Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1981

/ Nr.11

- S.9

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l INIVKRSITÄTSSTADT INNSBRUCK

muH. Um den Rest dieses hochwenigen Materials zu verwerten, sind an unserem Institut einige Vorschläge ausgearbeitet
A m t s ü b c r g a b c ; m d e r l I n i v c r s i t ü t - D e r z e i t Ih 0 0 0 S i i i d e n l e n inski ihicil
worden. So können aus Flugasche hochwertige Dämmate(We) Mit der feierlichen Inaii
ined. Bi aunslciner, zog Bilan/ neue Kckloi in brillanler Weise rialien in gesponnener Form
guration am 23. Oktober in dei über seine Amtszeit. Mehr als die Universität als Wirtschafts- hergestellt werden (GlaswolleAula der Neuen Università! hai 16 000 Studenten sind an der faklor darlegte. Rektor Andreae bzw.
Mineralwolleprodukte).
Univ.-Prof. Di. rer. pol. Cle- Innsbrucker Universität inskri- nahm in seiner Rede aber Darüber hinaus lassen sich
mens August Andreae offiziell biert, wobei die Studentinnen auch auf die zunehmenden gu- Leichtzuschläge erstellen, die
seine zweijährige Amtszeit als davon ungefähr ein Drittel aus- ten Beziehungen der Universität ähnliche Eigenschaften wie Leneuer Rektor angetreten. Zahl- machen. 2822 Absolventen ha mil dei Siadtgemeinde Stellung ca haben. Auch läßt sich aus
IUCII und überaus prominent ben in den vergangenen beiden und dankte Bürgermeister Dr. Flugasche Kalkhydrat mit oder
waren die Ehrengäste, die ge- Studienjahren den akademi- Lugger für den jährlich zu ver- ohne Zement und Sand, Fertigkommen waren, diese große schen Grad als Doktor oder gebenden Förderungspreis für mörtel oder Putz herstellen.
akademische Feier mitzuerle- Magister erhalten, 17 promo- junge hoffnungsvolle Wissenschaftler sowie für die Öffent- Ein weiteres Problem stellt, im
ben. Rektoren vieler österrei- vierten sub auspieiis.
chischer Universitäten, aber Der Wirtschaftswissenschaftler lichkeitsarbeit, welche die Stadt Zusammenhang mit der Betreiauch aus Freiburg, Padua, Andreae hatte für seine An- durch die regelmäßige Berück- bung von kalorischen KraftwerMünster und St. Gallen waren trittsrede natürlich ein Wirt- sichtigung der Universität in ken, die Rauchgasentschwefevertreten. Man sah weiters Diö- schaftsthema gewählt, und man den ,,Innsbrucker Stadtnach- lung dar. In der Kohle sind neben den Gesteinsteilchen auch
zesanbisehof
Dr.
Stecher, hörte begeistert zu, wie der richten" leiste.
Komponenten enthalten, die
ÖVP-Bundesparteiobmann Dr.
Schwefelgase abspalten. Diese
Mock,
Landeshauptmann
belasten die Umwelt so stark,
Wallnöfer, Bürgermeister Dr.
daß in Zukunft Maßnahmen
lugger, Vertreter des Stadtgetroffen werden müssen, dieund (iemeinderates sowie der
sen Gehalt zu reduzieren. Es
I andesregierungen von Nordtigibt hier verschiedene Verfahrol, Südtirol und Vorarlberg.
ren, die auch verschiedene EndDie Feier wurde musikalisch
produkte liefern. Hei einigen
umrahmt durch das Collegium
fällt reiner Gips an. Hei einem
musicum und bekam durch die
mittleren kalorischen KrallTeilnahme zahlreicher Charwerk muH mit einem Anfall von
gierter von Hochschul- und
etwa 50 (MM) Jahrestoiinen (ìips
Mittelschulverbindungen
ein
gerechnet werden. Nach der Infarbenfrohes Umfeld.
Der Rektor der Studienjahre Prorektor Univ.-Prof. Dr. Braunsteiner bei der Überga/)e der betriebnahme der geplanten
bzw. im Bau befindlichen
1979 bis 1981 und somit jetzige Amtskette an den neuen Rektor Univ.-Prof. Dr. Andreae.
(Foto: Birbaumer) Kraftwerke wären dies etwa 30
Prorektor, Univ.-Prof. Dr.
Prozent des gesamten in Österreich abgebauten Naturgipses.

