Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1980

/ Nr.6

- S.12

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Freude und Interesse an Kunst und Kultur
(We) Von seinen Anfängen an
war Innsbruck immer auch eine
Stätte der Kunst. Die Begabung
der Menschen, ihre Aufgeschlossenheit für das Schöpferische, aber auch die Ambitionen
am Hofe Kaiser Maximilians
und der Landesfürsten haben ja
immer wieder zum künstlerischen Schaffen, zur meisterhaften Interpretation und zur begeisterten Aufgeschlossenheit
für die vielfältigen kulturellen
Angebote herausgefordert. In

ben wird, erinnert uns an die
große Tradition der Hofmusik,
die in der ehemaligen kaiserlichen Residenzstadt in voller
Blüte stand und deren tragende
Säule Paul Hofhaimer war.
Aber auch die Orgelwoche zur
Pfingstzeit, die vielen Orgelkonzerte während der Sommermonate, die Festwoche der A l ten Musik, die Ambraser
Schloßkonzerte, die Sommerakademie für Alte Musik und
das Internationale Orgelsympo-

schen experimentellen Musik
wird — obwohl kein Publikumshit — nicht vernachlässigt.
Im Jahre 1818 wurde in Innsbruck der Musikverein gegründet, dessen Einrichtungen später von der Stadt übernommen
wurden. Seit 1956 wird an der
Musikschule auch ein Konservatorium geführt. Heute unterrichten 73 Lehrkräfte die 2451
Schüler an der Musikschule,
was gegenüber 1971 einen Schülerzuwachs von 73 Prozent bedeutet. Neben den zahlreichen
regulären Konzertveranstaltungen des Konservatoriums finden auch regelmäßig Austauschkonzerte mit den Konservatorien in Grenoble, Trient
und Turin statt.
Das Tiroler Landestheater, das
1961 seine 120jährige Theatertradition aus baupolizeilichen
Gründen unterbrechen mußte
und erst sechs Jahre später in
neuem Glanz wiedereröffnet
werden konnte, hat heute mit
7000 Abonnenten eine stattliche

Marke erreicht. Die Auslastung
beträgt im Großen Haus 75
Prozent, in den Kammerspielen
rund 60 Prozent. Dem zeitgenössischen und experimentellen
Theater haben sich das Theater
am Landhausplatz und das
Innsbrucker Kellertheater verschrieben, für volkstümliche
Unterhaltung sorgen die Volksbühne Blaas und das Alt-Innsbrucker Bauerntheater.
Auch sonst tut sich erstaunlich
viel in der Kulturszene der
Stadt. Neben dem Tiroler
Kunstpavillon, der Stadt tur mgalerie und der Galerie im Taxispalais gedeihen auch zahlreiche private Galerien auf dem
fruchtbaren Innsbrucker Kulturboden, und die Privatinitiative der Menschen dieser Stadt
ist es ja auch, die dazu beiträgt,
daß Innsbruck den Titel einer
Kulturstadt zu Recht tragen
darf. Die Stadtgemeinde anerkennt das künstlerische Schaffen durch einen Kunstförderungspreis, der alternierend für
bildende Kunst, Dichtung und
Musik vergeben wird.

Um die große Zahl der Lern willigen au/nehmen zu können, hat
die Musikschule sieben Nebenstellen und acht Außenstellen in
Stadtrandschulen eingerichtet. Im Bild: Trompetenunterrricht in
der Schule A llerheiligen.
(Foto: Frischauf)
edlem Wettstreit entstanden
Werke von bleibender Gültigkeit, und immer wieder wurde
Innsbruck zum Anziehungspunkt für Künstler und Komponisten aus ganz Europa.
Besonders die Musik wurde in
der Stadt hochgeschätzt und gepflegt. Ihr gehört auch heute,
gemessen an den anderen Veranstaltungen, das größte Interesse. Der Paul-HofhaimerPreis, der 1969 aus Anlaß des
450. Todestages von Kaiser Maximilian I. ins Leben gerufen
wurde und alle zwei Jahre für
die besten Orgelinterpretationen international ausgeschrieSeite 12

sium zeugen von einer großen
musikalischen Tradition und
führen diese in die Gegenwart
fort.
Zahlreich sind auch die Sängervereinigungen,
Ensembles,
Chöre, Bläsergruppen und Musikkapellen der Stadt. Gut besuchte Konzerte des Städtischen
Symphonieorchesters,
musikalische Aufführungen des
Landestheaters, Konzerte prominenter Künstler und nicht zuletzt das bunt gemischte Programm des Tiroler Sommers im
Kongreßhaus kennzeichnen das
Innsbrucker Musikleben, und Mit fast siebentausend Abonnenten hat das Tiroler Landestheater
auch die Pflege der zeitgenössi- eine stattliche Marke erreicht.
(Foto: Kirchner)

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, Nr. 6