Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1979

/ Nr.7

- S.5

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UNIVERSITÄTSSTADT INNSBRUCK

Forschungspreis erstmals vergeben
Stadt dotierte den Preis mit 90.000 Schilling - Ermittlung der Preisträger Sache der Universität
(Gr) Im Maximiliansaal der Weiherburg wurde am 3. Juli erstmals der
Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für wissenschaftliche Forschung an der Universität Innsbruck vergeben. Bürgermeister
Dr. Lugger wies aus diesem Anlaß darauf hin, daß die Stadt Innsbruck
seit mehr als dreihundert Jahren durch die Universität wesentlich
mitgeprägt werde und alle, die an der hohen Schule ihre wissenschaftliche Ausbildung erfahren haben, seien durch den Stand ihrer
Ausbildung und in der Qualität ihres Wirkens weltweit Repräsentanten, Botschafter unserer Universität Innsbruck geworden.
Mit dem Forschungspreis solle die
gegenseitige Verbundenheit von
Universität und Stadt unterstrichen
und gefördert werden. Am 22. März
dieses Jahres habe der Gemeinderat die Richtlinien zur Vergabe des
Preises beschlossen, in denen ausdrücklich bestimmt werde, daß es
der Universität überlassen bleibe,
die Preisträger zu ermitteln und
vorzuschlagen, wofür der Akademische Senat seinerseits bereits am
26. März die Richtlinien erlassen
habe.
Durch die Art und Weise, wie die
Preisträger ermittelt werden, solle
der Forschungspreis ein bleibendes Bekenntnis der Stadtgemeinde
zur Freiheit und Unabhängigkeit
der Universität in Forschung und
Lehre, zur vollen und uneingeschränkten Unantastbarkeit ihrer
Souveränität sein. ,,Die öffentliche
Hand", so sagte der Bürgermeister,
,.gibt ihrer Wertschätzung für die
Universität und die von ihr wahrgenommenen Aufgaben Ausdruck.
Die öffentliche Hand würdigt die
an der Universität erbrachten besonderen Leistungen. Sie würdigt - aber sie wertet nicht. Sie
fördert, aber sie will in keiner
Weise Einfluß nehmen oder an
die Förderung Bedingungen

knüpfen. Wir wissen, daß uns die
Souveränität der hohen Schule
einen Hort der Meinungsfreiheit,
ein Forum der offenen Rede sichert, ob diese gelegen oder ungelegen sind. Auch das soll mit
der Vergabe des Forschungspreises unterstrichen und gefördert werden."
Rektor Univ.-Prof. Dr. Fliri wies
auch seinerseits auf die zunehmende gegenseitige Verbundenheit von
Universität und Stadtgemeinde hin,
in der die beiden Institutionen einander unentbehrlich geworden seien, nicht durch Worte, sondern
durch weitgehend im stillen und
kleinen erbrachte Leistungen. Der
Forschungspreis setze in dieser
Beziehung nun einen neuen Maßstab. Der Rektor stellte dann die
von der Universität ermittelten
Preisträger kurz vor. Es sind dies:

Von der medizinischen Fakultät
die drei Mitglieder einer Arbeitsgruppe im Institut für Physiologie
und Balneologie, Dr. Hans Oberleithner, Doz. Dr. Rainer Greger
und Doz. Dr. Florian Lang, die eine
Mikrotechnik ihres Institutsvorstandes weiter ausgebaut und neue Erkenntnisse über die Phosphatausscheidung der Niere gewonnen
haben.


Von der naturwissenschaftlichen Fakultät Doz. Dr. Michael
Kuhn, Institut für Meteorologie und
Geophysik, der seit seiner Matura
12 Prozent seines jungen Lebens
selbst in der Antarktis verbracht hat
und dort wie auch in der alpinen
Gletscherregion zu einer wesentlichen Bereicherung unseres Grundlagenwissens über das globale Klima und seine möglichen Änderungen beigetragen hat.

Ebenfalls von der naturwissenschaftlichen Fakultät Doz. Dr. TilmanMärk, der mit seiner Arbeitsgruppe am Institut für Experimentalphysik sich mit der Elektronenstoßionisierung befaßte und dabei
zu Erkenntnissen kam, die für das
Verständnis der Materie im Weltall
wichtig sind und das Problem der
Energiegewinnung mittels Kernfusion berühren.

