Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1980

/ Nr.7

- S.5

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Säh

Freiburger Münsterschatz in Innsbruck
Großzügige Geste Freiburgs zur 800-Jahr-Feier - Bis 28. September
(We) Die große Jubiläumsausstellung „ D e r Freiburger M ü n sterschatz", die gegenwärtig im
Tiroler Landesmuseum gezeigt
wird und ein Geschenk der
Partnerstadt Freiburg an das
jubilierende Innsbruck
darstellt, ist, wie sich an der bisherigen
Besucherzahl
ablesen
läßt, schon jetzt zu einem großen Erfolg geworden. Seit der
glanzvollen E r ö f f n u n g am 26.
Juni, die der Oberbürgermeister von Freiburg, D r . Eugen
Keidel, gemeinsam mit Bürgermeister D r . Lugger i n Anwesenheit von zahlreicher Prominenz

aus dem politischen und kulturellen Leben vornahm, konnten
bereits mehr als 5000 Besucher
gezählt werden.
U n d das große Interesse der
Innsbrucker an dieser Fülle von
Kleinodien aus der Schatzkammer des Freiburger Münsters ist
mehr als berechtigt, zumal der
Freiburger Münsterschatz das
erstemal außerhalb Freiburgs
gezeigt wird und nicht einmal
die Freiburger selbst die Schätze des Münsters so geschlossen
in einer Ausstellung bewundern
konnten. E i n Teil davon wird
nämlich im Museum verwahrt,

Die Entwicklung der Wirtschaft
Rückschau auf 800 Jahre - Ausstellung
(Th) Eine Ausstellung, die es
verdienen würde, mit Sorgfalt,
M u ß e und vor allem ausreichend Zeit besucht zu werden,
präsentiert bis 7. September das
Wirtschaftsförderungsinstitut
der Tiroler Handelskammer.
Unter der Devise ,,800 Jahre
Innsbruck — wirtschaftliche
Entwicklung" wird ein Überblick über den wirtschaftlichen
Aufschwung der Stadt am Inn
gegeben, der — von der bildlichen Darstellung der Stadt her
— bei Dürer beginnt und mit einer Flugaufnahme von heute
endet. 300 Exponate, darunter
zahlreiche Leihgaben aus verschiedenen Sammlungen und

Museen, lassen das höfische
Innsbruck der Landesfürsten,
den Bergbau in Hötting, die
Zünfte oder Bruderschaften,
die Gründung der ersten Industriebetriebe, die verkehrsmäßige Erschließung, die Veranstaltung der 1. Innsbrucker Messe
u. a. m. lebhaft wiedererstehen.
Die Ausstellung, die bei freiem
Eintritt täglich von 9 bis 19 U h r
besichtigt werden kann, wurde
von Gilbert Uiberreiter gestaltet, den geschichtlichen Sektor
betreute Kustos D r . Pizzinini
vom Tiroler Landesmuseum,
organisiert und dekoriert haben
Erwin Haselwanter und Ernst
Scartezzini.
(F. : Frischauf)

während andere Stücke sich in
ständigem
liturgischem Gebrauch befinden.
Es grenzt fast an ein Wunder,
daß eine solche Sammlung von
wertvollen Gegenständen, die
vom hohen Stand des Kunsthandwerks in Mittelalter und
Barock Zeugnis ablegen, erhalten werden konnte. Besonders
erwähnenswert unter den zahlreichen Schätzen sind die spätgotische Lambertusbüste mit
der Kopfreliquie des Heiligen,
das Scheibenkreuz und die Reliquienmonstranz, ein von Erzherzog Sigmund von Tirol um
1480 gestifteter Kelch, die teppichartigen, mit Passionsszenen
gewirkten W a n d b e h ä n g e , ein
Krippenkelch und ein h l . Joseph
mit einem Emailschild, auf dem
Freiburg und die Bildnisse der
Kaiser Josef I. und K a r l V I . abgebildet sind. Diese Bildnisse
der Habsburgerkaiser erinnern
auch daran, daß Freiburg von
1368 bis 1806 zu Österreich gehörte und zeitweise von Innsbruck aus verwaltet wurde.

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Heiliger
1710

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Joseph,
Augsburg
(Fotos: Habermüller)

Scheibenkreuz um 1270

Barocke Kultur zum Jubiläum
626 Exponate von 70 Leihgebern ausgestellt
(We) Eine ideale Ergänzung
zum
„Freiburger
Münsterschatz" ist die in 16 Sälen des
zweiten Stockwerks des Tiroler
Landesmuseums gezeigte A u s stellung „Barock
in Innsb r u c k " . Die repräsentative kulturgeschichtliche Dokumentation, welche die ganze Breite
des barocken Lebens erfaßt,
stellt ein Geschenk des Landes
T i r o l an die jubilierende Stadt
dar und wurde am 20. Juni
vonLandeshauptmann-Stellvertreter D r . Prior in Anwesenheit
zahlreicher Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens e r ö f f n e t .
Bürgermeister Dr. Lugger gab
in seinen Begrüßungsworten
seiner Freude über
diesen
kunstsinnigen Beitrag des L a n des Tirol zur 800-Jahr-Feier
von Innsbruck Ausdruck und
vermerkte, daß diese Ausstellung eine Zeitepoche darstellt,
die gerade f ü r Innsbruck eine

bedeutende war, und d a ß auch
heute noch das Stadtbild des historischen Innsbruck vom B a rock geprägt ist.
Innsbruck war j a bis 1717 Residenzstadt habsburgischer Fürsten oder fürstlicher Stadthalter, die immer f ü r den neuesten
Stand barocker Kultur sorgten.
Zuerst mit Einflüssen aus M a n tua und Florenz die religiöse
Erneuerung im F r ü h b a r o c k ,
dann mit Einflüssen aus R o m
den Hochbarock und schließlich mit abgeschwächten süddeutschen,
österreichischen
und venezianischen Tendenzen
den Spätbarock in tirolischer
Selbstverwirklichung.
Die ausgestellten 626 Exponate
stammen zum Teil aus dem
Landesmuseum selbst, zum Teil
aus anderen einheimischen M u seen, aber auch aus Stiften, K i r chen, Klöstern und von privaten Leihgebern.

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, N r . 7

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