Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1979

/ Nr.5

- S.2

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Kunstförderungspreis 1980
Diesmal Kunstzweig Musik - Teilnahme auch für Südtiroler
(Gr) Die Landeshauptstadt Innsbruck schreibt mit Beschluß des
Stadtsenats vom 4. April 1979
den Preis für künstlerisches
Schaffen für das Jahr 1980 aus.
Die Ausschreibung erfolgt diesmal für den Kunstzweig Musik
und stellt die Teilnahme in drei
Teilgebieten frei: Eingereicht
werden können ein Instrumentalwerk größeren formalen Zusammenhanges in beliebiger,
auch orchestraler Besetzung;
wahlweise ein Vokalwerk (einschließlich Kantaten und O r a torien) oder fünf bis zehn Lieder und schließlich wahlweise
eine Oper, Kurzoper, ein Musical, Singspiel oder größere
Arbeiten auf dem Gebiet der
Film- und Fernsehmusik. Je Teilgebiet werden drei Preise vergeben, und zwar: ein 1. Preis
in der Höhe von 20.000 Schilling, ein 2. Preis in der Höhe
von 15.000 Schilling und ein
3. Preis in der Höhe von 10.000
Schilling.
Bewerbungsberechtigt sind Kunstschaffende, die entweder in
Innsbruck geboren sind oder

seit sechs Jahren ihren ordentlichen Wohnsitz in Tirol - einschließlich Südtirol — haben.
Die zu bewertenden Arbeiten
müssen innerhalb der letzten
fünf Jahre vor der Ausschreibung vollendet worden sein und
können in der Zeit vom 15. Jänner bis zum 15. März 1980 beim
Stadtmagistrat Innsbruck, A b teilung II - Kulturamt, Neues
Rathaus, Fallmerayerstraße 1,
Zimmer 357 mit dem Beisatz
„Preis
der
Landeshauptstadt
Innsbruck
für
künstlerisches
Schaffen" unter einem Kennwort, jedoch ohne Angabe des
Namens, eingereicht werden.
Darüber hinaus sind in einem
eigenen, verschlossenen Umschlag, auf dem das Kennwort
des Bewerbers angeführt ist,
Name, Geburtsjahr und genaue
Adresse des Bewerbers mitzuteilen sowie der Nachweis über
die
Bewerbungsberechtigung
(Geburtsurkunde oder Meldezettel) und die Erklärung, daß
sich der Bewerber den Ausschreibungsbedingungen unterwirft, abzugeben.

101 Lebensjahre vollendet
Die Jubilarin war noch mit 92 Jahren als Köchin tätig
(Gr) Im städtischen Pflegeheim
am Innrain vollendete Frau Katharina Kovatschitsch am 26.
April ihr 101. Lebensjahr. Bürgermeister Dr. Lugger nahm
dieses seltene Ereignis zum
Anlaß, um das rüstige Geburtstagskind in Begleitung des Sozialreferenten der Stadt, amtsführenden Stadtrat Dr. Kummer,
und des Leiters des Sozialamtes, SR. Dr. Schweizer, zu besuchen und die herzlichsten

Alt-Tiroler Fotoalbum mit mehr als 500 nostalgischen Ansichten
Eine Neuersdieinung auf dem Büdiermarkt, welche die beiden Autoren, Dr. Meinrad Pizzinini und Dr. Michael
Forcher, dem Bürgermeister im Rathaus persönlich überreiditen, brachte der Salzburger Verlag St. Peter in sehr
gefälliger Aufmachung, in Duplexdruck, Kunstledereinband
und mit einem Umfang von 240 Seiten zum Preis
von 765 Schilling heraus: das „Alt-Tiroler
Photoalbum".
Es ist sehr reizvoll und lehrreich zugleich, sich an
den über 500 Fotos aus Großvaters Zeiten zu ergötzen, die hier über die Epoche von den Anfängen der Fotografie um 1850 bis zum Ausbrudi des Weltkrieges, 1914, zusammengetragen
wurden. Es liegt in der Natur
der Sache, daß die Landeshauptstadt
Innsbrack dabei besondere Berücksichtigimg fand (auf unserem Bild der
mittelalterliche
Kräuterturm
vor seinem Abbruch im Jahr 1890) und unter den zahlreidien
Bilddokumenten
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etwa ein Generatorentransport
für das Sillkraftwerk
aus der Zeit zwischen 1901 und
1903 die Zwischenstation
des Autorennens Paris-Wien
in Innsbruck im Jahre 1902 oder auch die Jahrirundertfeier des Jahres 1909 am Renrtweg vor Kaiser Franz Josef festgehalten
werden.
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Glückwünsche zu überbringen.
Er tue dies als Bürgermeister,
so sagte Dr. Lugger, aber auch
im Namen der gesamten Innsbrucker Bevölkerung. Angesichts
einer solchen Zufriedenheit und
geistigen
Aufgeschlossenheit,
wie sie Frau Kovatschitsch zeige,
müsse man es als Glück bezeichnen, wenn man seinen G e burtstag so erleben könne und
die Voraussetzungen dafür gegeben sind, daß man auch im
hohen Alter Geborgenheit in
einer Gemeinschaft finden kann.
Im Verlauf der kleinen Geburtstagsfeier, zu deren Gestaltung
die Familienmusik Fritz aus
Mutters beigetragen hat, erzählte Frau Kovatschitsch in erstaunlicher geistiger Frische aus
ihrem Leben, das reich an
Schicksalsschlägen war. Etwa
wenn sie als kleines Mädchen
armer Bauersleute in Mähren,
nachdem ihre Mutter bei der
Geburt von Drillingen gestorben war, den Vater begleitete,
als dieser mit einem Schubkarren den Sarg holte und sie sich
am Sarg festhielt. Mit 14 Jahren ging sie in Stellung, um
etwas zum Essen und zum A n ziehen zu bekommen. In Wien
lernte sie ihren späteren Mann
kennen, den sie dann in Innsbruck geheiratet hat, wo er unter anderem als Kammerdiener
und sie als Köchin bei Erzherzog Eugen gearbeitet haben.
Nach dem Ersten Weltkrieg halfen sich die beiden dadurch,
daß sie in ihrer Wohnung eine
Ausspeisung einrichteten. 1944
verlor Frau Kovatschitsch ihren
Mann, kurz darauf wurde ihre
Wohnung von Bomben zerstört.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
erhielt die Jubilarin Arbeit als
Köchin und Unterkommen bei
einer Innsbrucker Familie, bis
sie nach einem Oberschenkelhalsbruch im Alter von 92 Jahren Aufnahme im städtischen
Pflegeheim fand.

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1979 .. Nr. 5