Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1978

/ Nr.8

- S.6

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Diese Ausgabe – 1978_Innsbruck_08
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Hüttenbummel auf Im isbrucks nahen Almen

Bodensteinalm, 1661 Meter
Gastbetrieb schon im März an Wochenenden; ab Mai ganztägig geöffnet.
Leistung der Stadtgemeinde in den letzten fahren: Bau einer neuen
Stützmauer um 120.000 Schilling.
Erreichbar von der Seegrube unterhalb der Seilbahnstation nadi Osten
über die große Schutthalde und durch Latschen etwas steil abwärts in
ca. 30 Minuten zur Bodensteinalm. Der Weg ist markiert und auch für
Kinder mit guten Bergsdtuhen leicht begehbar. Von der Bodensteinalm
kann man auf dem Steig 216 zum Rastlboden absteigen und gelangt dann
dem Forstweg nadi Osten folgend zur Arzler Alm und weiter zur Hungerburg.

Möslalm, 1252 Meter
Gastbetrieb auf jeden Fall von Pfingsten bis zum letzten Sonntag im
September — dann je nadi Wetterlage.
Touristenlager, ganztägig warme Küche.
Nach Errichtung eines neuen Stalles durch die Stadtgemeinde kann der
alte Stallraum nun nadi erfolgter und überaus gelungener
Adaptierung
als Stube Verwendung finden. Die Einweihung der neuen Stube erfolgte
erst kürzlich anläßlich des Almkirditages am 6. August.
Die Möslalm, von Bergfexen aus nah und fern als Innsbrucker Paradealm
bezeichnet, liegt, obwohl näher bei Scharnitz als bei Innsbruck, auf Innsbrucker Gemeindegebiet und ist für so manchen Innsbrucker Sonntagsbergsteiger nodi kein Begriff.
Der kürzeste Weg zur Möslalm und damit auch der kürzeste Weg von
Innsbruck nach Sdiarnitz führt von der Bergstation der Nordkettenbahn
ziemlich steil direkt nadi Nordwesten hinunter ins Schotterkar und an
den Grübreisentürmen vorbei ins Mandltal, welches ins Samertal einmündet und in westlicher Richtung entlang der Forststraße zur Möslalm
führt. Gehzeit vom Hafelekar zur Möslalm 2% Stunden und dann über
die Amtssäge nadi Sdiarnitz ebenfalls 2% Stunden. Von Sdiarnitz kann
man mit der Bahn die Heimfahrt nadi Innsbruck antreten.
Der etwas längere, dafür aber leichter begehbare und landschaftlich reizvollere Weg zur Möslalm führt den Goetheweg (einer der schönsten
Höhenwege) entlang bis ins obere Mandltal zur Pfeisalm
(Alpenvereinshütte, bewirtschaftet) und dann durch das Samertal dem Gleirsdibadi entlang zur Möslalm. .Gehzeit: 4 Stunden. Obwohl diese
Rundwanderungen
relativ ungefährlich zu begehen sind, so erfordern sie wie alle Wanderungen im Hochgebirge Trittsicherheit und Bergausrüstung.
Von der Seegrube (Station der Nordkettenbahn) führt ein weiterer Weg,
der aber Bergerfahrung und Ausdauer erfordert, zur Möslalm. In einer
3-Stunden-Tour durch einsame Kare führt der Weg über den Schmidhubersteig auf den Frau-Hitt-Sattel und hinunter zum Frau-Hitt-Kar und dann
Richtung Norden durch ein reiches Latschengebiet in das Klein-KristenTal und auf dem gut ausgebauten Forstweg zur Möslalm.
Auf welchem Weg immer man audi zur Möslalm gelangt, ein Besuch wird
sich auf jeden Fall lohnen.

Höttinger Alm, 1487 Meter
Gastbetrieb von Mitte April bis Mitte November, hier wie bei allen Hütten natürlich von der Wetterlage abhängig.
Große Gaststube. Übernachtungsmöglichkeiten für 25 Personen.
1965 wurde von der Stadt in Zusammenarbeit mit den Innsbrucker Jungsdiützen auf der Höttinger Alm eine Kapelle errichtet, der Neubau der
Alm konnte mit der Sicherstellung der Wasserversorgung 1968 endgültig
abgeschlossen werden. Aufwendungen
der Stadtgemeinde:
1 Million
Schilling.
Von der Bodensteinalm ein paar Meter dem Weg nadi Nordwesten folgend, dann nach links zu den Lawinensdiutzbauten
absteigend, gelangt
man auf einem schönen Waldweg in 45 Minuten zur Höttinger Alm.
Von der Seegrube direkt zur Höttinger Alm gelangt man über den Zunterkopf in ca. 1 Stunde.

Arzler Alm, 1067 Meter
Einfach zu erreichen von der Hungerburg zuerst dem Rosnerweg folgend,
dann nach NO (Wegweiser) zur Arzler Alm.
Infolge Lawineneinwirkung im Jänner 1968 wurde das Gastwirtschaftsgebäude beschädigt und der Stall zerstört, der aber im gleichen Jahr
wiedererriditet werden konnte. 1969 konnte der Neubau der Veranda abgeschlossen werden. Der Neubau des Stalles und der Veranda erforderte
rund 200.000 Schilling.
Die Achselkopfaim, 1560 Meter
Almbetrieb von Juni bis Mitte September, Holzhütte
Auf gutem Weg vom Höttinger Bild erreichbar.

in gutem

Zustand.

