Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1981

/ Nr.9

- S.7

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WDR erhielt den Radiopreis
29 Beiträge waren zu werten — Vergabe am 6. 11.
(We) Am 21. August fiel im
Studio 3 des Innsbrucker Funkhauses die Entscheidung über
die ersten Preisträger des Innsbrucker Radiopreises für alte
Musik. Die Jury, welche durch
zwei Tage hindurch permanent
tagte, war vor die nicht einfache Aufgabe gestellt, aus 29
eingereichten Beiträgen von
Rundfunkstationen aus ganz
Europa, aus den USA, Kanada
und Australien, aber auch zum
Beispiel aus Syrien, Kuwait und
Korea, den Sieger zu ermitteln.
Die Wahl fiel schließlich auf
den Westdeutschen Rundfunk,
Köln, für seinen Beitrag „Musik zwischen Mittelalter und
Renaissance — Madrigale, Balladen, Tänze". Mit dem zweiten Preis wurde die British
Broadcasting
Corporation,
London, für „Feather on the
breath of god — Hildegard Bingen" ausgezeichnet, und den
dritten Preis erhielt der Belgische Radio en Televisie, Brüssel, für sein Band „Johannes
Ciconia — Pionier de la Renaissance". Sonderempfehlungen
wurden für Korean Broadcasting System, Seoul, für Radio

Bremen, Radio France und für
das ORF-Landesstudio Tirol
vergeben.
Der aus Anlaß der 800-JahrFeier der Stadt Innsbruck gestiftete internationale Wettbewerb für Hörfunkproduktionen
alter Musik wurde heuer erstmals vom Internationalen Musikzentrum, dem ORF und der
Stadt Innsbruck gemeinsam
durchgeführt und hat — wie die
Zahl und die Qualität der eingereichten Sendungen beweisen
— bei den internationalen Radiostationen großen Anklang
gefunden.
Innsbruck ist ja seit der Festwoche der alten Musik und der
daran angeschlossenen Sommerakademie für die Interpretation alter Musik, die heuer
zum zehnten Mal in der letzten
Augustwoche abgehalten wurde, zu einem Zentrum und einer
Pflegestätte für alte Musik geworden.
Die von der Landeshauptstadt
gestifteten Preise in der Höhe
von 60.000, 40.000 und 20.000
Schilling werden am 6. November durch Bürgermeister Dr.
Lugger übergeben werden.

Werke von Giovanni Segantini
100 Ölbilder und Graphiken im Landesmuseum
(Th) Noch bis 4. Oktober läuft
im Landesmuseum Ferdinandeum eine Ausstellung, die
wohl zu Recht als sehr bedeutend bezeichnet werden kann:
sie ist Giovanni Segantini gewidmet. Die rund 100 Ölbilder
und Graphiken geben erstmals
einen Überblick über sein ganzes Schaffen.
Die Leihgaben, die in diesem
Ausmaß kaum ein weiteres Mal
zustande kommen dürften,
stammen aus Österreich, der
Bundesrepublik Deutschland,
der Deutschen Demokratischen
Republik, Italien, Ungarn, der
Schweiz, Großbritannien und
der CSSR.

Die Ausstellung wurde vom
Rektor der Hochschule für angewandte Kunst, Prof. Oswald
Oberhuber, gestaltet und gemeinsam mit Hofrat Dr. Egg
im Rahmen einer Pressekonfe-

renz der Öffentlichkeit vorgestellt.
Segantini, dessen künstlerischer
Einfluß in Österreich in den
Werken von Walde und EggerLienz spürbar wurde, erblickte
1858 in Arco am Gardasee, das
damals noch zum ungeteilten
Tirol gehörte, das Licht der
Welt.
Nach dem frühen Tod seiner
Mutter übersiedelte der Vater
nach Mailand und wanderte
schließlich nach Amerika aus.
Das ärmliche Leben des zurückgebliebenen Jungen, der sich in
die Einsamkeit und später in die
unberührte Natur zurückzog,
wird in vielen seiner berühmten
Bilder deutlich.
Sämtliche ausgestellte Werke
sind im gut gestalteten Katalog
abgebildet, der zum Preis von
190 Schilling im Museum erhältlich ist.

