Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1978

/ Nr.8

- S.4

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Eine Burg mit Anziehungskraft
Tag der offenen Tür auf der W e i h e r b u r g , 1200 Innsbrucker zeigten großes
(Th) Wie stark der Innsbrucker
Bürger am Geschehen in seiner
Stadt Anteil nimmt, kam wieder
einmal beim Tag der orenen
Tür auf der renovierten Weiherburg zutage: Trotz herrlichstem
und lange ersehnten Bade- und
Ausflugswetter nützten an die-

sem Samstag rund 1200 Innsbrucker aller Altersstufen die
Gelegenheit, die in den letzten
zwei Jahren in neuem Glanz erstandene Weiherburg zu besichtigen. Sehr positiv wurde dabei
der kostenlose Busservice der
IVB aufgenommen: 650 Inns-

Interesse

brucker machten von der Hinfahrtmöglichkeit Gebrauch, 500
benützten den Bus auch zur
Heimfahrt. In der Burg selbst
führten Kräfte des Stadtarchivs
und des mit dem Umbau befaßten Architekturbüros.
Unter den Besuchern, die viel-

fach mit ihrer Begeisterung über
die gelungene Neugestaltung
der Burg nicht hinter dem Berg
hielten, waren auch viele jener
Personen, die in den letzten
Jahrzehnten in den in der Burg
eingerichteten städtischen W o h nungen gelebt hatten. Sie erkannten jetzt ihre Räumlichkeiten nicht wieder. Zahlreich und
vielfältig waren auch die Erinnerungen, die anläßlich der Besichtigung in vielen betagten
Innsbruckern aufstiegen. O b es
sich um die alljährlich am Annatag in der St.-Anna-Kapelle der
Burg gelesene Messe (übrigens
ein Brauch, der mit dem heurir<=^ Jahr wiederaufgenommen
e), um ein in der früheren
ischänke gefeiertes Hoch:essen oder um ein erfas s e n d e s Bad im Burgweiher,
der tatsächlich im Jahre 1911
noch bestanden hatte, handelte,
das Rückbesinnen geschah ohne
Wehmut, denn die Weiherburg
ist stattlicher denn je „wiederauferstanden".
!

KURZ

GEMELDET

• Um den Schutzweg über die
Museumstraße vor dem Museum
Ferdinandeum abzusichern, wurde die Errichtung einer Verkehrssignalanlage an dieser Stelle
beschlossen.

Auch Bürgermeister Dr. Lugger besudite am Tag der offenen Tür die Weiherburg;
archivdirektor
Dr. Hye.

hier im Gespräch mit

Stadt-

Abschied von Altbürgermeister Dr. Greiter
Innsbrucks Altbürgermeister Dr.
Franz Greiter ist am 27. Juli im
82. Lebensjahr in Innsbruck verstorben. Nach einer Trauersitzung des Stadtsenates und einem
feierlichen Requiem in der Pfarrkirche Saggen wurde Dr. Greiter im Beisein einer großen
Trauergemeinde, an der Spitze
Landeshauptmann Eduard W a l l nöfer und Bürgermeister
Dr.
Alois Lugger, am 1. August um
15 Uhr auf dem Wiltener Friedhof zur letzten Ruhe gebettet.
Schon als junger Rechtsanwalt
wurde Dr. Greiter 1929 in den
Gemeinderat der Stadt Innsbruck gewählt. In den Jahren
1933 und 1934 bekleidete er das
Amt eines Stadtrates. Das nachfolgende Jahrzehnt ließ dann
besonders deutlich werden, was
Doktor Greiter besonders auszeichnete: das unbeirrbare Eintreten für seine Überzeugung. In
den Jahren von 1938 bis 1945
brachte es ihm wiederholt Einschränkungen seiner persönlichen Freiheit.
Nach
dem
Wiedererstehen
Österreichs war Dr. Greiter als
Vizebürgermeister einer
der
ersten Männer, die sich für den
Wiederaufbau unserer schwer
geprüften Stadt zur Verfügung
stellten. Um seinen Einsatz einiSeite 4

germaßen würdigen zu können,
muß man sich in das Innsbruck
des Jahres 1945 zurückversetzen:
Innsbruck war damals eine Stadt
mit schweren Bombenschäden,
unter fremde Besatzung gestellt,

wodurch auch die Wohnungsnot noch verschärft wurde; es
war eine Stadt, in der zentrale
Versorgungseinrichtungen
erst
wieder aufgebaut, Arbeitsplätze
gesichert und der Mangel aller
für den Lebensunterhalt notwendigen Dinge erst beseitigt werden mußten.
Als Bürgermeister Dr. Melzer
plötzlich verstarb, folgte ihm Dr.
Greiter 1951 im Amt des Bürger-

meisters nach. Seine Vertrautheit mit den kommunalpolitischen Angelegenheiten, seine Erfahrung und sein Verantwortungsbewußtsein hatten ihn dazu prädestiniert.
Bürgermeister Dr. Lugger sprach
am offenen Grab Altbürgermeister Dr. Greiter den Dank der
Stadt Innsbruck aus, für alles,
was er im Interesse der Stadt
und im Dienst der Stadt getan
hat und würdigte Dr. Greiter als
einen Menschen, der bis zu seinem Tode bereit war, einen aktiven Beitrag für die Stadt zu leisten.
„Sein Werk ist uns Bürgern dieser Stadt Erinnerung an ihn.
Seine Werke - auch in diesem
Sinne darf man das Schriftwort
wohl verstehen - werden ihm
aber auch nachfolgen in die andere Welt. In dieser Zuversicht
wollen wir Dr. Greiter verbunden bleiben. Möge auch seine
Familie und im besonderen die
verehrte Frau Gemahlin Altbürgermeister Dr. Greifers, die
sein Wirken durch ihr Verständnis und ihre Unterstützung mitgetragen hat, in dieser Zuversicht Trost finden. Die Leistungen Altbürgermeister Dr. Greiters werden in der Stadt Innsbruck unvergessen bleiben".

• Der ordentliche Universitätsprofessor Dr. Herbert Braunsteiner wurde zum Rektor der Universität Innsbruck für die Studienjahre 1979/80 und 1980/81
gewählt.

Die Maler Albert Rangger
und Manfred Loimer eröffneten
vor kurzem in Innsbruck „die
kleinste Galerie der Welt". Auf
nur 5,76 Quadratmeter stellen in
der neuen Galerie „Aspalt"
Rangger und Loimer ihre Bilder
aus. Das Motto der Galerie:
„Spann erst den Schirm auf*
wenn es regnet."
• Eine vor kurzem durchgeführte Konzerttournee des Kammerchors des Innsbrucker Konservatoriums durch Burgund und
durch Elsaß brachte den Mitwirkenden erfreuliche Erfolge. Ihren
Abschluß fand diese Tournee in
der Partnerstadt Freiburg, wo
die Sänger im Anschluß an ein
Konzert in einem Altersheim vom
Oberbürgermeister
empfangen
wurden.

Ausgezeichnete
Im Rahmen der alljährlichen Tra*
ditionsfeier in der Innsbrucker
Conradkaserne zeichnete der
Militärkommandant von Tirol,
Oberst des Generalstabes W i n fried Mathis, Landtagspräsident
Bürgermeister Dr. Lugger, Landeshauptmannstellvertreter Professor Dr. Prior und Vizebürgermeister Reg.-Rat Obenfeldner
mit der „goldenen Ehrennadel
des Militärkommandos Tirol"

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1978/Nr. 8