Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1981

/ Nr.9

- S.8

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UNIVERSITÄTSSTADT INNSBRUCK

Anders als die übrigen Städte
Die Wechselwirkung von Universität und Stadt prägt unser Gemeinwesen
Die Universität hat sich zunehmend der früher in manchen
Bevölkerungskreisen vorherrschenden Vorstellung entzogen,
als wäre sie gleichsam ein elfenbeinerner Turm, in dem ihre
Professoren, abgekapselt gegenüber der übrigen Welt, wissenschaftliche Forschung und
Lehre betreiben. Immer stärker
wird auch in ihren Bereichen
das Bewußtsein der Wechselwirkung zwischen Universität
und Gesellschaft und der prägenden Kraft, die von der hohen Schule her in einer Universitätsstadt wirksam wird. So
sieht Univ.-Prof. Dr. Georg
Wick in einer Überlegung dazu
— einmal von der Tatsache abgesehen, daß die Innsbrucker
Universität mit ihren Gebäuden, wie der Alten Universität,
dem Zentralbau am Innrain,
den Universitätskliniken, den

neuen Institutsbauten am Innrain, der Technik in Kranebitten u. a. m., das Stadtbild markant mitgestaltet — vor allem
drei Bereiche, in denen diese
Wechselwirkung von besonderer Bedeutung ist: den kulturellwissenschaftlichen, den medizinischen und den wirtschaftlichen Bereich.
Der übrigens seit mehr als 300
Jahren bestehende kulturelle
Einfluß der Universität wird
schon allein aus der Tatsache
ersichtlich, daß an unserer Universität heute 125 Lehrkanzeln
bestehen, was zwangsläufig
auch zu laufenden Kontakten
zwischen Angehörigen der Universität und einem großen Teil
der Bevölkerung führt. Fach-

leute auf den verschiedensten
Gebieten, wie Theologie, Architektur, Geologie, Medizin,
Wirtschaftswissenschaften,

Rechtslehre u. a. m., nehmen
unverkennbar und ganz wesentlich Anteil an der Gestaltung
des Weltbildes der in der Stadt
lebenden Menschen. Andererseits bietet die Universität der
Bevölkerung auch die Möglichkeit, sich allgemein weiterzubilden oder spezielle Interessen zu
verfolgen, wozu Vorträge, Seminare und andere der Allgemeinheit zugängliche Veranstaltungen der Universität einladen. Im übrigen macht auch
die Stadtgemeinde selbst gerne
von der Möglichkeit Gebrauch,
den Rat und die Mithilfe der
Fachleute der Universität bei
der Lösung verschiedener Probleme, etwa des Umweltschutzes, der Baustoffe, der Abwasserbeseitigung und anderer Bereiche, in Anspruch zu nehmen.
Andererseits ziehen die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung an der Universität internationale Aufmerksamkeit und
in der Folge auch ein reiches
Kongreßgeschehen nach Innsbruck.
Für die medizinische Betreuung
der Innsbrucker Bevölkerung
wirkt sich vor allem aus, daß
das Landeskrankenhaus Innsbruck zugleich Universitätsklinik ist, womit in diagnostischer
und therapeutischer Hinsicht
höchste Kompetenz in der medizinischen Betreuung gegeben

ist. Und dies nicht nur für Innsbruck, sondern weit darüber
hinaus und über die Landesgrenzen hinweg. Neben der
Ausbildung künftiger Ärzte
bietet die Medizinische Fakultät
auch den bereits niedergelassenen Ärzten die ständige Möglichkeit, mit neuen Entwicklungen auf dem Gebiet der theoretischen und praktischen Medizin in Kontakt zu bleiben.
In wirtschaftlicher Hinsicht
schließlich müßte man die Universität mit ihren insgesamt
18.000 Angehörigen als den
größten ,,Betrieb" des Landes
Die Hofgasse lädt nun wieder zum Bummeln ein
Tirol bezeichnen. Sie ist heute
Nach Abschluß aller Sanierungsarbeiten am unterirdischen Ver-zu einem eminenten Wirtsorgungsnetz präsentiert sich nun auch die Hofgasse, ähnlich wie schaftsfaktor in unserer Stadt

schon vorher die Riesengasse,,,fußgängergerecht". Asphaltbelag geworden. Das gilt für die Uniund Trottoirs wurden beseitigt und durch gehfreundliche Por- versitätsangehörigen als Konsuphyrplatten ersetzt.
(Foto: Murauer) menten, das gilt aber auch für
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die Zulieferfirmen von wissenschaftlichen und medizinischen
Geräten, für Buchhandlungen,
Reisebüros, Kongreßveranstalter, die Innsbrucker Verkehrsbetriebe oder das sportliche Leben in Innsbruck u. a.
Gerade weil der einzelne sich
der engen Verflechtungen zwischen Universität und Stadt oft
gar nicht bewußt ist, lohnt es
sich, diese positiven Aspekte
einmal herauszustellen.

Paul-HofhaimerWettbewerb 1981
(We) Zum sechsten Mal fand
dieser Tage der Paul-Hofhaimer-Wettbewerb in Innsbruck
statt. 19 Kandidaten aus elf Nationen — darunter erfreulicherweise vier aus Österreich — bewarben sich heuer um diese begehrte Trophäe. Musik alter
Meister war auf vier verschiedenen Instrumenten, auf der großen Orgel und auf der Chororgel in der Stiftskirche Wüten,
auf der Renaissanceorgel in der
Silbernen Kapelle und auf der
Ebert-Orgel in der Hofkirche,
zu spielen. Der Wettbewerb
zählt weltweit zu den schwierigsten dieser Sparte, der erste
Preis konnte auch erst einmal,
nämlich 1979, vom Australier
Brett Leighton errungen werden.
Nun, bei Erscheinen der „Innsbrucker
Stadtnachrichten",
wird die Jury schon entschieden
haben — mehr darüber in unserer nächsten Ausgabe.

Sepp Hardinger-70
(Gr) Der Bundesstaatliche Fürsorgerat und langjährige Gemeinderat der Stadt Innsbruck
Sepp Hardinger vollendete am
14. August sein siebzigstes Lebensjahr. Als Flieger des österreichischen Bundesheeres 1930
nach Innsbruck gekommen und
hier von der Gendarmerie übernommen, wirkt der im Krieg
schwerverwundete Hauptmann
nach Kriegsende im Rahmen
des Kriegsopferverbandes bis
heute verdienstvoll durch sein
soziales Engagement, das ihn
auch als Gemeinderat der Stadt
Innsbruck seit 1956, von 1962
bis zu seinem Ausscheiden im
Jahre 1971 als amtsführender
Gemeinderat für das Sozialwesen, besonders auszeichnete.

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1981, Nr. 9