Rund 19 Stunden betrug die Spieldauer aller eingereichten Beiträge, welche die Jury unter der Leitung von Stadtrat Dr. Schlenck
zu beurteilen hatte. Die Jury von links nach rechts: Dr. Othmar
Costa, ORF-Innsbruck, Siegfried Goslich und Alfred Krings
(BRD), Stadtrat Dr. Schlenck in Vertretung des Bürgermeisters,
Stanislaw Galonski (Polen), Lionel Salter und Christopher Hogwood (Großbritannien).
(Foto: Holy)

Theater eröffnet mit „Wozzeck"
Ein Spielplan mit zahlreichen Leckerbissen
(We) Derzeit laufen noch die
Vorbereitungen für die kommende Theatersaison auf vollen
Touren, doch schon am 26.
September wird das Große
Haus des Tiroler Landestheaters mit der Premiere von Alban Bergs Oper ,,Wozzeck"
wieder seine Tore öffnen.
Alban Bergs „Wozzeck" nach
dem Drama von Georg Büchner
ist auch das größte Vorhaben
dieser Saison. Allein für das
Orchester waren dafür rund 30
Proben erforderlich. Doch die
Opernfreunde erwartet noch eine Reihe weiterer Leckerbissen,
so Albert Lortzings , ,Der Wildschütz" (Premiere am 31. 10.),
Puccinis ,,Der Mantel" und
Leoncavallos „Der Bajazzo"
(Premiere am 26. 1.), Glucks
„Orpheus und Eurydike" (Premiere am 27. 5.) sowie Rossinis
„Der Barbier von Sevilla"
(Premiere am 24. 4.)Für den Operetten- und Musicalliebhaber scheinen Lehärs
„Zigeunerliebe" (Premiere am
3. 10.), Loewes „My Fair
Lady" (Premiere am 19. 12.)
und die Strauß-Operette „Wiener Blut" (Premiere am 6. 3.)
auf, für Freunde des Schauspieles gibt es Pavel Kohuts „Reise
um die Erde in 80 Tagen (Premiere am 27. 9.), Shakespeares
„Hamlet" (Premiere am 21.
11.), Wildes „Lady Windermeres Fächer" (Premiere am 13.
2.) und Brechts „Mutter Cou-

rage und ihre Kinder" (Premiere am 15. 5.). An Wiederaufnahmen stehen die WagnerWerke „Tristan und Isolde"
sowie „Parsifal", Puccinis
„Madame Butterfly" und Suppés „Boccaccio" auf dem Programm.
Die Kammerspiele eröffnen ihre Spielzeit mit Kleists „Amphitryon" (Premiere am 17. 10.).
Es folgen Hervés „Mamselle
Nitouche" (Premiere am 14.
11.), Christopher Frys „Das
Dunkel ist Licht genug" (Premiere am 9. 1.), Arne Skouens
„Ballerina" als österreichische
Erstaufführung (Premiere am
27. 2.), Horvàths „Glaube, Liebe, Hoffnung" (Premiere 21. 3.)
und Enzenbergers „Der Menschenfeind" (Premiere am 17.
4.). Für die kleinen Theaterfreunde wird als Märchenaufführung „Zwerg Nase" gespielt.
Es ist erfreulich, daß in bezug
auf die Auslastung des Großen
Hauses die 80-Prozent-Marke
überschritten werden konnte
und sich auch die Kammerspiele zunehmender Besucherfrequenz erfreuen. Trotz der kleinen Preiserhöhung, die heuer
wieder fällig war, konnte der
Stand an Abonnements gehalten werden. Restabonnements
sind an der Theaterkasse von 10
bis 13 Uhr und von 17 bis 19
Uhr erhältlich.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1981, Nr. 9

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