Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1980

/ Nr.11

- S.3

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Jungbürger vor Lebensabschnitt
Festakt und Angelobung im Großen Stadtsaal - über 500 Teilnehmer

Liebe Mitbürger!
In diesen Tagen werden von
der S t a d t f ü h r u n g die Gespräche zur Erstellung des
Haushaltsplanes
f ü r das
kommende Jahr geführt,
und natürlich wirkt sich die
allgemeine Finanzpolitik in
Österreich auch auf jedes
Gemeindebudget aus. D a
und dort wird in diesem Z u sammenhang auch auf die
Verschuldung
der
Stadt
Innsbruck hingewiesen. Dabei fehlt allerdings fast
durchwegs die Feststellung,
daß in den vergangenen
Jahrzehnten in Innsbruck in
besonderem
Maße
auch
Werte geschaffen wurden.
Die zweimalige D u r c h f ü h rung Olympischer Winterspiele beispielsweise brachte
nicht nur einen sonst unbezahlbaren E f f e k t der Werbung f ü r unseren Fremdenverkehr, in zahlreichen Bauten wurde zugleich auch ein
Schritt in die Z u k u n f t getan,
welcher die
Entwicklung
von mehr als einem Jahrzehnt
vorweggenommen
hat.
Diese Vermögenswerte kommen nicht nur allen Bürgern
und in der Stadt arbeitenden
Menschen, sondern auch
den Gästen, die beispielsweise als Studenten in unserer Stadt weilen, oder den
zahlreichen
Einpendlern,
die in unserer Stadt ihren
Arbeitsplatz haben, zugute.
Aus diesem Grunde dürfen
wir auf die geschaffenen
Werte, über die sich jeder
Mitbürger selbst ein Urteil
bilden kann, stolz sein.

(Th) Im festlich geschmückten
Großen Stadtsaal versammelten
sich über Einladung von Bürgermeister Dr. Lugger am 19.
Oktober über 500 Jungbürgerinnen und Jungbürger, um im
Rahmen eines Festaktes ihren
Eintritt in die Reihen der m ü n digen Staatsbürger zu begehen.
Vizebürgermeister
Reg.-Rat
Obenfeldner, der die Jugendlichen begrüßte, wies in seinen
Worten auf die Demokratie als
einen unlösbaren Bestandteil
der Freiheit hin, soll das Leben
für alle Staatsbürger ohne Unterschied des Standes, der Rasse
und der Religion lebenswert
bleiben. D i e Demokratie d ü r f e
daher weder beseitigt werden
noch erstarren. Sie müsse angewendet, gepflegt und ausgebaut
werden, weil sonst die Freiheit
eine ihrer wesentlichsten Grundlagen verlieren würde.
Bürgermeister Dr. Lugger würdigte das zahlreiche Erscheinen
der Jugendlichen und legte ihre
Anwesenheit als Interesse am
öffentlichen Leben und als Bereitschaft aus, die demokratischen Pflichten gegenüber unserer Stadt, unserem Land T i r o l
und unserer Republik Öster-

Zur Hebung der
Verkehrssicherheit
Fragen der Verkehrssicherheit
und
der Verkehrserziehung
standen im Mittelpunkt einer
Enquete, die die Brennerautobahn vom 14. bis 17. Oktober
in Innsbruck veranstaltete. U n ter internationaler Beteiligung
kamen dabei Fachleute des
Straßenbaues, der
Versicherungsanstalten, der Autofahrerorganisationen, des Kuratoriums der Verkehrssicherheit
usw. zu W o r t , wodurch die
Probleme unter mehreren Gesichtspunkten betrachtet wurden. Zentrales Anliegen der
Verantwortlichen war die Hebung der Verkehrssicherheit,
die, so wurde festgestellt, nicht
eine Frage der weiteren Steigerung des Straßenstandards sein
kann, sondern zu der jeder einzelne Verkehrsteilnehmer .seinen Beitrag durch sein Verhalten leisten müsse.

reich wahrzunehmen. Eingehend auf die Frage, ob die Mitgestaltung des öffentlichen Lebens auch den Einsatz wert sei,

Erfreulich

viele Jungbürger

waren der Einladung

führte der Bürgermeister aus,
daß in keiner anderen Saatsform die Achtung vor der freien
Entscheidung jedes einzelnen
Menschen, vor seiner Würde,
vor seiner eigenständigen Entfaltung in solchem
Maße
grundgelegt und gewährleistet
sei wie in der Demokratie. Keine andere Staatsform sei deshalb aber auch in ähnlicher
Weise angewiesen auf die M e n schen, auf die Qualitäten jedes
einzelnen Staatsbürgers, von
denen sie getragen und geprägt
werden.
Nach
der Angelobung der
Jungbürgerinnen und J u n g b ü r ger sprachen in deren Namen
Heidi Koch und Thomas H ö p fel. Heidi Koch als österreichische Schwimmeisterin kam am
Beispiel der Sportlerförderung
in den verschiedenen Ländern

Ein wertvolles Geschenk:

im Vergleich zu Österreich zu
der Auffassung, d a ß letztlich
doch alle Leistungen, die der
Staatsbürger seinem Staate ge-

gefolgt.

genüber erbringe, ihm selbst zugute kommen. Thomas H ö p f e l
stellte die Sicherung des Friedens und den Verzicht auf Gewalt als die größten Aufgaben
der Demokratie in den Mittelpunkt seiner A u s f ü h r u n g e n .
Viel zu häufig werde auf dieser
Welt Gewalt zur Aufrechterhaltung einer sogenannten Ordnung und zur D u r c h f ü h r u n g
von Gesetzen angewendet.
Musikalisch gestaltet wurde die
Jungbürgerfeier
vom
Innsbrucker
Symphonieorchester
unter Musikdirektor Edgar Seipenbusch, als Solisten wirkten
Kurt Reich und Peter Rabl mit,
beide Schüler des Konservatoriums. Dem Festakt vorausgegangen waren ein katholischer
Gottesdienst i n der Hofkirche
und ein evangelischer Gottesdienst in der Christuskirche.

das Jungbürgerbuch.

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, N r . 11

(Fotos:

Murauer)
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