Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1980

/ Nr.10

- S.8

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K U R Z I N F O R M A T I O N Z U M S T A D T E N T W I C K L U N G S K O N Z E P T (II.)

Verbesserung der Umwelt hat Vorrang
Die Natur setzt Grenzen - Nach dynamischer Periode nun Qualität gefragt
(Gr) In der Nummer 5 der „ I n n s b r u c k e r Stadtnachrichten" vom
M a i dieses Jahres wurde ein Bericht über jenen Abschnitt des
Stadtentwicklungskonzeptes gegeben, der v o n der Einbindung
Innsbrucks in den größeren Raum handelt. Der heutige Beitrag
befaßt sich mit dem Naturraum und der Umwelt, beides Voraussetzungen, die f ü r das Entstehen und die Entwicklung einer Stadt
von entscheidender Bedeutung sind.
Gerade bei der Siedlung im A l penraum kommt den Wechselbeziehungen zwischen Naturraum und Siedlungsentwicklung besonderes Gewicht zu und
sind von der zunehmenden Inanspruchnahme des Raumes
für Wohnbauten, Verkehrseinrichtungen und Erfordernisse
des
allgemeinen
Interesses
nachhaltige
Rückwirkungen
auf Landschaft und Kleinklima
gegeben.
A m Beginn jeder Überlegung
zur Stadtentwicklung steht die
Bestandsaufnahme. V o n der
Landschaft her werden Innsbrucks Erschließung und Stadtbild bedingt durch den Talboden, die Niederterrassen (z. B .
St. Nikolaus), die Vorterrassen
(z. B . Höttinger Dorf) und die
Terrasse auf dem Niveau der
Hungerburg.
M i t Ausnahme des Baggersees

Katastrophenübung
der Wasserwacht
A m Samstag, den 27. September, veranstaltete die Tiroler
Wasserwacht,
Bezirk
Innsbruck-Stadt, in Hötting-Gramart eine Katastrophen-Funkü b u n g . Angenommen wurde
ein Lawinenabgang im Raum
des Quellschutzgebietes und des
Höttinger Baches, wobei einige
Wohnobjekte verschüttet und
ein mit Heizöl gefüllter Tankwagen beschädigt worden waren.
F ü n f Einsatzgruppen der Tiroler Wasserwacht d u r c h k ä m m ten mit Gruppenleitern, H u n d e f ü h r e r n und Funkern das K a tastrophengebiet. Zweck der
Ü b u n g war es, die Mitglieder
der Tiroler Wasserwacht mit
dem Funken im Gelände, der
Entnahme von Wasserproben
und der Verletztenbergung zu
konfrontieren.
Seite 8

R o ß a u gibt es keine stehenden
Gewässer, die Möglichkeiten
durchgehender Promenaden an
Inn und Sill wurden in den letzten Jahren ins Auge gefaßt und
schon weitgehend genützt.
Der Talboden, früher in seinem
Landschaftsbild von Feldern,
Wiesen und Weiden bestimmt,
ist heute praktisch waldlos und
weitgehend
bebaut.
Letzte
landwirtschaftliche
Nutzflächen befinden sich in der Höttinger A u , in Mühlau, A r z l ,
Amras und (sehr eingeschränkt)
am S ü d r a n d von Pradl. Der
Abhang des nördlichen Mittelgebirges weist nur mehr geringe
Reste des f r ü h e r e n Waldbestandes auf, erst über 700 Meter
H ö h e dominiert wieder der
Wald (Erholungsgebiet und L a winenschutz!). Der Abhang des
südlichen
Mittelgebirges ist
noch nahezu völlig bewaldet.
Die bedeutsamen Klimafaktoren f ü r die Planung sind Sonnenscheindauer,
Windverhältnisse und Inversionslagen. Einzelne Stadtgebiete, zum Beispiel
die Bereiche um den Bergisel
und Mentlberg, werden um die
Wintersonnenwende von der
Sonne ü b e r h a u p t nicht erreicht.
Sehr auffällig in Innsbruck sind
die relativ geringen Windstärken (weshalb dann der F ö h n als
besonders starker W i n d wahrgenommen wird) und die häufige Windstille. Dies kann vor allem im Winter, wenn der Luftaustausch durch Inversionslagen unterbunden ist, zu einer
starken Belastung der L u f t mit
Schadstoffen f ü h r e n , weshalb
diesbezüglich regelmäßige Messungen vorgenommen werden
und seitens der Stadt bereits eine Reihe von M a ß n a h m e n
wirksam geworden ist. Nach einer dynamischen Entwicklung
der Städte in den letzten zwanzig Jahren gilt heute das beson-

