Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1979

/ Nr.11

- S.7

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Werk der Baumeisterfamilie Gumpp
Michael Krapf schuf eine fundierte Monographie der bedeutendsten Schöpfer des barocken Innsbruck
(Gr) Am 19. Oktober wurde im Innsbrucker Landhaussaal eine Neuerscheinung präsentiert, die mit
Recht als bibliophiles Ereignis bezeichnet werden kann: In der Reihe
..Große Meister, Epochen und Themen der Osterreichischen Kunst"
erschien im Herold-Verlag Wien als
Veröffentlichung der österreichischen Galerie und der Graphischen
Sammlung Albertina der Prachtband „Die Baumeister Gumpp" im
Großformat, hervorragend ausgestattet, mit 328 Seiten Text, 216
Seiten Bildteil und 12 Seiten mehrfarbigen Abbildungen. Zum Preis
von 860 Schilling ist er im Buchhandel bereits erhältlich. Angesichts
der Bedeutung, die diesem Werk
des jungen, aus dem Zillertal stammenden Autors Michael Krapf für
die Stadt Innsbruck zukommt, hat
die Stadtgemeinde die Herausgabe
dieser Monographie auch besonders unterstützt.
Wie dringend geboten ein umfassendes Werk über die Baumeisterdynastie Gumpp war, die dem barocken Innsbruck ein besonderes
Gepräge gab, läßt sich schon daran
ermessen, daß es wenige Innsbrucker geben dürfte, die über den
Umfang der Gumppschen Bauten
in Innsbruck Bescheid wissen. Es
empfiehtl sich daher, von den Bau-

ten, die Michael Krapf in seinem
Werk vorstellt und in die größeren
Zusammenhänge stellt, die wesentlichsten im einzelnen aufzuzählen. Für Innsbruck sind dies:
von Christoph Gumpp die Jesuitenkirche, das Comödienhaus (die
spätere Dogana), die Kirche Mariahilf, der Umbau der Stiftskirche Witten, das Hoftheater; von Johann
Martin Gumpp d. Ä. das Jesuitenkolleg, das Palais Fugger-Taxis,
das Palais Ferrari, das alte Regierungsgebäude, die Spitals- und die
Ursulinenkirche; von Georg Anton
Gumpp der Portikus-Bau der Stiftskirche Wilten, das Landhaus, die
Johanneskirche; von Johann Martin
Gumpp d. J . der Südflügel der Hofburg. In drei aufeinanderfolgenden
Generationen stellen die Gumpp in
Innsbruck den Hofbaumeister und
üben durch ihre privilegierte Stellung maßgeblichen Einfluß auf weite Bereiche künstlerischer Tätigkeit
aus.
Da Michael Krapf in seiner Monographie nicht nur eine Bestandsaufnahme bedeutender Baudenkmäler
vorlegt - so umfassend und gründlich diese auch ist - , sondern diese
Baudenkmäler auch aus der Entwicklung der Familientradition und
in ihrer Beziehung zur Tiroler
Kunstlandschaft interpretiert, bietet

er zugleich interessante Einblicke
in die Rolle der Architektur als Bedeutungsträger und leistet so auch
einen Beitrag zur Architekturgeschichte des 17. und 18 Jahrhunderts, der über Tirol hinausweist, in
die übrigen österreichischen Länder, aber auch nach Italien und
Bayern, wie überhaupt die Dynastie
Gumpp eine Mittlerstellung zwischen Italien und Bayern, aber
auch innerhalb der künstlerischen
Disziplinen einnahm.
Speziell dem Innsbrucker müßte
das vorliegende Werk daher eine
willkommene Gelegenheit bieten,
sich mit dem imponierenden Erbe

großer Vorfahren wieder vertraut zu
machen. Ein Werk, auf das Innsbruck stolz sein darf und dessen
Erhaltung den vollen Einsatz aller
sich bietenden Möglchkeiten verdient.

