Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1983

/ Nr.2

- S.8

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UNIVERSITÄTSSTADT INNSBRUCK

Innsbruck und Ötztal als Testgebiete
Bcit r ; i u / u r l"crii crk untlu nu elei" lercie mit M e t h o d e n der Welt r ä u m forsch unti
Unici dem Begriff Fernerkundung versteht man Meßverfahren, bei denen das interessierende Objekt nicht direkt vermessen wird, sondern bei denen
beispielsweise die von diesem
Objekt reflektierte Sonnenstrahlung oder die von ihm ausgesandte, durch Wärme erzeugte Infrarotstrahlung analysiert
werden. Geräte, die diese Strahlung empfangen, können in
Flugzeuge eingebaut werden
und befinden sich auch an Bord
von Satelliten, die ständig unsere Erde umkreisen.
Die Meßwerte werden häufig in
Form von Bildern präsentiert,
die in verschiedenen Bereichen
des Spektrums, das bedeutet in
verschiedenen Farben, aufgenommen werden. Dabei handelt es sich aber nicht um photographische Bilder, sondern
um Punkt für Punkt genau vermessene Datenfolgen, die auf
Magnetband gespeichert und
elektronisch weiterverarbeitet
werden. Die Größe der Bildelemente variiert zwischen wenigen Metern, wenn solche Geräte von Flugzeugen aus eingesetzt werden, und fünf bis acht
Kilometern, wenn die Aufnahmen aus 36.000 Kilometern
Entfernung von geostationären, das heißt von am festen
Ort über dem Äquator stehenden Satelliten aus gemacht werden.
Die Vorteile dieser Methode liegen klar auf der Hand. Man
kann große Gebiete auf einen
Blick erfassen und veränderliche Vorgänge mit einer hohen
Wiederholungsrate verfolgen.
So werden von geostationären
Satelliten aus alle 30 Minuten
Bilder geliefert, auf denen man
die Entwicklung von Wolken
und den Wolkenzug verfolgen
kann.
Am Institut Tür Meteorologie
und (Geophysik der Universität
in Innsbruck wurde auf Initiative von Univ.-Prof. Dr. H.-J.
Bolli- aus Mitteln des Bundesminisfrriiims für Wissensehuft
und Forschung eine Anlage installiert, mit deren Hilfe solche
Bilddaten ausgewertet werden
können. In der Vergangenheit
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konnten in enger Zusammenarbeit
mit der deutschen
Forse hu ngsund
Versuchsanstalt für Luft- und
Raumfahrt, die über entsprechende
Aufnahmeeinrichlungen verfügt, eine Reihe von Untersuchungen im Raum Innsbruck und in den Ötztaler Alpen durchgeführt werden. Diese dienen dazu, in Verbindung
mit punktuell durchgeführten
Messungen am Boden einige für
die Bestimmung des Wärmeund Wasserhaushaltes interessante Daten zu gewinnen. Interessant ist dabei beispielsweise
der Zusammenhang zwischen
der Schneeverteilung und dem
beim Tauen zu erwartenden
Wasseraufkommen.
Die Bestimmung der Schneeund Eisverteilung ist in Zusammenarbeit mit der NASA jetzt
bereits weltweit möglich geworden. Dazu werden Messungen
in dem von Wolken nicht gestörten
Mikrowellenbereich
verwendet. Dr. Helmut Rott,
der neue Methoden für die Interpretation solcher Daten entwickelt hat, wurde von der europäischen Weltraumbehörde
als Hauptexperimentator für
ein Experiment ausgewählt, das

im Spätsommer dieses Jahres
im Rahmen des ersten europäisch-amerikanischen Spacelab-Fluges durchgeführt werden
soll. Fs handelt sieh um ein
Mikrowellen-Fernerkundungsexperiment, und als einziges
Testgebiet über einem Gebirge
wurde das von ihm vorgeschlagene Gebiet der Ötztaler Alpen
angenommen.
Im Juli dieses Jahres soll von einer internationalen Expertengruppe in Innsbruck das Internationale Satelliten-Land-Oberflächen-Klimatologie-Projekt
als ein Teil des Weltklimaprogramms ins Leben gerufen werden. Im Rahmen dieses Projektes sollen die Veränderungen
der Erdoberfläche aufgrund
von Klimaschwankungen und
exzessiver Landnutzung weltweit über einen längeren Zeitraum hinweg quantitativ be-

stimmt werden. Dabei werden
Erfahrungen der europäischen
Assoziation der Fernerkundungslaboratorien eint Neuen,
mit deren Präsidenten, Herrn
Prof. Dr. J. Bodechtel, München, auf diesem Gebiet eng zusammengearbeitet wird.
Wesentliche Teile der für solche
Auswertungen
notwendigen
Rechenprogrannne wurden bereits von Herrn Dr. F. Stössel,
der jetzt am Rechenzentrum
der Universität Innsbruck tätig
ist, an den Rechenanlagen installiert. Beispiele für bereits erfolgte Anwendungen werden
vom 10. Februar bis 27. März
1983 in der Ausstellung „Elektronik in Tirol" im Wirtschaftsförderungsinstitut
der
Kammer der
Gewerblichen
Wirtschaft für Tirol zu sehen
sein.
Die in Innsbruck durchgeführten Arbeiten werden vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung sowie
vom Fonds zur Förderung der
wissenschaftlichen
Forschung
gefördert.

Die „Abstraktion eines Waldes"
GcstaltLingsvorschlag für F o r u m d e r l inivcrsität
(Gr) Im Rahmen der Universität selbst hat man sich nun, wie
Rektor C. A. Andreae und der
Vorstand des Institutes für bildnerische Gestaltung, Univ.-Prof.

Sie promovierten ,,sub auspieiis praesidentis"
In Anwesenheit des Herrn Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger und zahlreicher hoher und höchster Vertreter des kulturellen, kirchlichen und politischen Lebens wurden am I. Februar
cand. phil. Christoph König, Bregenz, und Mag. theol. Thomas
Plankensteiner, Innsbruck, sub auspieiis praesidentis rei publicae
zum Doktor der Philosophie promoviert. Nach der Begrüßung
durch Praerektor Univ.-Prof. Dr. Rothleilner stellte der Dekan
der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, Univ.-Prof. Dr. Krömer,
die Promovenden und ihre wissenschaftlichen Leistungen vor.
(Foto: Birbaumcr)

Arch. Josef Lackner, im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgaben, Gedanken über
die künstlerische Gestaltung des
Forums der Neubauten der Geisteswissenschaftlichen Fakultät
gemacht. Eine dafür gebildete
Kommission hat alle interessierten Studenten zur Idecnfindung
eingeladen, 27 Vorschläge von
20 Verfassern sind eingegangen.
Eine Summierung all der geäußerten Ambitionen habe die
Kommission im Vorschlag des
Institutes für bildnerische Gestaltung an der Technischen Fakultät gesehen, der den Platz zu
einem Ort besonderer Prägung
sowohl in optischer als auch in
praktischer Hinsicht mache,
den Einbau aller offenen Wünsche, wie Freilichlausstclhmgen, Studentenfeste usw., erlaube, aber darüber hinaus eine
übergeordnete Faszination anbiete. Vereinfacht ausgedrückt
handle es sich dabei um die Abstraktion eines Waldes, welcher
drei Lichtungen aufweise, die
wiederum Kaum für Kunstwerke anböten.

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1983, Nr. 2