Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1978

/ Nr.8

- S.3

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LIEBE M I T B Ü R G E R
Wenn wir in diesen sommerlichen Tagen durch unser
Innsbruck gehen und einmal
selbst
in Urlaubsstimmung
sind oder zumindest nicht so
unter Druck stehen wie zur
übrigen Zeit des Jahres, fällt
uns manches auf, was wir
sonst weniger beachten. Und
da glaube ich, daß wir gegenüber
früheren
Jahren
doch eine Reihe erfreulicher
Entwicklungen feststellen dürfen.
Beispielsweise die Grün- und
Erholungsanlagen, die an
den Innufern weiter ausgebaut wurden und vielen Mitbürgern zu einem Angebot
für echte Entspannung und
Freude geworden sind. Für
solche, die zum Ausgleich
der Berufsarbeit dort Erholung finden, aber auch für
Mütter und Kinder und jetzt
ganz besonders für die vielen Innsbrucker, die ihren Urlaub in Innsbruck verbringen.
Um vor allem der in Innsbruck verbleibenden Jugend
entgegenzukommen,
haben
wir auch in diesem Sommer
wieder die Sportplätze von
städtischen Schulen zur Benützung freigegeben.
Mit besonderer Freude dürfen wir feststellen, daß der
„Tiroler Sommer" im Innsbrucker Kongreßhaus so viel
Anklang gefunden hat. Den
Gästen unserer Stadt und in
überraschend großer Zahl
auch der Innsbrucker Bevölkerung wird damit eine Veranstaltungsreihe von hohem
kulturellen Niveau geboten,
die gerade im Sommer besonders willkommen ist.
Nicht unerwähnt soll es bleiben, daß mit der Eröffnung
des Parkhauses Markthalle
die erste einer Reihe von geplanten Großgaragen in Betrieb gegangen ist, die uns
auch auf dem Sektor des
Straßenverkehrs
spürbare
Entlastungen bringen werden. Alles in allem Entwicklungen, die uns das Leben in
unserer Stadt noch angenehmer machen sollen.

Ein Baggersee verwandelt sich
Gutachten erlauben Ausbau des Baggersees zu Badesee, Baubeginn im nächsten Jahr
(Th) Wenn auch die Sommermonate im allgemeinen bei uns immer
weniger Badewetter bieten, so gibt es dennoch ab und zu Tage,
an denen der Sprung ins kühle Naß die einzig wahre Erfrischung
ist. Diese Abkühlung soll, noch dazu kostenlos, im kommenden
Jahr auch in der Roßau offiziell ermöglicht werden. Für den in der
Nähe des Klärwerkes durch Schotterentnahme entstandenen Baggersee liegen nun Detailausbaupläne der Stadtplanung und des
Gartenamtes vor, im Frühjahr hofft die Stadtführung mit den Bauarbeiten beginnen zu können. Vorausgesetzt allerdings, daß die
rechtliche Grundlage, der Wasserrechtsbescheid der Tiroler Landesregierung, bis dahin vorliegt.
Ausschlaggebend für das „grüne
Licht" für den Ausbau des Sees
waren die Gutachten über die
einwandfreie
Wasserqualität.
Die bisher von den Instituten für
Hygiene und Zoologie durchgeführten Wasseruntersuchungen,
die auch in Zukunft laufend weitergeführt werden, sprechen für
eine Verwendung des Grundwassersees als Badesee. Für den
Laien erstaunlich, was dabei
von den Fachleuten untersucht
wurde: die Werfeskala umfaßt
die Temperatur und den Sauerstoffgehalt, gemessen in der Tiefe und an der Oberfläche und
zu verschiedenen
Jahreszeiten,
die Phosphor-, die Stickstoff-, die
Plankton- und Algenkonzentration. Weitere
Untersuchungen
befassen sich mit verschiedenen
Arten von Bakterien und Keimen. Eine Grundvoraussetzung,
das Wasser auch bei Badebetrieb gesund halten zu können,
ist der laufende Austausch des
Grundwassers. Die sauerstoffarmen kalten Tiefenschichten werden daher durch drei Kunststoffrohre, die fächerartig auf dem
Seegrund liegen, in den Inn abgeleitet. Das frisch von den Seiten nachströmende Grundwasser hält den Seespiegel in kon-

stanter Höhe. Diese Vorkehrung
ist deshalb besonders wichtig,
weil der See mit seiner rund
zwei Hektar großen Oberfläche
relativ klein ist und daher auf
Belastungen in Form eines starken
Badebetriebes besonders
empfindlich reagieren würde.
Ein „Umkippen", das heißt das
gefürchtete
Uberhandnehmen
der Algen, des Plankton usw.,
wäre die Folge. W i e soll nun
der Badesee aussehen? Der in
zwei Stufen geplante Ausbau
wird sich nach den Aufräumungsarbeiten mit der Ufersanierung, der Rohrverlegung und
in der Folge mit der Begrünung
und Bepflanzung befassen. Das
Ostufer des Sees soll im A n schluß an eine Liegewiese als
Badestrand mit zwei Buchten für
Nichtschwimmer
ausgebildet
werden; an der Westseite, als
der Regenerationszone, ist an
eine Bepflanzung mit Schilf usw.
gedacht; ein Teil des Nordufers
wird aus Platzgründen eine
Steilböschung aufweisen. Für die
Bepflanzung entlang der Grundgrenzen und innerhalb des G e ländes sind standortgemäße G e hölze wie Ahorn, Esche, Schneeball, Weide und Hartriegel vorgesehen.

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1978/Nr. 8

Der Zugang für die Badegäste
wird nördlich des Klärwerkes
eingerichtet, die geplanten Sanitär- und Umkleidemöglichkeiten
sowie die Parkplätze und ein
mobiles
Buffet
werden sich
ebenfalls hier befinden. Die Kosten dieser ersten Ausbaustufe,
die einige Provisorien mit sich
bringen wird, betragen rund
vier Millionen Schilling. Die Anlage, die, sollten die Gutachten
weiterhin dafür sprechen, in der
Zukunft zu einer großzügigen
Freizeiteinrichtung
ausgebaut
werden soll, stellt für die im
Osten der Stadt lebende Bevölkerung einen wertvollen Zuwachs an wohnungsnaher Erholungsmöglichkeit dar.
(Foto: Murauer)

Öfen-Umstellung
läuft weiter
Bekanntlich sind die privaten
Heizöfen, die mit festen Brennstoffen beheizt werden, die
größten innerstädtischen Luftverschmutzer. Die Stadtgemeinde führt aus diesem Grunde
unter anderem eine Aktion
durch, die die Umstellung auf
mit Heizöl extraleicht betriebene O"löfen zum Ziel hat. Diese
Umtauschmöglichkeit erfolgt gemeinsam mit dem Innsbrucker
Fachhandel
und bringt dem
Konsumenten
Preisermäßigungen in der Höhe von 300 Schilling bzw. 600 Schilling. Die Aktion, die ursprünglich bis 15. Juli
befristet war, wurde nun bis
15. Oktober 1978 verlängert.
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