Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1937

/ Nr.12

- S.16

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en sie Maul- unö Klauenseuche
Die Landeshauptmannfchaft für Tirol erläßt folgende

Kunömachung
Das Vundesministerium für Land- und Forstwirtschaft teilt
mit Erlatz vom 25. November 1937. I I . 52 815 VtV. Nachstehendes anher mit:
Nach den amtlichen Tierfeuchenausweifen hat die Maulund Klauenseuche in Frankreich und im Deutschen Reiche
weiterhin an Ausbreitung zugenommen.
Wie in Erfahrung gebracht wurde, stehen aus verschiedenen Gegenden Österreichs zahlreiche landwirtschaftliche Hilfsarbeiter im Deutschen Reiche in Arbeit: mit ihrer Rückkehr
ist zum Teile schon im Monate Dezember zu rechnen. Auch
aus Jugoslawien sollen in Frankreich und im Deutschen
Reiche landwirtschaftliche Hilfsarbeiter beschäftigt sein, die
in Kürze in ihre Heimat heimkehren werden.
Die zu erwartende Rückwanderung lätzt allenfalls die Verschleppung der Maul- und Klauenseuche befürchten, wenn
nicht eine entsprechende Reinigung und Desinfektion der
Kleider, des Schuhwerkes und sonstiger Gegenstände, die
Träger des Ansteckungsstoffes sein können, der fraglichen
Hilfskräfte vor dem Verlassen verseuchter oder verseucht gewesener landwirtschaftlicher Betriebe erfolgt. Obwohl anzunehmen ist, daß die im Deutschen Reiche getroffenen veterinärpolizeilichen Matznahmen auch auf die tunlichste Ausschaltung der fraglichen Seuchenverschleppungsmöglichkeiten
ohnehin Bedacht nehmen, hat das Bundesministerium für
Land- und Forstwirtschaft trotzdem unter einem im divlomatifchen Wege veranlaßt, datz an die Regierung des Deutschen
Reiches das Ersuchen gerichtet wird, zur Verhinderung von
Seuchenverschleppungen vor Rückkehr der in solchen Höfen
beschäftigt gewesenen landwirtschaftlichen Hilfsarbeiter auf
eine entsprechende Reinigung und Desinfektion der von
ihnen benützten Kleider, Schuhe und sonstigen Gegenstände
Bedacht nehmen zu lassen.
Hievon wird die Bezirkshauptmannschaft (der Stadtmagistrat) mit der Einladung in Kenntnis gefetzt, die Gemeinden,
in welche solche Hilfskräfte zurückkehren, anzuweifen, auch
ihrerseits alle Vorkehrungen zu treffen, um derartige Personen rücksichtlich des Betretens von Höfen und Stallungen
den nötigen Vorsichten zu unterwerfen.

Am 6. und 13. Dezember l. I . werden in Passau weitere
Transporte solcher Arbeiter, die im Deutschen Reiche tätig
waren, die Grenze passieren. Die Mehrzahl dieser Personen,
zirka 90 Prozent stammen aus dem Burgenlande, der Rest
aus den übrigen Bundesländern.
Wenn auch nach den vorliegenden Informationen diefe Arbeiter in Gebieten tätig gewesen sein sollen, wo bisher Maulund Klauenseuchefälle nicht vorgekommen sind, so erscheint
doch die Anwendung gewisser Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich der Reinigung und Desinfektion des Schuhwerkes und
der Kleider dieser Personen im Sinne des obzitierten h. o.
Erlasse geboten. Die fraglichen Arbeiter werden von einem
Vertreter des landwirtschaftlichen Arbeitsamtes in Wien in
Passau übernommen und bei dieser Gelegenheit entsprechend
dahingehend instruiert werden, datz sie sich beim Bürgermeister ihrer Aufenthaltsgemeinde wegen Vornahme der Reinigung und Desinfektion der Kleider und des Schuhwerkes im
Hinblicke auf die Gefahr der Einschleppung der Maul- und
Klauenseuche zu melden haben.

Wettbewerbausschreibung!
Zur Beschaffung von Entwürfen für die Ausgestaltung
der bestehenden, bzw. Schaffung neuer Einfahrtsstrahen
von Mühlau bei Innsbruck in das Stadtinnere im Zusammenhang mit der Erbauung der neuen „Mühlauer
Innbrücke", wird von der Stadt Innsbruck ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben.
Die Beteiligung an demselben ist beschränkt auf die
Mitglieder der Ientralvereinigung der Architekten
Oesterreichs, Z. V., und die Iwilingenieure für Hochbau
und die für Bauwesen.
Die Unterlagen sind im Stadtbauamte Innsbruck,
Zimmer Nr. 80/81, gegen Erlag von 8 10.— erhältlich.
Einreichungstermin 15. Februar 1938.
Der Bürgermeister:

Franz Fischer e. H.

Die Landeshauptmannschaft für Tirol erläßt folgende

Nunömachung
Wie vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft in Erfahrung gebracht wurde, foli die Maul- und
Klauenseuche aus Frankreich nach Jugoslawien durch rückkehrende landwirtschaftliche Wanderarbeiter eingeschleppt
worden sein.
I m Nachhange zum h. o. Erlasse vom 30. November 1937,
I I . Vc 812-6. wird mitgeteilt, daß aus dem Deutschen Reiche
in der allerletzten Zeit bereits Transporte von österreichischen landwirtschaftlichen Wanderarbeiter heimgekehrt sind.

Personalnachrichten
Die beim Stadtmagistrat Innsbruck zur Besetzung ausgeschriebene Stelle des
Baudirektors
wurde vom Gemeindetag mit Beschluß vom 23. November 1937 dem Bewerber I n g . Herbert Reiter, Landesbauoberkommissär, verliehen. I n g . Reiter wird die Stelle
mit Beginn des Jahres 1938 übernehmen. Das Dienstverhältnis bleibt während des ersten Jahres auflösbar.