Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1937

/ Nr.7

- S.2

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Amtsblatt Nr. 7
von Stadt und Sparkasse genehmigten die Beschlüsse
der beiden Körperschaften.
I n reiflicher Ueberlegung trat man an die Ausgestaltung der Parkanlage und des Hauses heran. Das
Stadthauamt unter Leitung des Vaudirektors Ing. Fritz
Konzert entwarf den Plan für die notwendige Verbindung der neuen Anlage mit dem Weiherburgpark.
Zwei Brücken sollten den Graben übersetzen. Die obere
Weganlage mit der eigenartig stilvollen Brücke, hergestellt nach einem Entwurf des Vaudirektors Ing. Konzert und Arch. Ing. Thurner im Jahre 1936, leitet von der Höhe der Villa Bianca hinüber gum Gartenhaus der Weiherburg, und foeben geht die Zweite
Brücke, als Sprengwerk von Ing. Mignon erbaut, mit
der verbundenen Weganlage der Vollendung entgegen.
Hiedurch ist von der Unteren Kehre der Weiherburgstraße eine weitere Verbindung zu den beiden Parkteilen geschaffen.
Gartenarchitekt Rudolf Schatz gestaltete die Parkflächen durch entsprechende Lichtung des teilweise überalterten und für den Park ungeeigneten Baumbestandes und in Ausnützung des Geländes durch Anlage von
reizvollen Blumenumrandungen der Ruheplätze aus.
Ueberall laden auf bedacht ausgesuchten Punkten Ruhebänke zum Verweilen ein. Unmittelbar zu unseren
Füßen strömen die grünen Wasser des Inns und verlieren sich allmählich in der Niederung der Haller Au,
die Kirchtürme und ihr größerer Bruder, der Stadtturm, ragen über die grauen und grünen Dächer der
Altstadt empor. Ueber das ganze Stadtbild erhebt sich
vom Osten, über den Süden bis nach Westen die lange
Reihe der Berge, und hinter uns, wie zum Schütze,
steht gewaltig die Nordkette mit ihren Felsbergen.
Noch eine besondere Sehenswürdigkeit sollte diese
neue Erholungsstätte der Innsbrucker bekommen.
Ueber Anregung des Vereines Tiroler Vogelwarte unter Leitung der Herren Ob.-Insv. i. R. Sandner, Postdirektor i. R. Lercher verwandelte sich der ehemalige
Frühgarten in ein Vogelhaus mit ganz neuartiger Gestaltung. Eine dreiteilige Anlage bildet den Aufenthalt
für heimische Vögel, mit Ausnahme der Raubtiergattungen. Jede der Abteilungen überspannt ein großes
Drahtgitter von 5 Meter Länge und 3 Meter Höhe, das
sich im Hintergrund in eine Bedachung fortsetzt. Zwischen den Abteilungen liegen die beiden WinteraufentHaltsgebäude, die elektrisch heizbar eingerichtet sind
und den Vögeln zu jeder Jahreszeit entsprechenden
Schutz bieten. Grün ragt aus der ersten Abteilung ein
Ausschnitt einer Tallandschaft mit dem Baumbestand des Tales hervor, in dem sich muntere Vögel, die
sich hauptsächlich in den Niederungen des Tales aufhal-

ten, tummeln, das nächste Feld birgt, ebenfalls wieder
in die zugehörige Landschaft gesetzt, eine Schar von
Mittelgebirgsvögeln und im dritten Abteil schauen wir
eine Hochgebirgslandschaft, streng und ernst gehalten,
mit Felsen, Wasserfall und Latschenbestand, mit den
Vögeln der Berge. Der Verein Tiroler Vogelwarte
übernahm die große Aufgabe, die Vögel zu beschaffen,
sie auf seine Kosten zu füttern und zu betreuen. Darum
mögen alle Besucher dieses einzigartigen Vogelhauses
auch in die dort angebrachten Sammelbüchsen ihr
Scherflein werfen, um dem Verein einen kleinen Beitrag zu den hohen Kosten der Betreuung zu spenden.
Freut sich doch alles, Erwachsene und insbesondere die
Kinder, die so Gelegenheit erhalten, unsere heimischen
Vögel aus der Nähe kennen zu lernen, an dem munteren Treiben in diesem Vogelhaus. Auswärtige Fachleute erklären heute schon dieses Vogelhaus als gang
einzigartige Einrichtung. I n Kürze wird der Vogelbestand so ergänzt werden, daß er alle geeigneten heimischen Vögel umfaßt.
Wer sich in dieser wundervollen Landschaft noch stärken will, kann sich auf den Terrassen oder in den Räu
men der demnächst zu eröffnenden Kaffee- und Gastwirtschaft Villa Bianca von den Mühen des Ausstieges
erholen. Dort wird der Pächter in den hohen, schön
ausgestatteten Räumen des Hauses und auf den Terrassen, die einen wundervollen Ausblick über die Stadt
und auf die Berge bis weithin zum Brenner bieten, für
Innsbrucker und Fremde eine Gaststätte führen, die zu
angenehmstem Aufenthalt einladen wird.
All das zu schaffen wäre nie möglich geworden, hätte
nicht die Sparkasse der Stadt Innsbruck unter Führung des Vorstehers Hans Hörtnagl immer wieder helfend eingegriffen. I h r gebührt der größte Dank der
ganzen Bürgerschaft. Herr Hans Hörtnagl und Gemeindetagsmitglied sowie Mitglied des Sparkassenausschusses Kommerzialrat Kunibert Iimmeter erwarben
sich größte Verdienste, indem sie immer wieder Anregungen über die Ausgestaltung der gesamten Anlage
gaben. Dank gebührt auch den Herren des Stadtbauamtes, voran dem Vaudirektor Ing. Konzert.
So wurde nun durch großzügige Hilfe der Sparkasse
der Stadt Innsbruck und durch den weitblickenden
Entschluß des Gemeindetages für die Bürgerschaft
Innsbrucks und für fremde Gäste ein Werk geschaffen,
um das uns manche Städte beneiden können, ein
Werk, das sich einzig in die Größe unserer Landschaft
einfügt und das der Erholung und Freude unserer gangen Bevölkerung dienen wird. Möge sie es auch als Gemeingut betrachten und behandeln!

Htaötisches lNäöchen-Realggmnastum
in Innsbruck

rer und 2 Hilfslehrerinnen. Außerdem waren 4 Probelehrerinnen zur Einführung in das Lehramt Mgewichen. Den
schulärztlichen Dienst versah Herr Physikatsvat Dr. Hans
Eteidl.

(Oeffentlichkeitsrecht zufolge Erlasses des Bundesmimsteriums für Unterricht vom 25. November 1932, I I . 30.360-II-7).
Schulnachrichten
^Auszug aus dem Jahresbericht für das Schuljahr 1936/1937.)
1. Perfonalftand des Lehrkörpers:
I m Schuljahr 1936/37 wirkten an der Anstalt 8 Bundeslchrer, 5 stiMische Lehrer, 7 städtische Lehrerinnen, 3 Hilfsleh-

2. Unterricht:
a) Lehrplan:
I n der ersten bis dritten Klasse wurde der Unterricht nach
dem neuen Mittelfchullehrplan des Realgymnasiums zufolge
Erlasfes des Bundesmmisterwms für Unterricht vom 12.Ium
1935 (BGBl. 285, Vdg.-Bl. des Bundesministerwms für Unterricht Nr. 30 aus 1935) erteilt.