Prof. Dr. Andreae —der neue Rektor

Umwelt schützen und Kosten sparen
Millionen eingespart - Gips als Produkt der Rauchgasentschwefelung

Nach der Darstellung der
grundsätzlichen Voraussetzungen und der Notwendigkeit der
Abfallverwertung für Baustoffe
in der letzten Ausgabe der
,, Innsbrucker
Stadt nachrichlen" soll heute den praktischen
Erfahrungen und der bisherigen
Auswertung dieser von der Wissenschaft angebotenen Möglichkeit Raum gegeben werden.
Die Bedingungen und Voraussetzungen, um Asche für Bindeniittelzwecke zu verwenden,
wurden vom Institutsvorstand
ties Institutes für Baustofflehre
und Materialprüfung, o. Prof.
Dr. Olio Hlumcl, bereits vor etwa 20 Jahren zu untersuchen
begonnen und von ao. Prof.
Dr. Waller Lukas weiter bearbeitet. Die Möglichkeit der Verwendung in baupraktischer

Hinsicht ist von den österreichischen Draukraftwerken bereits
sehr früh aufgenommen worden und wird heute für große
Sperrenbaulen in Einsatz gebracht. Waren es ursprünglich
geringe Gehalte an Flugasche,
so konnte durch praktische Ergänzungen, die Dr. Helmut Huber von der Materialprüfstclle
der Tauernkraftwerke (Straß,
Zillertal) durchgeführt hat, der
Anteil laufend gesteigert wer
den. Beim liuti der Kölnhreinsperre im Mallatal, karnU"ii
(beende! 1«>77>, wurden bei 1,8
Millionen Kubikmeter liclon
ca. 120 (MM) Tonnen /erneut
eingespart. Dies entspricht einer kostenredu/icrung von etwa KM) Millionen Schilling. In
nächster Zukunft wird im Zillertal eine Sperre errichtet, bei

der der Flugaschenanteil auf 33
Prozent erhöht werden soll.
Darüber hinaus bietet die österreichische Zementintlustrie einen Zement an, der bereits bis
15 Prozent Flugasche /. unciniseli t hat. Kr wird im Mandel
als 275 (F) bezeichnet und ist
bei vielen Zementwerken erhältlich. Geplant ist weiters, einen anderen Zement mit ma.
3(1 Pro/cnt Flugasche lier/nslclItii und in den Ninnici /u bringen.
1 eitler sind die Gesamtmengen,
die in der /ementindustrie Verwendung finden können, im
Vergleich zum Anfall gering.
Hier können im Maximallall lediglich etwa .100 000 Immen
pro Jahr untergebracht weiden,
so daß mit einem erheblichen
Überschuß gerechnet werden

Der Gips kommt im Bauwesen
für viele Zwecke — besonders
im Innenausbau — zur Anwendung und könnte unter bestimmten
Bedingungen
als
gleichwertiger Ersatz von Naturgips herangezogen werden.
Durch die Verwendung des Abfallgipses könnte ein Teil der
sehr hohen Belastung (elwa
7 8 Groschen je kWh) durch
Verkauf des Anfallmaterials reduzier! werden. Es wäre somit
neben der Enllaslung der Umwell auch eine Kosleneinspa
i mi!" m ö g l i c h .
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Forschungstätigkcil an,
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schlage auszuarbeiten, wie an
fallende Abfallprodukte
in
hochwertige Endprodukte ver
arbeitet werden können.

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1981, Nr. 11

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