Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.3

- S.12

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Interessenausgleich im Fremdenverkehr
Die 1981 fertiggestellte „Basis- ist die Förderung des wechselseianalyse des Fremdenverkehrs tigen Nutzens und befriedigender Stadt Innsbruck" und das den Interessenausgleichs zwi1982 vorliegende „Tiroler Frem- schen der Bevölkerung und dem
denverkehrskonzept II" bildeten Fremdenverkehr.
die Grundlage für das nunmehr Aus der umfangreichen Angeim Zuge der Fortschreibung erar- botsanalyse sei erwähnt, daß im
beitete Kapitel Fremdenverkehr. letzten Jahrzehnt der Bestand an
Besondere
Berücksichtigung Betten der Kategorie A l / A in
fanden dabei die vorhandenen Innsbruck zugenommen hat, jener der Kategorie D / D zurückging und die Durchschnittsbettenanzahl pro Betrieb von 49 auf
57 gestiegen ist. Weiters ist das
städtetouristische Entwicklungspotential Innsbrucks bereits re« 1 V
lativ gut ausgeschöpft, zu beach"» »1! !1R »T3 im
ten ist eine im Stadttourismus

übliche niedrige Aufenthaltstt
dauer von durchschnittlich 1,6
bis 1,7 Tagen.
Oberziel der zukünftigen Entwicklung des Fremdenverkehrs
sollte die Sicherung und Verbesserung der Lebensbedingungen
und des Freizeitwertes für die
einheimische Bevölkerung sein.
Ziele sind u. a. das Erhalten des
Passantentourismus — allerdings verbunden mit dem VerDie in den vergangenen Jahren such der Reduktion der Beladurch verschiedene
Maßnah- stungwirkungen, insbesondere
men sehr attraktiv
gewordene im ruhenden und fließenden VerAltstadt läuft Gefahr, zu einsei- kehr —, die Erhöhung der
tig Zentrum der
städtetouristi- durchschnittlichen Aufenthaltsdauer oder der Weiterausbau des
schen Nachfrage zu sein.
(Foto: Sochor) Winteraufenthaltstourismus.
Die bisher durchgeführte Verstrukturellen Probleme und zu kehrsorganisation, die Parkverwirklichenden Maßnahmen raumbewirtschaftung oder der
des Innsbrucker Fremdenver- Schibus sind bereits wirkungskehrs im Hinblick auf die primä- volle Beiträge in dieser Hinsicht.
re Aufgabe der Stadtplanung, ei- Weitere Maßnahmen, die sowohl
ne funktionsgerechte Gestaltung der „touristischen" Lebensquaund Ordnung des städtischen lität als auch jener der einheimiLebensraumes
anzustreben. schen Bevölkerung zugute komHauptanliegen dieses Beitrages men, sind z. B. Dekonzentra-

Nicht nur großzügige öffentliche Parkanlagen, sondern auch kleine
private Grünbereiche,
wie Innenhöfe, Innenhofteile
oder „Abstandsflächen",
erfüllen hinsichtlich der Wohn- und Umweltqualität mehrfache Funktionen, z. B. als Spielplatz, Ruhebereich,
Kleingarten oder zur Verbesserung des Kleinklimas.

Der vielfältige und landschaftsästhetisch
unverwechselbare
Naherholungsraum von Innsbruck stellt einen wesentlichen
Angebotsfaktor sowohl für die Gäste als auch für die Freizeit der einheimischen
Bevölkerung dar.
(Foto: Stadt.
Verkehrsamt)

tionsbestrebungen im Bereich
der Altstadt, eine weitere Verbesserung des Orientierungs- und
Informationssystems, der weitere Ausbau des Fußgänger- und

Radwegenetzes oder die Förderung und Revitalisierung des
stadtnahen Erholungsbereiches
(mit einem Abbau des „Ausfluggasthöfesterbens").

Grün und Umwelt sind weiter zu verbessern
In den Diskussionen über aktuelle Fragen der Lebensqualität
in den Städten kommt dem
Aspekt „Grün" als Sammelbegriff für Landschaft, Naturraum, städtische Freiräume mit
Bewegungs- und Spielmöglichkeiten, Vegetation u. dgl. ein besonderer Stellenwert zu. Innsbruck selbst ist aufgrund seiner
geographischen Lage und des
vielgestaltigen attraktiven und
leicht erreichbaren Naherholungsraumes in einer besonders
günstigen Situation, dennoch
bestehen aufgrund der topograpischen und klimatischen Gegebenheiten Probleme.
Zur Verbesserung der Grün- und
Freiflächenstruktur wurden in
den letzten Jahren entscheidende Maßnahmen gesetzt, wie die
Fortsetzung der Ausgestaltung
der Innuferpromenade u. a. mit
der Bereitstellung eines Erholungsraumes im Olympischen
Dorf oder die großzügige Ausweitung des Rapoldiparkes auf
dem ehemaligen Gaswerkareal
in Pradl zu einem Stadtpark.
Baumpflanzungen in diversen
Straßen und Bereichen sind weitere Ansätze einer umweltgerechteren Ausgestaltung des Verkehrsraumes, und neue Kleingartenanlagen am Moserfeld
und am Osterfeld bilden ebenso
wie die Umgestaltung des ehemaligen Baggersees Roßau zu einem Badesee für viele Inns-

brucker einen neuen Erholungsraum. Trotz unterschiedlicher
Bestrebungen nach Baulandausweitungen ist es gelungen, die im
Stadtentwicklungskonzept vorgesehene Freihaltung von Hangkanten, Tälern und Kuppen als
bestimmende Landschaftselemente im Flächenwidmungsplan als Freiland beizubehalten
bzw. durch Rückwidmung, wie
z. B. in Vili, Arzl oder HöttingWest, vor einer Bebauung zu sichern.
In einzelnen Stadtteilen, insbesondere im Zentrum und in den
Bereichen Wilten und Pradl, ist
jedoch nach wie vor eine teilweise Unterversorgung in der Ausstattung mit öffentlichen wohnungsnahen Grünflächen festzustellen. Gerade hier haben neben dem öffentlichen Grün vor
allem die privaten und halböffentlichen Grünflächen eine
entscheidende Bedeutung, und
zwar sowohl für die Versorgung
der Bevölkerung mit Freiflächen
und Bewegungsräumen als auch
für die Stadtgestalt und das
Kleinklima.
Bei der Verbesserung der Grünsituation kann nicht von spektakulären und umfassenden Lösungsvorschlägen, wie Hofentkernungen oder Schaffung neuer Grünanlagen, ausgegangen
werden, sondern ist eine Strategie der kleinen Schritte zu verfolgen.

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