorganisation des gesamtstädtischen Verkehrssystems, wobei
gerade die Verkehrsberuhigung
eine Bündelung des Verkehrs
auf Hauptverkehrsstraßen erfordert, für die nach wie vor Ausbaumaßnahmen (wie z. B. am
Südring) erforderlich sind.
Der 1971 ausgearbeitete Generalverkehrsplan hat in dieser
Hinsicht bereits zu einer Reihe
von Vorschlägen und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation geführt, wie z. B. der Fußgängerzone in der Altstadt, der
neuen Verkehrsorganisation im
Innenstadtbereich mit dem mittleren Ring, dem Ausbau und der
Verbesserung des Südringes,
dem Bau von zwei neuen Brükken oder der seit einem Jahr
eingeführten Parkraumbewirt-

schaftung durch die Parkgebühr
in der Innenstadt.
Ziel der Verkehrsplanung in
Innsbruck wird es zukünftig verstärkt sein, die Auswirkungen
des Verkehrs auf die Wohnbevölkerung zu berücksichtigen, wobei u. a. versucht werden soll, eine weitere stadtteilspezifische
Einschränkung und Beruhigung
des Kfz-Verkehrs zu erreichen
oder im täglichen Berufsverkehr
alternative Möglichkeiten anzubieten. Aufgrund der Größe von
Innsbruck sind sowohl der Fußgängerverkehr als auch der Radverkehr und insbesondere —
durch eine weitere Attraktivitätssteigerung — der öffentliche

Verkehr echte Alternativen,
durch die insbesondere die Innenstadt sowohl hinsichtlich ihrer Parkraumprobleme als auch
ihrer Individualverkehrsprobleme und deren Auswirkungen
entlastet würde.
Die Zusammenführung von
Ziel- und Quellpunkten in der
Stadt — wie Wohngebiete, Arbeitsstätten, Schulen, Sportanlagen oder Grünflächen —
durch ein geeignetes Fuß- und
Radwegenetz bzw. durch das öffentliche Verkehrsnetz wurde
entsprechend den Zielvorstellungen planerisch vorbereitet
und in Teilbereichen bereits realisiert. Gerade die Maßnahmen im
Hinblick auf eine Verbesserung
und Erweiterung des Radwegenetzes, das auf bisher 16 km ausgebaut ist, sind ein integrierter
Bestandteil der Verbesserung der
Lebens- und Umweltqualität.
Insbesondere dort, wo die urban
und dichter gewachsene Stadt
die Schaffung neuer Grünanlagen und Freiräume schwer zuläßt, sind — entsprechend den
Ergebnissen der sukzessiv zu er-

arbeitenden Stadtteilentwicklungskonzepte bzw. der Fortschreibung des Generalverkehrsplanes — in Abstimmung
mit der betroffenene Bevölkerung verkehrsberuhigte Zonen
bzw. Wohn- oder Spielstraßen
als frei zugängliche Bewegungsund Freiflächen zu realisieren.

Die
Parkraumbewirtschaftung
durch gebührenpflichtiges
Kurzparken ermöglicht eine effizientere Nutzung des zur Verfügung
stehenden
Parkraumes.
(Foto: Birbaumer)

Stadterneuerung verbessert Lebensbedingungen

passungsprozeß im Rahmen von
Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen, aber auch
durch Abbruch und Neubebauung zu vollziehen. Die Notwendigkeit zu städtebaulicher Erneuerung betrifft vor allem die
Aspekte der Verkehrserschließung, der Freiflächen und der
Nutzungsmischung.
In einer ersten Eingrenzung und
Darstellung der in Innsbruck gegebenen potentiellen Erneuerungserfordernisse wurde das innere dicht verbaute Stadtgebiet
vorläufig als „Erneuerungsgebiet" definiert. Es umfaßt im wesentlichen die älteren, vor 1945
entstandenen Siedlungsteile des
geschlossenen Baugebietes, d. h.
die Stadtteile Innere Stadt, Saggen, Wilten, Pradl und Hötting
sowie Teile der Höttinger Au und
von Amras.
Die ersten Untersuchungsergebnisse zeigen, daß in räumlich begrenzten Bereichen, wie in der
Altstadt, Mariahilf, St. Nikolaus
und in der Kohlstatt, eine
Dem öffentlichen Personennahverkehr
kommt durch den be- relativ hohe Problemkonzentraschränkt zur Verfügung stehenden Straßenraum, die Aspekte des tion infolge „städtebaulicher
Umweltschutzes oder die Energiesituation zunehmend eine wichtige Mißstände" besteht. Hier sind
Stellung zu, wobei kurze Intervalle, kurze Fahrzeiten und gute nicht nur substantielle Mängel in
Umsteig- bzw. Anschlußmöglichkeiten
wesentliche
Voraussetzun- größerem Umfang gegeben, songen für dessen Attraktivität sind.
(Foto: Murauer) dern vor allem auch ausgeprägte
Um durch Stadterneuerung dazu
beizutragen, die Lebensbedingungen — im besonderen die
Wohn- und Umweltbedingungen — der Bevölkerung im dicht
verbauten Stadtgebiet zu verbessern, sind sowohl bauliche als
auch stadtstrukturelle Veränderungen im Bestand notwendig.
Im Bereich des Wohnungs- und
Gebäudebestandes ist dieser An-

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