Die Galtalm, 1152 Meter
Wurde als Alm stillgelegt, ihr Neubau ist in

Diskussion.

Pfeisalm, 1922 Meter
Kein Wirtschaftsbetrieb,

Dacherneuerung

abgeschlossen.

Höttinger Schafaim, 1717 Meter
Stützpunkt und Unterkunft für Schafhalter; saniert um 50.000

Schilling.

Fronebenalm, 1616 Meter (nicht auf der Skizze)
Nadi Übersiedlung des Müttererholungsheimes
hier eine Jausenstation errichtet.

nach Westendorf

wurde

Zahlreich und vielfaltig sind die Möglichkeiten fur Touren und Wanderungen in unserer nahen Bergwelt, so d a ß dieser Beitrag nur eine
kleine Auswahl anbieten kann und hauptsächlich als Anregung
verstanden sein möchte, Naherholungseinrichtungen der Stadtgemeinde zu nutzen.

(We) Innsbrucks einmalige Lage inmitten einer herrlichen Bergwelt bietet
sowohl den Bewohnern der Stadt wie auch den Urlaubsgasten zahlreiche
und vielfältige Möglichkeiten, ohne beschwerliche Anfahrt mit dem eigenen
Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Wäldern, auf Almwiesen und
in Felsregionen Erholung und Entspannung zu finden. Fur Menschen, die
in großen Städten und Ballungsräumen leben und ihre Umwelt immer stärker
belasten ist es besonders wichtig, in der unmittelbaren Umgebung ein Naherholungsgebiet wie Innsbrucks Almen und Wälder zu besitzen. Von jedem
Punkt unserer Stadt kann man in kurzer Zeit in den Wald gelangen und
sich in der wohl denkbar gesundesten Umwelt erholen.
Die Stadt Innsbruck ist deshalb auch bemüht, bestimmte Landschaftsräume
in ihrer nahen Umgebung als Naherholungsgebiete zu sichern und ist deshalb auch für die zeitgemäße Erhaltung und gegebenenfalls notwendige Erneuerung von Erholungseinrichtungen verantwortlich, was aber immer wieder zum Teil auch hohe Kosten erfordert.
Im Besitz der Stadtgemeinde befinden sich eine Reihe von Almen und Almhütten, die zu Rast und Einkehr laden und den Bauern in der Umgebung von
Innsbruck die Möglichkeit geben, ihre Rinder und Schafe in würziger Gebirgsluft weiden zu lassen. So wurden im Vorjahr 327 Rinder und 487 Schafe
auf die städtischen Almen aufgetrieben.

Zwölf Almen sind in städtischem Besitz, die auf ihren baulichen Zustand
laufend überwacht und an denen, wenn erforderlich, Instandhaltungsarbeiten
durchgeführt werden.
Die Bodensteinalm, die Arzler Alm, die Höttinger Alm, die Höttinger Schafalm, die Umbrüggler Alm, die Achselkopfalm, die Galtalm, die Ochsenalm, die Schoberwaldhütte, die Pfeisalm, die Möslalm und die Fronebenalm im Stubai. (Die einzelnen Almen sind auf der Skizze als kleine Hüttchen
dargestellt, von denen die voll ausgemalten Gastbetrieb haben.) Die Seegrube und das Hafelekar, einfach, problemlos und schnell mit der Nordkettenbahn zu erreichen, sind Ausgangspunkte für ein großes Bergwandergebiet, das dem geübten Bergsteiger wie auch dem geruhsamen Hüttenbummler gleichermaßen Erfüllung bringt.
Die Nordkettenbahn verkehrt täglich ab 8.10 Uhr ab Hungerburg und dann
alle zehn Minuten nach einer vollen Stunde garantiert. Bei Bedarf fährt die
Nordkettenbahn aber auch in Abständen von zehn Minuten und bei starkem
Betrieb sogar alle acht Minuten, s o d a ß nie lange Wartezeiten entstehen und
man mit Hilfe der Seilbahn schnell auf 1905 bzw. auf 2269 Meter gelangt.
Die Stadtgemeinde hat durch den Bau und die Erhaltung von Hütten, Wegen
und Seilbahnen vor unserer Haustür ein grandioses Naherholungsgebiet in
herrlicher Berg weit erschlossen. Nützen wir esi
(Fotos: Wolfgang Weger}

Umbrüggler Alm, 1114 Meter
Da diese Almhütte ursprünglich nur für die Viehwirtsdiaft gebaut worden war, bei den Innsbruckern aber wegen ihrer Nähe oder aber auch
wegen des Kasermandls sehr beliebt ist, wird sie wahrscheinlich bis 1980
durch ein neues Almgebäude ersetzt werden. Die Pläne sind bereits erstellt. Die Wahrung des gewohnten Anblickes der Umbrüggler Alm soll
erhalten bleiben und, wie es sich für eine echte Tiroler Alm gehört, soll
Holz als hauptsächliches Baumaterial Verwendung finden, Dei Kostenvoranschlag für den Neubau beträgt 1$ Millionen Schilling. Die Alm
erreicht man von der Höttinger Alm kommend über den etwas steilen
Abstieg entlang der 3er-Skiabfahrt in 45 Minuten. Ebenfalls dreiviertel
Stunden benötigt man von der Hungerburg auf die Umbrüggler Alm.