Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1980

/ Nr.10

- S.9

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UNIVERSITÄTSSTADT INNSBRUCK

stitut auch eine große Zahl vergleichend anatomischer Skelette und Feuchtpräparate. Besonders reichhaltig ist die Skelettsammlung von Primaten und
Museum Müllerstraße
Vögeln.
Schließlich
erwarb
Siegibauer noch ein weibliches
sen H a i d l , der zwischen 1491 Skelett aus der Frühgeschichte
und 1494 starb, ist wahrschein- Tirols, und zwar handelt es sich
lich das älteste historisch beleg- dabei um das Skelett aus einem
te Skelett eines Riesen, das der- Viller Reihengrab aus der L a zeit bekannt ist. Die Größe des Tene-Kultur der Illyrer.
Burgriesen wird mit 2,22 M e - Die wertvolle Schädelsammtern angegeben, geschichtlich lung wurde durch Gustav Sauist bekannt, daß es sich um ei- ser maßgeblich erweitert, wobei
nen Türhüter Sigmund des insbesondere schön bemalte
Münzreichen gehandelt hat. Schädel aus den Ossuarien von
Das Haus Haidls existiert noch Hallstatt, P ü r g g , Ebbs, Galtür
heute in der Hofgasse in Inns- und dem Ötztal aufgenommen
bruck. Das Skelett dieses beim wurden. A u c h diese Schädel
Innsbrucker H o f sehr geschätz- sind kulturhistorisch von groten Nikolaus Haidl wurde 1866 ß e m Interesse. D i e Schädelin der St.-Jakobs-Pfarrkirche sammlung besteht derzeit aus
gefunden. U m dieses wohl ein- rund 900 P r ä p a r a t e n .
malige Exponat gruppiert sich
eine Reihe wertvoller Injektionspräparate des Gefäßsystems • Den goldenen Schlüssel ihrer
von Ferdinand Hochstetter. Bei Heimatstadt Sedalia i m Staate
diesen P r ä p a r a t e n handelt es Missouri ( U S A ) überreichte die
sich zum Teil um luftgetrockne- charmante Wirtschafts- und
te P r ä p a r a t e ganzer Körperre- Germanistikstudentin
Janie
gionen und um eines, das die Wagenknecht
Bürgermeister
parietalen G e f ä ß e an einem ge- D r . Lugger i m Rathaus. M s .
trockneten Muskelpräparat ei- Wagenknecht hat vom Rotarynes ganzen Menschen zeigt.
club ein Stipendium f ü r ein StuFelix Siegibauer vergrößerte dium an der Universität Innsinsbesondere die Schädelsamm- bruck für die Dauer eines Jahlung, und ihm verdankt das In- res erhalten.

Burgriese dient der Wissenschaft
Über zweitausend Schaustücke im Anatomischen
Seit mehr als hundert Jahren
besteht im Rahmen des Institutes für Anatomie an der Universität Innsbruck das Anatomische Museum. Vorstand und
Mitglieder des Institutes haben
es jeweils durch neue P r ä p a r a t e
erweitert, so daß heute trotz der
Vernichtung zahlreicher Ausstellungsstücke durch den Bombentreffer im Dezember 1943
insgesamt 3522 Ausstellungs-

ort/ Skelette aus dem
Anatomischen Museum:
In der Mitte
das Skelett
des
,,Burgriesen
Haidl"
mit einer Größe von
2,22 m, rechts das eines Menschen von 1,90 m Größe, links
das eines 17jährigen
Mädchens
mit einer Größe von 1,37 m.
stücke vorhanden sind. 2303
können in erweiterten und neu
ausgebauten R ä u m e n des Institutes in der Müllerstraße besichtigt werden und leisten somit einen Beitrag zu Vertiefung
der
Allgemeinbildung
auch
breiterer
Bevölkerungskreise.
Das Museum steht nicht nur
den Studenten zur Verfügung,
sondern ist auch für Schulklassen geöffnet.
Der Vorstand des Anatomischen Institutes, Univ.-Prof.
Dr. W . Platzer, hat für die Leser der „Innsbrucker Stadtnachrichten" eine zusammen-

fassende Darstellung des A n a tomischen Museums gegeben:
Das Museum gliedert sich in
fünf Abschnitte. Der erste A b schnitt u m f a ß t P r ä p a r a t e vom
Menschen mit zahlreichen Skeletten, Schädeln, Feucht- und
Trockenpräparaten sowie M o dellen. Der zweite Abschnitt ist
der Entwicklungsgeschichte des
Menschen und verschiedener
Tiere gewidmet. Der dritte A b schnitt besteht aus P r ä p a r a t e n
der vergleichenden Anatomie
und enthält zahlreiche Skelette
und Feuchtpräparate von Wirbeltieren. Die Skelettpräparate
dieses Abschnittes wurden in
den letzten Jahren durch dreißig Aquarelle und Ölbilder ergänzt, die vom akademischen
Maler Franz Batke stammen
und für den Beschauer den Bau
der Skelette verständlicher machen bzw. die Beziehung zum
lebenden Tier herstellen. Der
vierte Abschnitt ist den anthropologischen Präparaten vorbehalten, und der f ü n f t e A b schnitt zeigt alte anatomische
Arbeitsgeräte aus dem vergangenen Jahrhundert, wie P r ä p a rierlupen, Mikroskope, M i k r o tome und Injektionsgeräte.
Es würde den Rahmen dieses
Beitrages sprengen, wollte man
die einzelnen P r ä p a r a t e a n f ü h ren. So sollen hier nur einige
wesentliche und besonders interessante Schaustücke hervorgehoben werden. Es sind dies
P r ä p a r a t e , die wir Karl Dantscher, Ferdinand Hochstetter,
Felix Siegibauer und Gustav
Sauser verdanken.
Karl Dantscher, erster Vorstand des Instituts nach seiner
Wiedergründung
im Jahre
1869, hat eine Reihe hervorragender Präparate geschaffen,
darunter auch die ersten G e f ä ß injektionspräparate von Organen, die in Innsbruck angefertigt wurden. Das besondere
Verdienst Karl Dantschers um
das Museum liegt aber i n der
Erwerbung des Skelettes des
Burgriesen Haidl, welches das
wertvollste kulturgeschichtliche
Exponat des Museums darstellt. Das Skelett des Burgrie-

DEZ-Einkaufszentrum feierte zehnjähriges Bestehen
(Gr) Mit einer Reihe von Superlativen, darunter der größten Torte der Welt, die von Bürgermeister Dr. Lugger und dem Repräsentanten der bisher rekordhaltenden
Stadt Nersingen,
Bürgermeister
Dreher, angeschnitten
wurde, feierte das
DEZ-Einkaufszentrum
sein zehnjähriges Bestehen. Wie Direktor Haas feststellte,
erzielen
heute die 45 im DEZ untergebrachten
Firmen einen
Jahresumsatz
von 500 Millionen Schilling. Der Bürgermeister
würdigte die vorausschauende Initiative, die hier in der Zusammenarbeit
mit der
Kaufmannschaft
zum Tragen gekommen sei und auch
kleineren
Firmen die Chance geboten habe, sich im Wettbewerb zu bewähren. Mit dem Bürgermeister nahmen für die Stadtgemeinde
auch
Vizebürgermeister
Reg.-Rat Obenfeidner
und amtsf.
Gemeinderat Ing. Stockt an der Feier teil.
(Foto:
Murauer)

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, N r . 10

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