Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1980

/ Nr.11

- S.5

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KURZINFORMATION

Z U M S T A D T E N T W I C K L U N G S K O N Z E P T (III.)

Weniger Wachstum und mehr Qualität
Phase der raschen Bevölkerungszunahme ist für die Stadt Innsbruck vorbei
(Gr) Im Zeitraum von 1961 bis
1971 hatte Innsbruck einen Z u wachs von 15.000 Einwohnern
zu verzeichnen, was einem
Mehr von 14,4 Prozent entsprach. Heute ist ein Stillstand
eingetreten, und f ü r die nächsten Jahre ist eine rückläufige
Entwicklung nicht auszuschließen. Damit verbunden sind
auch Änderungen in der Verteilung der Bevölkerung über das
Stadtgebiet. In den inneren
Stadtteilen finden wir ein höheres Durchschnittsalter, die jungen Bevölkerungsteile verlagern
sich mehr an den Stadtrand.
Während die Einwohnerzahl
Innsbrucks sinkt, wachsen jedoch zugleich seine Aufgaben
als zentraler Ort für das gesamte Bundesland. D i e derzeit gegebene Altersstruktur wird vor
allem bis zur Mitte der 80er
Jahre eine unverhältnismäßig
starke Zunahme der Berufstätigen wie der Mehrpersonenhaushalte und somit des Wohnungs-

vor allem ein Überleiten der
derzeit festzustellenden Entwicklung in eine Phase der Stabilisierung erfordert.
• Derzeit sind die Voraussetzungen f ü r die Erhaltung des
Bestandes der Bevölkerung, sowohl was ihre Zahl, als auch
was ihre Verteilung betrifft, aus
eigener K r a f t nicht gegeben. Bis
auf weiteres ist daher ein M i n destmaß an Zuwanderung notwendig. Bis zum Jahr 1991 sollte eine Bevölkerungszahl von
127.000 Einwohnern angestrebt
werden.
• Den Beziehungen zwischen
der Einwohnerzahl, der Zahl
der berufstätigen Innsbrucker
und dem Arbeitsplatzangebot
ist im Hinblick auf quantitative
und qualitative Gesichtspunkte
verstärkte Beachtung zu widmen.
• Das Wohnungsangebot ist
grundsätzlich auf die Bevölkerungsentwicklung
abzustimmen, durch eine entsprechende
Mengung
unterschiedlicher
Wohnformen in den Stadtteilen
ist die Voraussetzung f ü r eine
ausgewogene Bevölkerungsverteilung in der Stadt zu schaffen.
• Die Absonderung sozialer
Gruppen und die Verdrängung
von Wohnbevölkerung aus den
zentralen Stadtteilen sollten
vermieden werden, in den
Stadtteilen selbst ist auf die Erhaltung oder Herstellung einer
möglichst ausgewogenen Sozialstruktur zu achten.
• Durch
kinderfreundliche
und
familiengerechte W o h Vizebürgermeister a. D. Hans Untermüller 100 Jahre
nungs- und Wohnquartierspla(Gr) Bürgermeister Dr. Lugger und Vizebürgermeister
Reg.-Rat nung ist das Interesse jüngerer
Obenfeldner
besuchten am 27. Oktober im neuen
städtischen Familien in der Stadt zu förPflegeheim in der Kaiserjägerstraße
den ehemaligen
Vizebürger- dern.
meister der Stadt Innsbruck,
Hans Untermüller, der an diesem • Über Arbeitsplatzangebot,
Tag sein 100. Lebensjahr vollendete. Der ehemalige
Südbahnad- W o h n - und Freizeitwert der
junkt Hans Untermüller wurde im Dezember 1918 im Alter von 38 Stadt sollten künftig verstärkt
Jahren von der Sozialdemokratischen
Partei in den Gemeinderat höherqualifizierte Berufsgrupder Landeshauptstadt
entsandt, dem er bis Februar 1934 angehör- pen f ü r Innsbruck gewonnen
te. Untermüller wurde 1921 zum Stadtrat gewählt, übte von 1923 werden.
bis 1934 die Funktion des 1. Bürgermeisterstellvertreters
aus und • F ü r die Zuwanderer nach
stand auch nachher der Stadtgemeinde
noch zur Verfügung. Als Innsbruck ist im Bereich der soMitglied zahlreicher Ausschüsse und unter anderem für die Bau- zialen Einrichtungen vorzusorangelegenheiten
zuständig,
entfaltete
Vizebürgermeister
Unter- gen. Ebenso wären Jugendliche
müller eine vielfältige verantwortungsbewußte
Tätigkeit und war und Studenten noch stärker in
besonders wegen seiner menschlichen
Zuwendung
und seiner das städtische öffentliche L e Tüchtigkeit geschätzt.
(Foto: Hofer) ben zu integrieren.
bedarfes bringen. F ü r Kindergärten und Schulen werden sich
zunächst die rückläufigen Geburtenzahlen auswirken, doch
schon bald wird mit steigenden
Geburtenzahlen (durch die Z u nahme der Eheschließungen) zu
rechnen sein.
Stadtentwicklung wird in Zukunft also weniger unter dem
Gesichtspunkt eines mengenmäßigen Neuschaffens und der
Verteilung von Zuwächsen zu
sehen sein, sondern wird die
Stabilisierung in der Übergangsphase und die Verbesserung der Bevölkerungsverteilung zum Ziel haben müssen.
Also auch hier ein Wandel vom
Quantitäts- zum Qualitätsdenken.
Das Stadtentwicklungskonzept
zeigt daher vor allem folgende
Grundsätze und Ziele auf:
• Übergeordnetes Ziel aller
Bemühungen wird es sein müssen, eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur zu erhalten, was