dere Augenmerk der Erhaltung
und Verbesserung der Umweltqualität.
Als besonders vordringliche
Grundsätze und Ziele f ü h r t das
Stadtentwicklungskonzept unter anderem an:
• Der Naturraum ist in seinen
noch intakten Bereichen zu erhalten. W o Eingriffe notwendig
sind,
ist
das
ökologische
Gleichgewicht möglichst wiederherzustellen.
• Eingriffe in die Struktur,
das Bild oder das Wirkungsgefüge der Landschaft sind durch
geeignete Rekultivierungsmaßnahmen möglichst auszugleichen.
• Fließende Wässer sind in ihrem natürlichen Erscheinungsbild zu erhalten. Flußlauf und
Uferbereiche sind als untrennbare Einheit zu sehen. Wasserbauliche M a ß n a h m e n sollen
nach dem Prinzip möglichst naturnaher Gestaltung durchgef ü h r t werden, wobei der Z u gang zu den Uferbereichen f ü r
die Öffentlichkeit zu sichern ist.
• Der Mischwaldcharakter i n
den unteren Hanglagen ist zu
erhalten bzw. nach Möglichkeit
wiederherzustellen, da — abge-

sehen von der Bereicherung des
Landschaftsbildes — Laubbäume resistenter sind gegen die
städtischen Luftverunreinigungen als die Nadelholzarten.
• Standorte
spezifischer
Pflanzenund
Tiergemeinschaften, die nur unter besonderen Lebensbedingungen gedeihen, sind zu erhalten. Dies
gilt vor allem im Hinblick auf
die Vielfalt der Erscheinungsformen der Natur im näheren
und weiteren Stadtgebiet.
• Ferner sind Baumbestände
im Stadtgebiet wegen ihrer
ästhetischen und kleinklimatischen Wirkung zu schützen und
ist in besonderen Fällen ihr
Schutz durch die Erklärung
zum Naturdenkmal sicherzustellen.
• Böden hoher Güteklassen
und günstige
Anbauflächen
sind als Vorrangflächen für die
Landwirtschaft zu erhalten.
• Pflanzenbestände, die einen
besonderen Wert f ü r das Landschaftsbild haben, und Bestände seltener Pflanzen sind zu erhalten.
• Die Waldränder und die vorgelagerten Wiesenflächen, besonders im nördlichen Hangbereich der Stadt, sind von einer
Bebauung freizuhalten.
• Die Belastung der L u f t mit
Schadstoffen ist besonders im
Hinblick auf die Inversionen
und die Windstille im Winter zu
reduzieren.

Gemeinsame Freizeitgestaltung aus Eigeninitiative
(Gr) In der Wohnanlage Ampfer erstraße 34—48 wurde kürzlich
von Elternseite eine erfreuliche Initiative gesetzt: Alle Kinder der
Wohnanlage waren zu einem Geschicklichkeitsfahren
mit Fahrrad, Roller oder Dreirad eingeladen. Die Raika hatte Startnummern, Leibchen und Mützen zur Verfügung gestellt, und 25 Kinder nahmen mit Eifer an diesem,,zünftigen"
Rennen teil. Selbstverständlich gab es nachher eine stärkende Jause, und auch die Eltern, zugleich Zuschauer und Betreuer der,,Aktiven",
kamen in
einem geselligen Beisammensein auf ihre Rechnung.

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, N r . 10