Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1979

/ Nr.10

- S.12

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In Anbetracht der heutigen klimatischen Verhältnisse ist es ziemlich schwer vorstellbar, daß in unserer Stadt einstens der Weinanbau betrieben worden konnte. Und doch waren enwiesenermaßen Höttinger Hänge im 15. Jahmundert mit Weinreben bepflanzt, wie dies Urkunden aus den Jahren 1427. 1454 und 1495 bestätigen. Es handelt sich hiebei konkret um eine ar 6. Dezember 1427
ausgestellte
Kaufurkunde über ewigs gests
aus ihrer pewnt zu Hettingen, daz
Von Josefine Justic
weingaerten, angrenzend einhalb an das Schrofenstainer Gut. anderhalben an sand Geneweins Gut.“ um eine Erbschaft (17. März 1454) von „28 kr ewigen Zins aus dem weingärtlein unter den Siechen gelegen“ und um den Zinsverkauf „aus ein viertell Acker zu weingarten, angrenzend an de Straße“ vom 11. März 1495.
Aber auch Tiroler Landesfürsten waren um die Arlage von Weingärten in Hötting bemnüht. So voran Herzog Friedrich IV. (mit der leeren Tasche), der auf dem Gelände östlich der allen Höttinger Pfarrkiche den ersten landesfürstichen
Weingarten anlegen ließ, nachdem er 1420 seine Residenz von Meran nach Innsbruck verlegt hatte. Insgesamt wurden im Laufe der Zeit in Hötting drei landesfürstliche
Weingärten geschäffen: Ein zweiter an den Hängen südwestlich der alten Pfarrkirche und der dritte, der laut Kar Klaar 1450 und 1451 erwähnt wird, lag zwischen dem Fallbach, Büchsenhausen und der Weinerburg.
Was die Qualität des aus den Hölunger Reben gewonnenen Weines betrifft, so gibt ein von Klaar ziliertes Aktenstück des Jahres 1536 darüber erschöptend Auskunft: Der Hofschenk, dem ein Faß des Höttinger Weines geliefert wurde, riet. den Wein, der nur durch große Beimischung anderen Weines trinkbar gemacht weden körme, zu Weinessig zu machen. Was dann auch geschahl Ob
dies nur ein besonders saurer Jahrgang war oder der Höttinger Tropfen nie eine bessere Qualität erreichte, mag dahmgestellt sein.
Unter Kaiser Maximilian und später Erzherzog Ferdinand II. erfuhren die landesfürstlichen Weinkuituren ebenfalls aufmerksame Pflege dies jedoch nicht nur der Erträgnisse wegen, Sondern weil die Gelände auch für Vergnügungen des Landesherm und seines Hofes dienten. Ein Beispiel dafür findet sich sogar im Innsbrucker Ratsprotokoll vom 16. Oktober 1545 (fol. 132°), wo es heißt
„ an heut werde der weingarten zu Höttingen gelesen werden; darzu die kurigklichen Khinder gefuert unnd getragen sollen werden.“
Uber die Traubensorte der Höttinger Pflanzungen berichtet Hans
Hörtnagl, daß Maxinihan die „Welße Syivaner Traube“, eine frühroilende und abgehärtete Traubenart aus Südtirol, bezog.
Nach dem Tod Ferdnands II. (1595) ging es allerdings mit dem Weinbau wieder abwärts. Erzherzog Maximilian d. Deutschmeister. der ihm folgende Landesfürst. hatte dafür nichts übrig und lauschte den ällesten landesfürstlichen Weingarien im Jahre 1614 gegen das sogenannte Vphofer"sche Haus neben der Hofburg ein. Die letzten erwähnenswerten Versuche, die Höttinger Weinhänge
zu bepilanzen, wur
17. Oktober: Das Schujahr für die Kinder der Gemeinde Hötting beginnt miit einer besonders erfrechchen Auftakt. Die Einweituung und Eröffnung des neuen Schulgebäudes (auf dem Areal des heutigen Gemeindezentruns) wird mit Pöllersalven angekündigt und feierlich begangen.
18. Oktober: In der Universitätskirche wird eine neue Komposition des Innsbrucker Musikdirektors Josef Pembaur, die „zweite lateinische Messe in C-dur“, uraufgeführt.
den in den Jahren 1858 und 1894 gemacht.
1858 spendierte Erzherzog Johann dazu einige Hobstocke aus seinen steirischen Gärten und 1894 wurde neben dem alten Höttinger Pestfriedhof ein Hang mit amerikanischen Reben bestückt. Anscheinend war aber auch diesmal die Ausbeute keine besondere, denn von einem längeren Bestand dieser Weingärten wird nicht berichtet. Innsbruck ist somit nie zur ausgesprochenen „Weinstadt“ aufgestiegen, das rauhere Alpenklirna war wohl dafür ausschlaggebend Trotzdem, liest man im Adreßbuch bei Straßennamen nach, so tritft man auf Bezeichnungen, die an dese Ara erinnern; wobei die Benennung „Saurweinweg“ für sich selbst spricht.
25. Oktober: Vom „Boten“ und anderen Tagesblättern wird das Ersuchen an die Adresse der Südbahndirektion gestellt, auch während des Winters den Verkehr der Lokalbahn Innsbruck-Hall an den Sonntagnachmittagen aufrecht zu erhalten. Besonders für die Haller Bevölkerung wäre dies von Vortell, da Innsbruck im Winter Sonntag nachmittags Theatervorstellungen bietet, „elegante Kaffeehäuser und Restaurationen besucht und Visiten bei Bekannten und Freunden abgestattet werden können“.
S
Ausschnift aus dem Kupferstich von G. Hoofnagl, 1576. Links die alte Höttinger Pfarrkiche, rochts oberhalb die Weiherburg. (Orig. im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Repro: Murauer.)
30. Oktober: „Die Adaptierung der evangelischen Kirche (Kiebachgasse 10) ist soweit vollendet. daß dieselbe am 2. November durch feierliche Einweihung ihrer Bestimmung übergeben werden kann.“
31. Oktober: Vom 2. November an bis zum Mai des folgenden Jahres kann das Landesmuseum jeden Sonntagvorrittag von 9 bis 12 Uhr bei freiem Eintritt besucht werden. 7. November: „In dem Höftinger Gießen, der, wie bekarmnt, von der hiesigen thätigen Fischerei-Gesellschaft mit dem besien Erfolge bevölkert wird, wurde geslem von dem Fischerei-Aufseher Josef Puzi“ ein Prachtexemplar einer echten Bachforelle gefangen. Dieselbe wiegt 5½ Pfund und hat eine Länge von 64 Centimeter.“
13. November: In der Gemeinderatssitzung wird der Bürgermeister ersucht, einem bereits in größerem Umfange um sich greifenden Untug durch Weisungen Einhalt zu gebieten: „Schulbuben cultwiren das nicht ungefährliche Vergnügen, mit Schleudern größere oder keinere Schrottkörner und Steine zu werfen.“