Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1983

/ Nr.11

- S.13

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Dient die Sauna der Gesundheit?

Kcktor und
Dekane 19X3/84

Ersi mais wurde wissenschaftlich bewiesen: S a u n a erhöht die Abwchrkräf"lc

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niedrigere Erkrankungshäufigkeit bei den soziahnedizinisch
u iehtii"sien Krankheitsgruppen
wie I leivinl"ai kl, Arteriosklerose, hoher Blutdruck, chronische
Hionehitis oder Krebs. Auch leben die Finnen nicht länger als
Volker ohne Saunatradition. Die
Sauna dient den Finnen vorwiegend zur Reinigung, zur Erholung und Entmüdung sowie zur
Geselligkeit.
Befragungen von 10.000 Saunabesuchern in der Bundesrepublik Deutschland durch Dr.
l"ritzschc und Mitarbeiter ergaben folgende Motive für den
Saunabesuch: Entspannung und
Erholung 68 %; Abhärtung, Widerstandsfähigkeit gegen Erkrankungen 57%; Fitsein und
Leistungssteigerung 46%; Körperreinigung 26%; Schlankwerden bzw. -bleiben 2 3 % ; Hautpflege, besseres Aussehen 22%;
Schmerzlinderung und Heilung
17%; sportliches Konditionstraining 12%.
58 Prozent der Befragten waren
der Meinung, daß sie durch re-

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anderen ergaben eine signifikant
niedrigere Befallsrate an Erkäl
tungskrankheiten bei Personen,
die regelmäßig saunabadeten gegenüber der nicht badenden
Kontrollgruppe.
An der Universität Innsbruck
hat sich nun eine Arbeitsgruppe
unter der Leitung von Univ.Prof. Dr. R. Günther vom Ordinariat für Physikalische Medizin
der Medizinischen Fakultät, der
uns auch diesen Artikel zur Verfügung stellte, in den letzten Jahren mit Grundlagenforschungen
über den Kinfluß von Hitze auf
den Menschen befaßt. Als Modell dienten die Sauna, Überwärmungsbäder, das Dampfbad
und der Gasteiner Thermalstollen.
Wegen ihrer großen Verbreitung
und ihres möglichen positiven
Einflusses hinsichtlich Vorbeugung und Verhütung von Erkältungskrankheiten untersuchte
die Arbeitsgruppe gemeinsam
mit dem Immunbiologischen
Labor der Universitätsklinik für
Innere Medizin in Innsbruck
(Dozent Dr. Huber, Dr. Gastl)
und dem Biologischen Institut

am Forschungszentrum Scihcrs(l(ii I (Dr. Allumini und Mitarheiler) sow ir dem I .iiriwig-llollzmaiiii-l iistiiiii tui angewandte
Hader- und kliiiKilicilkundc Gaslcin den I inlliiH chi Sauna imi
Ahwchriucch:inismcii gegen Infektionen, speziell irusinfcklc.

Diese Krankheitsgruppe ist sozialinedizinisch besonders wichtig, da sie mit 16,1 Prozent den
größten Anteil an den insgesamt
41,804.312 Krankenstandstagen
in der Krankenstandsstatistik
der österreichischen Krankenversicherungsträger aus dem
Jahre 1981 aufzuweisen hat.
Es ergaben sich aus den Forschungen der Innsbrucker Arbeitsgruppe unerwartet interessante Ergebnisse:
• Wer regelmäßig einmal wöchentlich die Sauna besucht, hat
eine bessere Abwehrlage gegen
Virusinfekte. Seine Abwehrzellen, vor allem Lymphozyten, eine Unterfamilie der weißen Blutkörperchen, die alle „Polizeiund Feuerwehrfunktionen" ausüben, sind vermehrt und besser
funktionsfähig.
• Hält man Lymphozyten lebend in Kulturen und schädigt
ihre lebenswichtige Kernstruktur, deren wesentlicher Bestandteil der Informationsträger Desoxyribonukleinsäure ist, durch
physikalische oder chemische
Einflüsse wie etwa ultraviolettes
Licht oder zytotoxische Chemikalien, dann sind die geschädigten Zellen besser in der Lage, den
Schaden auszubessern (Desoxyribonukleinsäure-Reparatur), als Zellen von Personen, die
nicht saunagewöhnt sind.
• Auch regt Wärme, wie sie in
der Sauna üblich ist, die Synthese der Kernsauren an.
• Irsi 197*) wimlccinc neue Art
von Ivmphozytärcn AhwehrzelIt"ii, die sogenannten natürlichen
Killerzellen, beschrieben. Sie
scheinen als Poli/eielitetruppe
Min de hurt uti vorhanden /w sein
In Molting versteht man noch I riikdank zu leiern
und haben die Autgabe, erMit Erntewagen und 1/ tuck rone feierte die .lungbauernscliaft Hol krankte /eilen zu erkennen \\d
ting nach guter aller Tradition ein eindrucksvolles /•"rnledank/est. /u eliminieren. Werden unsere
Studtpfanvr fratiz I iehtenberger stellte die Meßfeier des l-"rnie Körperzellen mit Viren infiziert,
danksonntags in das /.eichen dieser Dankbarkeit gegenüber dem dann erkennen und vernichten
Schöpfer, und auch die Stadtmusikkapelle Hotting, Sehulkinder die Killerzellen die befallenen
und die Katholische.lungschar waren aufgeboten, um dem lest einen /.eilen und verhüten so die Gcwürdigen Rühmen zu geben.
(iato: Schwarz) ncralisierung eines Virusinfek-

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D i . Iiil/

kAHl k
Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche lakullal:
Dekan: Univ.-Prof. Dr. Hans
I.liXA
Medi/inische Fakultät:
Dekan: Univ.-Prof. Dr. Otto
DAPUNT
Geisteswissenschaftliche Fakultät:
Dekan: Univ.-Prof. Dr. Johann
MOSKR
Naturwissenschaftliche Fakultät:
Dekan: Univ.-Prof. Dr. Rudolf
ALBRECHT
Fakultät für Bauingenieurwesen
und Architektur:
Dekan: Univ.-Prof. Dipl.-lng. Dr.
Karl RUDELSTORFER

tes, zum Beispiel einer Grippe.
Es konnte nachgewiesen werden,
dal) regelmäßiger Saunabesuch
über Monate und Jahre die Killerzellen vermehrt im Blut auftreten läßt und daß ihre Stimulierbarkeit, das heißt ihre
Angriffsbereitschaft gegenüber
kranken Zellen ständig erhöht
ist. Mehr Polizisten sind ständig
rascher einsatzbereit.
Aber nicht genug damit, die Killerzellen scheiden besonders viel
Interferon aus, eine Eiweißsubstanz., die nicht nur das Wachstum von Viren, sondern auch deren Eindringen in die Zelle verhindert. Darüber hinaus scheint
sie andere Abwehr/eilen an die
Kampfslatte /u locken.
Somit ist es erstmals mit modernsten biochemischen Methoden zur Frforschiing grundlegender A Inveli rmechanisnicn
gelungen, den Nachweis /u erbringen, dali dosierte Wärincanweiuliingen, » ie sie in der Sauna
üblich sind, die Ahwchrkräftc
des Menschen gegen Infekte, %or
allem vinishedingte „Frkältiiiigskrankheiten",
erhöhen
und damit eine Prophylaxe gegen diese sozialinedizinisch so
schwerwiegende
Krankheitsgruppe betrieben werden kann.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1983, Nr. 11

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