Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1938

/ Nr.1

- S.8

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Diese Ausgabe – 1938_Amtsblatt_01
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s.
stat, chain gaistleich lämt, melher profeß si genant sein, zu pawen
chirchen, spital oder pethawser oder welherlai daz war, mit verchawffen oder mit geben oder wi man in daz zu (am Rande daneben „manca") züg an des abbts vnd convents, di zu den selben
zeiten feind vrlaub vnd gewissen. Welcher awer der war, der war
gaistleich oder weltleich, der in den gutern, marchn oder an den
steten des Münsters oder feiner pharleichen Kirchen oder wi sie zu
dem Münster gehörent an des abbts vnd conuents vilaub vnd gewizzen, alz vor verschriben stet, wider solche freihait, gnad vnd
pott ein Kirch, spital oder peihäwfer, welcherlai di wern, pawet
oder versuchet newr ze pawen, so sol alzpald an alles werbort vnd
vrfach mänichles dj selben guter vnd stet, wa daz geschiht, mit
allen rechten vnd nuczen vnd mit aller aiaenschaft zu dem vorbenanten Münster vnd gotzhaws ewichleich gehörn vnd der abbt vnd
daz conuent sol mit den selben gutern steten tun nach allem iren
willen, ut palet in bulla Alexandri IV., in transumto ordinis
sanctorum Romanorum pontificum (später beigefügt: Clementis IV., Vrbani IV., Heinrici regis).
Item wenn man der selben fand Jacobs Kirchen amen kirchmayr
feczen wil, so sullen die purger dem abbt zu pringen drei erber man
vnd aus den selben drein hatt der abbt dann gemalt in den pesten
ze geben ze ainem kirchmayr auf fand Jacobs Kirchen vnd sol
auch der abbt mitfamvt den purgern von dem selben kirchmayr
ze Inspruk in dem wydem alle jar raitung vodern vnd nemen vnd
sei sol auch der selb kirchmayr tun, wen man sie von im voderl
vmb alles des der selben Kirchen gut vnd gelt, wes des ist nicht
ausgenommen, vt patet in priuilegio eorum (später beigefügt:
sub pena L marcarum)."
Unter diesen Bestimmungen über die kirchlichen Rechte des Stiftes Wilten stehen auf 10 später beigefügten Zeilen Angaben über
verliehene Ablässe, z. V. „Item ab vno orckieviscopo et X V I I I
epifcopis, a auolibet XI^ criminalium et I^XXX venialium, quas
Albertus Vrixinensis episcopus confirwauit." (Schluß der 1. Seite.)
.»Hi ist vermercht di ehafft der recht vnd wirde, di daz gotzhaws
ze Wyltein hatt hinez der stat ze Inspruk vnd hinez den purgern
gemainichleich daselben.
Item zum ersten wi di stat ze Infpruk erfunden vnd erdacht ist
worden vnd wi sie herüber über die prukk in des gotzhaws aygen
ze Wyltein vnd gericht gelegt ist worden vnd pei was herschafft