Von der Fakultät für Bauingenieurwesen
und
Architektur
schließlich Dipl.-Ing. Dr. Christian
Celigoj, Assistent am Institut für
Mechanik II und Flächentragwerke,
für die Lösung des Problems der
elasto-plastischen Berechnung von
offenen prismatischen Faltwerken
nach Theorie zweiter Ordnung und
des Problems des Einflusses der
Querverformung auf die Traglast
gerader, dünnwandiger Stäbe mit
offenem Querschnitt.
Nach der Überreichung der Preise
und der Urkunden durch Bürgermeister Dr. Lugger dankte Doz.
Dr. Märk im Namen der Preisträger,
gab der Freude über die Anerken-

nung Ausdruck und wies darauf hin,
daß die Ehrung auch den Institutsvorständen gelte, welche die Forschungstätigkeit der Assistenten
und Studenten ermöglichen und
wesentlich fördern.

Hagebank eröffnete
Altstadt-Filiale
(Gr) Die Tiroler Handels- und Gewerbebank eröffnete kürzlich als ihre 11. Geschäftsstelle die Filiale
„Goldenes Dachl" an der Ecke
Hofgasse-Herzog-Friedrich-Straße, die von Dipl.-Ing. Heiss unter
Berücksichtigung des Stadtbildes
und durch Freilegung der ursprünglichen Gewölbe sehr geschmackvoll gestaltet wurde. Vorstandsobmann Komm.-Rat Dr. Reissiegl bezeichnete die Eröffnung der Filiale
auch als einen Beitrag zur Revitalisierung der Altstadt, Dir. Dr. Schlegel wies auf die genossenschaftlichen Grundsätze der Selbsthilfe,
Selbstverantwortung und Selbstverwaltung hin, nach denen diese
Bank geführt werde, und stellte die
in dieser Filiale tätigen Mitarbeiter
vor. Bürgermeister Dr. Lugger würdigte es besonders, daß mit dieser
Filiale das Beispiel dafür gesetzt
wurde, wie man das Historische
wahren und sich zugleich für die
Zukunft richtig ausrichten könne.

BESUCHE IM RATHAUS
• Aus Anlaß ihres 50jährigen Bestehens besuchte die Andreas-Hofer-Kompanie der St.-SebastianusSchützenbruderschaft DüsseldorfLohausen die Tiroler Landeshauptstadt. Bürgermeister Dr. Lugger
hieß die Gäste im Rathaus willkommen.
• Der seit 1976 in Wien akkreditierte Botschafter des Königreiches
Großbritannien, Hugh Travers Morgan, stattete dem Bürgermeister im
Rathaus seinen Abschiedsbesuch
ab.
• Bürgermeister Dr. Lugger empfing im Rathaus die Delegationsführer der 13 Mannschaften, die
aus verschiedenen Nationen des
Westens und des Ostens zum
„Turnier der Nationen", einer internationalen Schwimmeisterschaft,
nach Innsbruck gekommen waren.
• Der neue französische Botschafter in Wien, Jacques Schricke,
stattete Bürgermeister Dr. Lugger
in Begleitung des französischen
Generalkonsuls in Innsbruck, Pierre Lignac, im Rathaus seinen Antrittsbesuch ab.

Rektor und Bürgermeister mit den Preisträgern: (von links) Rektor Dr. Fliri, Dr. Michael Kuhn, Dr. Greger, Dr. 0berleithner, Dr. Lang, Dr. Märk, Dipl.-Ing. Dr. Celigoj und Bürgermeister Dr. Lugger (Foto: Frischauf)
Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1979/Nr. 7

INNSBRUCK - Offizielles Mitteilungsblatt
der Landeshauptstadt. Herausgeber, Eigentümer und Verleger: Die Stadtgemeinde Innsbruck. Chefredakteur und für den Inhalt verantwortlich: Paul Gruber; in der Redaktion: Ulla
Ehringhaus-Thien und Wolfgang Weger. Alle
Innsbruck, Rathaus, Maria-Theresien-Straße 18. Druck: VertagsanstaJt Tyroha, Innsbruck,
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