Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1980

/ Nr.6

- S.17

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Yerkehrszentrun^
(We) Neben der auch für Innsbruck wichtigen Überlegung,
daß nicht der Mensch vom Verkehr beherrscht werden darf,
sondern der Verkehr dem Menschen zu dienen hat, kann man
nicht leugnen, daß Innsbruck
seine Entwicklung und heutige
Bedeutung gerade auch dem
Verkehr verdankt. Innsbruck,
nach Grenoble die zweitgrößte
Stadt innerhalb der Alpen, an
der Einmündung des vom Brenner kommenden Wipptales in
das Inntal gelegen, kann auch
heute aus seiner überaus günstigen
verkehrsgeographischen
Lage in touristischer, wirtschaftlicher und politischer
Hinsicht großen Nutzen ziehen.
Und die günstige verkehrsgeographische Lage war auch der
Grund, daß am Inn einst jener
Markt entstand, aus dem das
Innsbruck von Heute gewachsen ist. Hier begegneten sich
Kaufleute aus Venedig, die feine Seide, Südfrüchte und Weine mit sich führten, mit Kaufleuten aus dem Norden, die
hauptsächlich mit Fellen, Pelzen und Geräten aus Eisen und
Kupfer handelten.

wie auch der wahrscheinlich
schon seit der Bronzezeit begangene Weg von Matrei über
Eilbögen nach Patsch als ältestes Beispiel zeigt, bis zur Errichtung der Siedlung am Inn
den südseitigen Talhang entlang, und erst durch die Innbrücke verlagerte sich der
Hauptverkehr nach Norden.
Eine Rückverlegung des Hauptverkehrsstromes erfolgte wieder
in jüngster Zeit durch den Bau
der Brenner- und Inntalautobahn, die Innsbruck im Süden
umfährt.

Die Zahl der Reisenden betrug
rund zwei Millionen. A m
Frachtenbahnhof wurden insgesamt 563.995 Tonnen umgeschlagen, wofür 39.267 Güterzüge notwendig waren. Die
Brennerbahn, welche die längste und höchste Alpenüberquerung per Zug darstellt, kann
heute mit dem Tempe der Zeit
nicht mehr Schritt halten. Seit
Jahren laufen daher schon umfangreiche Gespräche über den

Bau eines Brennerbasistunnels
ab Innsbruck, der mit einer Geschwindigkeit von rund 200
Stundenkilometern
befahren
werden könnte, wodurch insbesondere eine Verlagerung des
Schwerlastverkehrs von der
Straße auf die Bahn erreicht
werden könnte.
Durch die neuerliche Anbindung der Tiroler Hauptstadt an
das internationale Flugnetz, die
seit April dieses Jahres Wirklichkeit wurde, ist Innsbruck,
nachdem am Alpenflughafen
Innsbruck zahlreiche Investitionen für den modernen Ausbau
getätigt wurden, auch für den
Flugverkehr wieder attraktiv
geworden.
(Foto: Hofer)

Innsbrucks Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt erfuhr im
19. Jahrhundert durch den Anschluß an das internationale Eisenbahnnetz einen neuerlichen
Aufschwung. 1858 wurde die
Bahnlinie
Innsbruck—Kufstein, 1867 die Brennerbahn,
1884 die Arlbergbahn und 1912
die Karwendelbahn eröffnet.
Wenn sich auch in den vergangenen zwei Jahrzehnten der internationale Reiseverkehr zugunsten der Straße verlagert hat
— die Brennerautobahn wird
jährlich von mehr als sieben
Millionen Autos befahren —, so
Hier stand aber auch schon zur ist doch die Anzahl der Züge
Zeit des Römischen Reiches die und mit ihnen die Zahl der ReiMilitär- und Straßenstation senden, die auf dem Innsbrucker
Veldidena, die durch eine Stra- Hauptbahnhof abgefertigt werße, die über den Brennerpaß den, beachtlich. Im Jahr 1979
führte, mit Rom, im weiteren lag die Zahl der planmäßig abVerlauf nach Norden aber auch gefertigten Züge bei 64.720,
und darüber hinaus wurden
mit Augsburg verbunden war.
Überhaupt verlief der Verkehr, 1756 Sonderzüge registriert.
Innsbruck
ist per Bahn, per
Flugzeug und mit dem Auto bestens
erreichbar.
Am
Innsbrucker Hauptbahnhof
wurden
im vergangenen Jahr rund zwei
Millionen
Reisende
gezählt,
und bei der
Brennerautobahn
rechnet man für 1980 mit mehr
als acht Millionen
Fahrzeugen.
Durch die Aufnahme eines regel mäßigen L in ienflugbetriebes
nach Wien und Zürich durch
die Tyrolean Airways mit der
50sitzigen DASH 7 hat Innsbruck auch wieder Anschluß an
das internationale Flugnetz erhalten.
(Fotos: Helldoppier,
Albrecht)

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Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, Nr. 6