daz befchehen fei vnd pei welhem pischolff ze Vrixen zu den selben
zeiten aucb stifftet des gotzhaws vnd pei welhem probst des gotzhaws ze Wyltein vnd pei welher samnung daselben.
Item daz Verchtold Markgrafe von Andechs vnd Markgraue ze
Hysterreick vnd sein sun Verchtold Herczog ze Meran vnd Mark«
grass ze Hysterreich von manigerlai sacke vnd frewnde pet wegen
vnd pesunder von dem gemalt zu den selben zeiten Hern Heinreichs
des bisckofs ze Vriren mit willen vnd günst vnd hilffe paidew
dienstlemte vnd chortiern desselben gok.lia"rs ze Brisen ervaten zu
dem testen probst Heinrichen, zu den selben zeiten probst des gotzhaws ze Wyltein mit willen, wissen vnd gunst alles seins conuents,
daz n-ir vnsern Markcht gelegen auf dem Prukkvält vber di
Prukk des Inns in daz aigen daz naben pei dem gotzhaws gelegen
ist, täten vnd in di Hofmarch vnd zil des gerichls desselben gotzharrs vnd in ire pharleiche aepiett als auch wot aigenleick beläwtern vnd aus weisen di brieffe, di daz gotzhaws ze Wyltein dar
vmb hatt von iren stifften fäligen vnd pesunder von Hern Reynprechten salioen pischolf ze Vrixen, da von daz aigen der grünt vnd
podem mit dem gericht vnd mitsampt den vharleichen rechten gegeben vnd geaickent hat mit wizzen vnd willen seins Capi^els dem
aotzhan-s ze Wyltein vnd di gab alle ist disem gotzhaws pestät worden besunder von den heiligen vätern vnd päbsten vnd mit namen
von Innocencio dem andern vnd darnach von Alexandra dem vierden vnd von pifckofen von Vriren von ainem auf den andern
hincz auf dise weil vnd zeit. Vnd da der Markgraf v"n Andechs
vnd ze Hysterreich vnd sein fun Verchtold Herczog ze Meran. Herr
Heinrich der pischolf mitsamvt den Korhern vnd den dienslä"^ten,
probst Heinrich vnd sein gotzhaws des erpaten, da gab der Markgraf von Andechs vnd sein sun Bercktold, Herczog ze Meran dem
prabft vnd dem gotzhaws ze Wyltein amen Wechsel nach der seczung
des grunts vnd des podens. so vii als di stat begriffen hett. am
Hube, di in der gazze ze Omrans gelegen ist, dar vmb daz di famnunq ze Wnltein dester minner peswärt würde vnd auch in solcher
weise, als daz also verprieft vnd vermacht ist vnd auck daz von
wort ze wort aeschriben stet waz recht daz gotzhaws hincz dem
Marcbkt hat vnd wes di marcktlewt dem gotzhaws Michtiq vnd
gepunden sind ze tun vnd waz der Marcharaf vnd sein sün dem
gotzhan-s dar über genad vnd freihait getan habent, ut patet in
litera sua.
Item daz daz gotzhaws ze Wyltein alle jar järleich vmb fand
Mertens tag (Martini, 11. Nov.) ain mark gelts von dem zolle des
Markts so! einnemen vnd emphaben, ut patet in priuilegio Mar-