Stadtrat Dr. Knoll
60 Jahre
(Gr) Der a m t s f ü h r e n d e Stadtrat und Klubobmann der Ö V P Gemeindefraktion, D r . Hermann K n o l l , vollendete am 14.
Oktober sein 60. Lebensjahr.
Aus diesem A n l a ß würdigte
Bürgermeister D r . Lugger i m
Rahmen eines Empfanges L e ben und Wirken dieses Jubilars.
1920 i n Innsbruck geboren, besuchte Hermann K n o l l hier
Volksschule und Gymnasium.
Nach juridischen Studien u n d
Wehrdienst trat er 1945 i n den
Dienst der Stadtgemeinde Innsbruck ein, vollendete sein Studium und wurde 1947 mit der
Leitung der Magistratsabteilung I, der Bezirksverwaltungsb e h ö r d e , betraut. Seit Oktober
1953 ist D r . K n o l l Mitglied des
Innsbrucker
Gemeinderates,
seit 1959 Klubobmann der
Ö V P , seit 1965 Mitglied des
Stadtsenates, und i m Herbst
1977 wurde ihm die F ü h r u n g
des Finanzressorts übertragen.
Dr. K n o l l hat aber auch i n leitenden Funktionen bei Betrieben, die der Stadt gehören oder
an denen die Stadt beteiligt ist,
vorausschauend und zielstrebig
die Interessen der Stadt vertreten und f ü h r e n d e Positionen i n
der
Gewerkschaftsbewegung
und im Österreichischen Städtebund und in den olympischen
Gremien wahrgenommen.
So kommt D r . K n o l l nicht nur
am sichtbaren Aufschwung der
Stadt ein unmittelbarer Anteil
zu, er hat sich auch über den
Rahmen der Stadt hinaus Verdienste und Ansehen erworben.
In der Verleihung des Verdienstkreuzes und des Ehrenzeichens des Landes T i r o l , des
Sportehrenzeichens des Landes
und der Stadt sowie des G r o ß e n
Ehrenzeichens der Republik
fand dies sichtbaren Ausdruck.

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, N r . 11

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