Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1980

/ Nr.7

- S.3

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Das Erbe weitergeben und mehren
Festsitzung des Gemeinderates aus Anlaß des 800-Jahr-Jubiläums

Liebe Mitbürger!
Die Festwoche, die wir Ende
Juni feierten, brachte den
H ö h e p u n k t i m Jubiläumsjahr unserer achthundertjährigen Stadt. Den Höhepunkt nicht nur in den Veranstaltungen, sondern auch
im Mitfeiern durch unsere
Bevölkerung und in der
Auszeichnung durch die
Anwesenheit
des Herrn
Bundespräsidenten sowie einer Reihe von Delegationen
aus unseren Partnerstädten
und aus befreundeten Städten im europäischen Raum.
So drängt es mich heute vor
allem, zu danken: f ü r die
Beflaggung der Häuser, das
Dabeisein beim Altstadtfest
der Universität, beim Popkonzert, beim Kinderfest,
f ü r die hervorragenden Leistungen, mit denen die
Schuljugend den Jubiläumsanlaß wahrnahm, f ü r die
aktive Teilnahme am Festumzug und seine Organisation, f ü r die ausgezeichneten kulturellen Beiträge und
auch f ü r die sportlichen
Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläums.
Die A r t , wie die Innsbrucker
mit den Gästen unserer
Stadt das Jubiläum gefeiert
haben, ließ deutlich werden,
daß sie im Miteinander und
in gegenseitiger Verbundenheit die Vergangenheit unserer Stadt schätzen und sie
als tragfähige und belebende
Basis f ü r das Morgen nehmen. D a f ü r danke ich Ihnen
heute besonders.

(Gr) Im Rahmen einer Festsitzung würdigte der Gemeinderat
der Stadt Innsbruck am 27. Juni die Verdienste aller, die vor
800 Jahren zur G r ü n d u n g Innsbrucks beigetragen und seither
die Geschicke dieser Stadt mitbestimmt und gestaltet haben.
Bürgermeister D r . Lugger verwies in seiner Ansprache dabei
besonders auf die Entscheidung
des Markgrafen Berchtold V .
von Andechs-Istrien und auf
die Bereitschaft des Stiftes W ü ten zur Grundüberlassung f ü r
die Stadtgründung sowie auch
auf die Initiative der Bürger
Anbruggens f ü r eine Ausweitung des Siedlungsraumes. Der
Gemeinderat
bekenne
sich
dankbar zum Geschenk der
geographischen Lage der Stadt,
die ihr Bestand und eine Entwicklung in Prosperität und
Wohlstand gesichert habe.

den Krankenhäusern und Sanatorien, in Orden und Vereinigungen auf der Basis der Freiwilligkeit oder in den verschiedensten Organisationen.
In ähnlicher Weise würdigte der
Bürgermeister im Namen des
Gemeinderates eine Reihe weiterer Aufgabenbereiche und
dankte f ü r die erbrachten Leistungen. So etwa das seit 1303
in unserer Stadt bestehende
Schulwesen, die seit über 300
Jahren existierende Universität,
die verschiedenen Formen der
außerschulischen Bildung, den
großen Bereich des Kulturschaffens und der Kulturpflege,
Handel, Gewerbe, Fremdenverkehrs- und Industriebetriebe,
Kammern und Interessenvertretungen, Sport und Freizeitgestaltung.
Nach einem Treuebekenntnis
zum Heimatland Tirol und zum

Vaterland Österreich stellte der
Bürgermeister den Menschen in
den Mittelpunkt allen Geschehens, allen Bemühens und aller
Aktivitäten in dieser Stadt. So
wisse sich der Gemeinderat allen Menschen verbunden, die je
in dieser Stadt gelebt und gewirkt, gelitten und Freude gefunden oder als Gäste die Begegnung mit anderen Bereichen
der Welt ermöglicht haben. E r
gedachte besonders aller, die in
unserer Stadt eines gewaltsamen Todes sterben m u ß t e n ,
durch Brände, Erdbeben, Kriege oder andere Katastrophen.
Der Gemeinderat erachte es als
seine Aufgabe, das achthundertjährige Erbe f ü r unsere Zeit
wirksam werden zu lassen und
an die kommende Generation
weiterzugeben, damit es sich i m
Wandel der Jahre mehren und
bewähren k ö n n e .

Die demokratische Tradition
Innsbrucks, die bis ins G r ü n dungsjahr der Stadt zurückreiche und von Anfang an ein M i t spracherecht der Bürger, seit
1315 bereits einen Stadtrat
kennt und auf das älteste Rathaus Tirols verweisen kann, andererseits aber erst seit 1919 ein
nicht an Besitz und Steuerabgabe gebundenes, sondern allgemeines Wahlrecht aufweist,
müsse ihre Fortsetzung und A b stimmung auf die Erfordernisse
unserer Zeit erfahren. Der Gemeinderat des Jubiläumsjahres
würdigte die Leistungen, die
von den Stadtherren, von allen
leitenden und allen demokratischen Gremien f ü r unsere Stadt
erbracht wurden, und dankte
allen, die in diesen Gremien tätig waren, insbesondere jenen,
die Gemeinderatskollegien angehörten, f ü r ihren Einsatz.
Tradition in unserer Stadt —
das erste Stadtspital wurde 1307
errichtet — habe auch die Sorge
um den kranken, den betagten,
den hilfsbedürftigen Menschen.
Die Stadt bekenne sich auch
heute dazu und danke allen, die
je und bis heute im sozialen E n gagement f ü r die Bürger dieser
Stadt gestanden sind: in der
mitmenschlichen Hilfe, in öffentlichen Einrichtungen, in

Nach seiner Ansprache während des Festaktes überreichte Landeshauptmann Wallnöfer an Bürgermeister Dr. Lugger die Urkunde über die Schenkung von 12,5 Millionen Schilling durch das
Land Tirol. Dieser Betrag soll der Schaffung eines Sozialfonds
zur Führung des neuen Pflegeheimes dienen.
(Foto: Birbaumer)

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, N r . 7

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