chionis.
Item daz gotzhaws ze Wyltein sol auch in dem selben Marchkt

.Amtsblatt Nr. 1
drei aigen hewfer alwege haben vnd di läwte di darjnne gesessen
sind mitsampt den häwsern sullen frei fein von aller veseczung der
herschafft vnd des Markts vnd di, di in den hewsern gesezzen sind,
di sullen dem gotzhaws gelten vnd geben alle di recht vnd oodrung,
als der Herrschaft ander häwfer tund, mitsampt den marktlewten,
vnd si sullen auch alle gewerb treiben vnd haben auswendig vnd
inwendig vnd alle di recht, als di andern marktlewt angevärd, ut
patet in priuilegio Marchionis.
Item es sullen auch chaine müln pei dem Marchkt weder inwendig noch auswendig nit gepawt werden, sie sol auch chain Herrschaft nit gestaten ze pawen an des gotzhaws willen vnd gunst angevärd, vt patet in priuilegio Marchionis.
Item es sol auch irer chainer aus dem Marckt anderswa nit malen, wann pei des gotzhaws mülen, ut patet in priuilegio.
Item es sol auch di Kirch in dem Markt, die von dem Marckgrafen von Andechs mit ainer halben hüben gestiftet ist, alweg vnoer
dem gemalt vnd gepiet sein des chlofters mit aller ir zugehörung ze
verwesen vnd ze setzen vnd entfeczen vnd sol daz gotzhaws damit
tun vnd schassen, als mit seiner aigen zuKirchen, wi das di gaistleichen recht auz beweisen vnd di selb Kirch sol auch dem chloster
frei sein von aller veseczung der Herrschaft, der marcklewt vnd von
manichleich, vt patet in priuilegio Marchionis.
Item vnd welcher aus dem Markt oder wer der war, der dem
gotzhaws ze Wyltein beleihen an alle wederrede, wann es vor daz
gotzhaws angehört hat ond fol niemand nichtz damit ze schikken
haben, dann daz goßhaws allaine, ot patet in priuilegio.
Item es sullent auch des gotzhaws gut, di in dem Markt oder
auswendig gelegen find, an peseczung der herrfchafft recht vnd des
Markts frei peleiben vnd fein und di felben gut sullen in chainen
dingen bekommert noch peswärt werden, vt patet in priuilegio.
Item es sullen auch di selben marckt lewte mitsampt andern
läwten pei dem gotzhaws chain taiding nit suchen welherlai di sei,
da mit di Herrn pefwärt würden, vt patet in priuilegio.
Item vnd welcher aus dem markt oder wer der war, der dem
gotzhaws ze Wyltein somen oder wifen schediget vnd darvmb beruft wurde vnd des nicht möcht gelawgen, der selb fol den schaden,
er fei groz ader chlain gänczgleich der samnung ze Wiltein wider tun
vnd widerchern, vnd er fchol dem gotzhaws dar nach geben zwelff
phenning ond auch irem richtet alz vii, ut patet in priuilegio Marchionis et in aliis multis.
Item es sol auch aller paw des gotzhaws mitsampt sein zäwn,
rigelen vnd wisen von sand Jörgen tag ader vor piz auf fand
Michels tag oder darnach angevärd ze aller zeit in frede beleyben
vor den marktlewten vnd vor manichleich, ut patet in priuilegio.
Item es sol auch der richter des Marckts selb sechster nach seinen»
vermügen mit ainem gestalten auf gerücktem aide hincz den heiligen fweren daz gotzhaws ze Wyltein vnd alles, daz in dem lande
darzu gehört, beschirmen und befriden sol vnd dasselb fol auch
tun der lantrichter an alles geuärd, ut patet in priuilegio.
(Am Rande steht dabei von anderer Hand: Nota valde.)
Item es füllen auch di marktlewt dem gotzhaws an seim grünt,
an seim poden, an fein wisen, an fein ekkeren, an sein gesuchen, an
sein waiden, ze holcz, ze veld, ze wazzer, ze perg, ze tal mitsampt
feim gericht vnd pharrleicken rechten chainerlai recht vordrung noch
gewonheit dar auf, dar inn, noch dar aus nicht haben oder tun
noch versuchen ze tun, als auch wol ausweisen des gotzhaws stifftbrieff, di (es) es darüber hat, ut patet in priuilegio.
Item vnd ob chainer auz dem Marchkt oder iemant anders wer,
der war, der di" samnung ze Wyltein beswärte, also daz er des gotzhaws ainen fräfleich hant anlegt oder schult oder smähet oder
iemant des gotzhaws läwt totät oder stümlat oder wuntät oder in
irer gut mit gewalt oder diepheich enphüret, der sol dar vmb nach
dem rechten („rechten" wiederholt) gaistleichs oder wältleichs des
dar vmb gepezzert werden an alle genad, ut patet in priuilegio.
Item vnd waz dag gotzhaws ze Wyltein ze rechlen hiet oder auz
getragen vor dem richter des Marktes, so sol in derselb richter auz
richten ir chlage nach der gerechtichait inner sechs wachen oder ee.
ut patet in priuilegio.
Item daz der Sakk pei Inspruk von den obern vnd nidern marchen piz auf di Sülle mit rechter aigenfchaft gründes vnd podems,
er sei gepawn oder vnerpawen mit gesüch, mit waide, mit holcz
vnd mitsampt dem gericht dem gotzhams ze Wyltein zu gehört, als
auch aus weifent di briefs, di daK gotzhaws dar vmb hat von sein
stifftern vnd besunder di brief di dar vber sind geben worden
probst Theodorico vnd sein gotzhaws von Markgraff Berchtolden,
Markgrafen ze Hysterreich vnd Herczogen ze Meran, als er den
Sakken mit fampt den purgern ze Infpruk dem gotzhaws ze Krieg
tet, als sich das ervant mit ainem vermessen rechttag ze paiden
tailen, daz er daz gotzhaws von anegeng ie vnd se angehört hiet
mit aller zugehörung vnd pesunder mit den gericht, ut palet in
priuilegio.
(Schluß folgt)