Univ.-Prof. Dr. Franz
Huter-80 Jahre
Zu einem festlichen Kolloquium luden vor kurzem Rektor und Senat
der Universität Innsbruck, um feierlich den 80. Geburtstag des Tiroler
Historikers Univ.-Prof. Dr. Dr. Franz
Huter zu begehen. Univ.-Prof. Dr.
Adolf Leidlmair würdigte in seiner
Laudatio das erstaunliche Lebenswerk dieses großen Historikers, der
auch heute noch in ungebrochener
Schaffenskraft und Freude tätig ist.

Tiefenthaler als Bildband
Aquarelle und Zeichnungen in Bildband zusammengefaßt
(We) „Ein Girundzug der Tiefenthalerischen Arbeit ist ihre Unschuld, ihr poetischer Lyrismus. Es
sind die klassischen Themen der
Malerei, die für Tiefenthaler Grundlage seiner künstlerischen Auseinandersetzung sind, nichts Literarisches, auf keinen Fall Ideenmalerei, sondern Landschaft, Stilleben
und eindrucksvolle
Kinderporträts . . . " , schreibt Peter Weiermeier in seinem Vorwort zu dem
neuen Buch „Anton Tiefenthaler Zeichnungen und Aquarelle 1950
bis 1979", welches aus Anlaß des
50. Geburtstages des Künstlers
von der Galerie Annasäule ediert
wurde.
Tiefenthaler, der seit seinem
14. Lebensjahr Kontakt mit dem
bedeutenden
Pädagogen
und
Schriftsteller aus dem „BrennerKreis", Daniel Sailer, hatte, ist seit
1953 als freier Künstler in Tirol tätig. 1963 wurde er mit dem Theodor-Kömer-Preis ausgezeichnet.
Das Werk gibt nun einen repräsentativen Überblick über das Schaffen
Tiefenthalers in den vergangenen
30 Jahren. Die Reproduktion der 31
abgebildeten,
stimmungsvollen
Aquarelle und der 30 Schwarzweiß-

Univ.-Prof. Dr. Hans
Kinzl gestorben
Die Innsbrucker Universität und mit
ihr die internationale wissenschaftliche Forschung wird um eine Persönlichkeit ärmer: Im Alter von 81
Jahren verstarb der langjährige Ordinarius für Geographie und Rektor
des Studienjahres 1958/59 an der
Universität Innsbruck, em. Univ.Prof. Dr. Hans Kinzl. Der Verstorbene, dessen wissenschaftliche
Tätigkeit international anerkannt
und geschätzt war, erbrachte besonders durch seine Forschungen
in den Alpen und in den peruanischen Anden neue Erkenntnisse in
Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1979/Nr. 11

Anton Tiefenthaler präsentiert
das
aus Anlaß seines 50.
Geburtstages
erschienene
Buch
„Zeichnungen
und Aquarelle 1950 bis 1979".
(Foto:
Birbaumer)

Zeichnungen ist gut gelungen, die
Auswahl der Bilder besorgte Wilfried Kirschl. Der Band ist vorerst in
einer Auflage von 1000 Stück erschienen und zu einem Preis von
S 380 - in der Galerie Annasäule
und in den Buchhandlungen erhältlich.
der vergleichenden Hochgebirgsgeographie. Dr. Kinzl war Träger
des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich, des Ehrenzeichens
des Landes Tirol und des Ehrenringes der Landeshauptstadt Innsbruck. Am offenen Grab würdigte
Bürgermeister Dr. Lugger die hochverdiente Innsbrucker Persönlichkeit.
INNSBRUCK - Offizielles Mitteilungsblatt
der Landeshauptstadt Herausgeber, Eigentümer und Verleger: Die Stadtgemeinde Innsbruck. Chefredakteur und fur den Inhalt verantwortlich: Paul Gruber; in der Redaktion: Ulla
Ehringhaus-Thien und Wolfgang Weger. Alle
Innsbruck, Rathaus, Maria- Theres ien-Straße 18. Druck: Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck,
Exlgasse 20.

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