Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1983

/ Nr.1

- S.16

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as neue städtische Krankenhaus
iaus 1
Im Hinblick auf die Gründung
der drillen Medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck
(die erste
bestand
1673—1782,
die
zweite
1792—1810), die mit kaiserlicher Resolution vom 11. April
1869 erfolgte, beschlossen am
8. Oktober bzw. 11. November
Von Mag. Herbert Woditschka
1868 der Tiroler Landtag und
der Große Bürgerausschuß der
Stadt Innsbruck den Neubau
des Allgemeinen Krankenhauses (vgl. Franz Huter, Hundert
Jahre Medizinische Fakultät, S.
135 ff.). Um zur Finanzierung
desselben den Erlös einer
Staatswohltätigkeitslotterie zu
erlangen, begaben sich Vertreter des Landes Tirol und der
Stadt Innsbruck nach Wien, wo
sie von Kaiser Franz Joseph
empfangen wurden. Allerdings
waren die nächsten Lotterien
bereits anderweitig vergeben,
und so begannen 16 Jahre finanzieller und technischer Planung.
Bereits 1872 wurde die Frage
des Bauplatzes das erstemal aktuell: zur Wahl standen die Wiltener Felder, das Prügelbaugelände — hier entstand später
die Neue Universität — und der

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Hirschanger nördlich des Hof- 1885—1887 folgende Bauten ergartens, wo sogar diesbezügli- stellt: der Pavillon der Frauenche
Grundwassermessungen und Augenklinik mit der Direkdurchgeführt wurden. In der tion am Haupteingang AnichGemeinderatssitzung vom 17. straße, der Pavillon der MediziJuni 1879 wurde der Beschluß nischen Klinik (1944 zerstört),
gefaßt, das Hasslwantersche der Pavillon der Chirurgischen
Anwesen und ein Grundstück Klinik (1971 abgebrochen) und
der Krausschen Stiftung in den das Wirtschaftsgebäude. Der
Wiltener Feldern in der Größe umbaute Raum betrug 54.968
von 29.067 Quadratmetern zum Kubikmeter, die Gesamtkosten
Preis von 94.705 Gulden zu beliefen sich auf 920.843 Gulkaufen. 1880 entwarf Magi- den. Im Jänner 1888 konnte
stratsrat Dr. Franz Werner Bürgermeister Dr. Heinrich
(1829—1903) ein Projekt im Falk in einem Bericht an das
Korridorsystem, d. i. ein Unterrichtsministerium feststelHauptgebäude mit Seitenflü- len, daß die Stadt Innsbruck die
geln für 300 Betten mit veran- Baulichkeiten bis ins Detail
schlagten Kosten von 450.000 dem Standpunkt der HumaniGulden. 1882 legte Werner ei- tät und dem Fortschritt der
nen neuen Plan vor, der den Wissenschaft entsprechend ausBau des städtischen Kranken- geführt und damit ein in Österhauses im damals modernen reich einzig dastehendes muPavillonsystem vorsah. Als stergültiges Krankenhaus aus
Modelle dienten die Kliniken eigenen Mitteln geschaffen havon Berlin, Heidelberg und be. Die Stadt schloß sogar dem
Leipzig. Die Gutachten von Staat 12.797 Gulden für die
Baurat Deggen, J. v. Tiede- Einrichtung vor, da dieser Bemann und Prof. Franz v. Gru- trag im Voranschlag 1888 nicht
ber waren positiv. 1883 wurden mehr untergebracht werden
konnte.
die Detailpläne ausgearbeitet.
Nach der Genehmigung des
Am 18. Oktober 1888 wurde
Projekts durch die Statthalterei
das Innsbrucker Krankenhaus
im Juni 1885 wurden die Innsin Anwesenheit von Statthalter
brucker Firmen Huter und NoBaron Bohuslav v. Widman
rer mit der Bauausführung beund Landeshauptmann Dr.
traut. In einem ersten BauabFranz Xaver Rapp feierlich erschnitt wurden in den Jahren
öffnet. An diesem Tag begaben

leti

Das Allgemeine Krankenhaus auf der Neujahrsentschuldigungskarte der Studi Innsbruck 18H9.
(Original: Stadtarchiv — Repro: Murauer)

sich der Rektor, der Akademische Senat und die Klinikvorstände in das Alte Rathaus zu
einer Gemeinderatssit/.ung und
brachten in einer feierlich ausgestatteten Adresse den Dank
der Universität an die Siadt
zum Ausdruck. Dr. Werner
wurde vom Kaiser mit dem
Franz-Josephs-Orden
ausgezeichnet und von der Stadt zum
Ehrenbürger ernannt.
In einem zweiten Bauabschnitt
entstanden in den Jahren
1892—1901 die noch heute bestehenden Pavillons der Dermatologischen
Klinik (1892—
1893),
der
Kinderklinik
(1898—1899) und der Infektionsklinik (1899—1901). Im
Parterre des Dermatologischen
Pavillons war seit 1894 provisorisch die Psychiatrisch-Neurologische Klinik untergebracht.
Während die Neurologische
Klinik 1920—1937 in die ehemalige Kadettenschule am Innrain verlegt wurde, blieb die
Psychiatrische Klinik hier bis
zur Übersiedlung in den 1936
bis 1937 errichteten Neubau.

VOR HUNDER
ERT_
?
JAHREN
31. Jänner: In der Gemeinderatssitzung wird gerügt, ,,daß
am Sebastianitage in den frühen Morgenstunden in Dreiheiligen gepöllert worden sei.
Nachdem das frühe Schießen
der Gemeinde Hötting eingestellt worden ist, soll man sich
dessen auch in der Stadt enthalten. Gemeinderat Nußbaumer,
der Kirchpropst in Dreiheiligen
ist, verspricht Abstellung desselben für die Zukunft".
1. Februar: „Nächsten Dienstag findet als letztes Carnevalsfest die alljährliche Cavalchina
in den städtischen RedoutenLocalitäten statt. Billets sind
schon von morgen an zu haben,
und zwar zu dem Tagespreise
per 50 kr. (für Damen) und 80
kr. (für Herren)." Überdies
wird noch bekanntgegeben,
daß „das Werfen mit (iypsku
geln u.s.w. strengstens polizeilich verboten ist".
8. Februar: „Vom lmisbrucker
Vcrschönerungsverein wird uns
lnilgelheill, daß die neue lain
straße von Schloß Ambras nach
Aldrans dieses Jahr noch hergestellt werden wird, und /war
mit einer Steigung von nur 8a/o
per 100 Klafter."