Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1980

/ Nr.6

- S.4

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Zeittafel
1704—1706: Errichtung der
sogenannten „Annasäule"
in der Maria-TheresienStraße.
1765: Hochzeit des späteren
Kaisers Leopold II. in Innsbruck und Öffnung der Altstadt gegen die Neustadt
durch Abtragung des Vorstadttores, mit dessen Bausteinen von der Bürgerschaft die Triumphpforte
erbaut wird.
1806—1814: Tirol bei Bayern.
1809: Versuch der Befreiung
Tirols von der bayerischen
Herrschaft, Kämpfe am
Bergisel etc.
1839: Errichtung der ersten
großen Fabrik in Innsbruck.
1849: Die neuerlassene Landesverfassung erhebt Innsbruck zur Landeshauptstadt.
1858: Eröffnung der Eisenbahn
Innsbruck—Rosenheim (—München).
1859: Bau des ersten Gaswerkes.
1867: Eröffnung der Brennerbahn Innsbruck—Bozen
(—Verona).
1884: Eröffnung der A r l bergbahn Innsbruck—Feldkirch (—Zürich).
1887— 1891: Errichtung der
ersten
Hochdruck-Quellwasserleitung mit Trinkwasser-Hochbehälter in Mühlau.
1888— 1889: Bau des ersten
Elektrizitätswerkes für die
städtische Straßenbeleuchtung.
1901— 1903: Bau des städtischen Sillkraftwerkes.
1902— 1906: Erster Bauabschnitt
der
modernen
Schwemmkanalisation.
1904: Eingemeindung von
Wilten und Pradl.

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vor seiner Zeit gab es vielfältige kunft, so werden sie seit dem sich auch gemeinsam mit den
Kontakte des Hofes mit den Anschluß Innsbrucks an das in- Gastwirten als tragendes EleEisenbahnnetz ment des seit 1315 nachweisbaheute eingemeindeten Randge- ternationale
meinden, besonders gilt dies vorwiegend vom Fremdenver- ren bürgerlichen Rates bzw.
Stadtrates behaupten und die
von den vielen Harnischplattne- kehr bevölkert.
Geschicke unserer Stadt maßreien in Mühlau und von den
geblich mitbestimmen konnten.
Glocken-und GeschützgießereiÄltestes Rathaus
Haben wir somit bereits diesen
en in Hötting, denen Maximilian zum Guß der Bronzefigu- Noch mehr als die Gastwirt- immer schon von der Bürgerren seines berühmten Grab- schaft vermag der Handel in schaft gewählten Vorgänger undenkmals das Gieß- und Bilder- Innsbruck auf eine langwähren- seres heutigen Gemeinderates
haus in Mühlau zugesellte. Vor de Tradition zurückzublicken, erwähnt, so mag an dieser Stelle
allem aber bedingte die Resi- werden doch bereits in einer Ur- auch daran erinnert werden,
denzfunktion unserer Stadt, kunde von 1187, einem Doku- daß das Amt des Bürgermeidaß sie im Laufe der Jahrhun- ment also, welches nur sieben sters in Innsbruck bereits seit
derte immer wieder zu einem Jahre nach der Gründung der 1374 belegt ist, lange bevor wir
Treffpunkt der Höfe und Ge- Altstadt ausgestellt worden ist, es in anderen Tiroler Städten
sandten fast aller europäischen als erste Bewohner dieser Neu- nachweisen können. Weiters,
Staaten wurde.
gründung Handelsleute („nego- daß wir hier das älteste Rathaus
Was hier im Politisch-Dyna- ciatores") erwähnt, welchen Tirols besitzen, welches die
stischen angebahnt worden der Begründer unserer Altstadt, Bürgerschaft 1358 angekauft
war, wurde seit der Gründung Markgraf Berchtold V. von An- und, abgesehen von einer Under Universität durch Kaiser dechs-Istrien, Bauplätze da- terbrechung von 1897 bis 1980,
Leopold I. im Jahre 1669 auch selbst zu Lehen gegeben hat. bis zur Gegenwart als städtiauf den geistigen Bereich ausge- Der Anteil der Kaufleute an der sches Amtshaus verwendet hat.
dehnt. Besonders seit der Mitte Innsbrucker Bürgerschaft blieb Im heurigen Jahr konnte es
des 19. Jahrhunderts trat unse- auch in den späteren Jahrhun- nach intensiver Sanierung von
re Hohe Schule mit der gesam- derten stets sehr bedeutend der städtischen Kulturabteilung
ten wissenschaftlichen Welt in (1678 waren es 22), weshalb sie bezogen werden.
Kontakt, brachte selbst große
Geister hervor und konnte
manchen auswärtigen Forscher
in ihren Bann schlagen. Daß in
dieser Tendenz bis zur Gegenwart kein Stillstand eingetreten
ist, beweist der Umstand, daß
die Innsbrucker Universität im
Jahre 1969 als einzige Universität in Österreich durch die Initiative von Stadt und Land ihren vier „klassischen" noch eine fünfte Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur angeschlossen erhielt.
Diese somit durch viele Generationen zuerst im höfischen und
kulturellen, dann auch im intellektuellen Bereich gepflegte
Kontaktfreudigkeit führte letztlich dazu, daß 1973 im ehemaligen Ballspiel- und Hofkomödien-Gebäude der Erzherzoge
Ferdinand II. und Leopold V .
das seither vielseitig genutzte
Kongreßhaus errichtet worden
ist.
Eine etwas anders geartete,
aber nicht weniger wichtige
,, völkerverbindende " " Wirkung
als das Kongreßhaus üben die
in Innsbruck zum Teil bereits
seit vielen Jahrhunderten bestehenden
Gastgewerbebetriebe
aus, deren es bereits 1605 in der
damals noch sehr kleinen Stadt
nicht weniger als 24 gab. Boten Untrennbar sind die Geschicke der Stadt mit Kaiser Maximilian
sie einst vorwiegend dem durch- verbunden, dem in der Hofkirche ein grandioses Denkmal in Erz
reisenden Kaufmann Unter- gesetzt wurde.
(Foto: Gustav Sonnewend)

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, Nr. 6