Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1981

/ Nr.5

- S.5

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Diese Ausgabe – 1981_Innsbrucker_Stadtnachrichten_05
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Ein neuer Stollen für den Strom
Kraftwerk „Obere Sill" deckt ein Fünftel des Innsbrucker Strombedarfes
(We) Die Stromversorgung der Stadt Innsbruck erfolgt zu einem
großen Teil aus stadteigenen Kraftwerken. Von besonderer Bedeutung ist dabei das Kraftwerk „Obere Sill", unterhalb der Europabrücke, das mit einer Strommenge von 95 Millionen Kilowattstunden im Jahr rund ein Fünftel des Strombedarfes der Innsbrucker deckt. Dieses Kraftwerk wird durch einen in den Jahren
1901 bis 1903 errichteten, 7,3 Kilometer langen Triebwasserstollen
gespeist, der nun nach rund 80 Jahren Betriebszeit insbesondere in
seinem ersten Teil, von der Schleusenanlage in Matrei bis etwa
zum Gasthaus ,,Alte Post" an der Brenner-Bundesstraße, zahlreiche Schäden aufweist. Diese sind einerseits auf das Alter des Stollens, andererseits aber auch auf dessen hangnahe Lage und in einigen Bereichen auf betonaggressive sulfathaltige Bergwässer zurückzuführen.

Da die Betriebssicherheit des
Stollens nun trotz regelmäßig
ausgeführter Reparaturarbeiten
auf Dauer nicht mehr gewährleistet ist, wird dieser 5,2 Kilometer lange Stollenabschnitt
auf einer tiefer im Berg gelegenen Trasse neu errichtet. Für
die Führung der neuen Trasse
waren umfangreiche geologische Untersuchungen notwendig, wobei darauf Bedacht genommen wurde, daß bei einer

späteren Neuerstellung des restlichen Stollenabschnittes ein zügiger Trassenverlauf bis zum
Wasserschloß (Endpunkt des
Stollens und Beginn der Druckrohrleitungen) gegeben ist.
Mit der Herstellung der Baustelleneinrichtung wurde bereits
am 21. April begonnen, so daß
der Stollenanschlag in Bälde erfolgen kann. Bis zur voraussichtlichen Fertigstellung des
Bauvorhabens im Herbst 1983

Für mehr Verkehrssicherheit
Brennerautobahn: Neue Wechselverkehrszeichen
(Gr) Von der Brennerautobahn
wurde erstmals in Österreich
ein von der italienischen Firma
Variosistem entwickeltes, in
Österreich gemeinsam mit den
Firmen Schrack Elektrotechnik

AG und Bayer hergestelltes
Wechselverkehrszeichen aufgestellt, das dem Autofahrer bis
zu 32 konkrete Informationen
liefern kann und — weltweit
erstmalig — überdies auch
gleichzeitig den gefährdeten Bereich in Kilometern anzeigt.
Dadurch kann verhindert werden, daß der Autofahrer vom
unerwarteten Eintreten einer
kritischen Situation, wie Glatteis, Nebel oder einer Unfallstelle, überrascht wird, was sehr
oft zu spektakulären Massenunfällen führt.
Die zwei neuen Wechselverkehrszeichen in einer Schildergröße von zwei mal drei Metern
sind schwenkbar auf einem
Stahlmast montiert, werden
von der Kommandozentrale der
Hauptmautstelle Schönberg aus
bedient und sind an den beiden
Autobahnauffahrten Ost und
West so installiert, daß der
Kraftfahrer gegebenenfalls die
Das neue Wechselverkehrszei- Autobahn vor Beginn der
Mautstrecke auch noch verlaschen der Brennerautobahn.
(Foto: Birbaumer) sen kann.

kann der alte Stollen in Betrieb
bleiben, wodurch größere Energieausfälle vermieden werden.
Der Stollenvortrieb erfolgt über
einen Fensterstollen in der Nähe der bestehenden Mühlbachleitung, die ebenso wie die Beileitung für den Falkasenerbach
verlängert werden muß. Entsprechend den Ergebnissen der
Gesteinsuntersuchungen wird
man im Bereich des Gleirschgrabens eine Störzone durchorten müssen. Südlich davon wird
der Stollen in Quarzphyllit und
nördlich im Gneis verlaufen.
Der Fensterstollen wird zunächst im Sprengverfahren ausgebrochen. Anschließend erfolgt der Vortrieb des südlichen
Stollenastes maschinell unter
Einsatz einer Stollenfräse. Diese Vortriebsart ist besonders
wirtschaftlich und hat den Vorteil, daß dabei praktisch keine
Erschütterungen auftreten und
das umliegende Gestein nicht
aufgelockert wird. Der Fräsdurchmesser für den Stollen beträgt 3,70 Meter, der lichte
Durchmesser 3,10 Meter.
Durch Anordnung eines Verschlußorganes im Stollen wird
die Möglichkeit geschaffen, vor
allem in Niederwasserzeiten den
Stollen zur Speicherung heranzuziehen und auf diese Weise
die Leistung des Oberen Sillkraftwerkes
bei Netzbelastungsspitzen zu erhöhen.
Die Auftragssumme für die
Bauarbeiten beträgt auf derzeitiger Preisbasis 139,1 Millionen
Schilling.

Erfolgreiche Hypo
(Gr) Trotz verschärfter Wettbewerbsbedingungen und eines
unsteten Marktgeschehens, verbunden mit hektischen Zinsausschlägen, gelang es der Hypo
Tirol, ihre Aufwärtsentwicklung im Geschäftsjahr 1980
fortzusetzen und ein durchaus
zufriedenstellendes Geschäftsergebnis zu erreichen. Die Bilanzsumme konnte um 1,07
Milliarden auf 11,99 Milliarden
Schilling erhöht werden, neue
Filialen wurden in St. Johann
und Fulpmes errichtet, weitere
sind vorgesehen.

Subventionen für
Kultur und Jugend
Über Antrag des Kulturausschusses wurden zur Förderung von Chören und Gesangvereinen, für Maßnahmen der Kulturpflege, zur
Förderung von Schrifttum
und Sprache, zur Förderung
von Galerien und zur Förderung von Ausstellungen
Subventionen in der Höhe
von insgesamt 243.000

Aus dem
Stadtsenat
Schilling vergeben. Über
Antrag des Jugendausschusses kamen Innsbrucker Vereinen und Organisationen
zur Förderung der allgemeinen Jugendarbeit Subventionen in der Höhe von insgesamt 240.000 Schilling zu.

Nachtstreifen:
mehr Sicherheit
Dem Stadtsenat wurde ein
Bericht des Polizeidirektors
zur Kenntnis gebracht, wonach im 1. Vierteljahr 1981
durch die Nachtstreifen der
Kriminalpolizei 1004 Personen angehalten und perlustriert wurden. 46 Personen
wurden festgenommen, 65
Kraftfahrzeuge überprüft,
38 Hotelkontrollen durchgeführt und 14 Anzeigen wegen Verwaltungsübertretungen erstattet.

Sanierung von
Schulen, Heimen
Neben dem Neubau von
Schulen und Heimen gilt
auch der Überholung bestehender Einrichtungen besonderes Augenmerk. So
wurden vom Stadtsenat für
die Erneuerung der Einrichtung der Mädchenhauptschule Wüten, der Knabenhauptschule Leopoldstraße
und der Volksschule AltWilten Aufträge in der Höhe von 671.367 Schilling
und für den Einbau einer
Warmwasserpumpenheizung im Wohnheim Saggen
ein Auftrag um 2,280.199
Schilling vergeben.

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1981, Nr. 5

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