Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1978

/ Nr.3

- S.7

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KURZ

GEMELDET

Als
künstlerischer Höhepunkt
nicht nur dieser Spielzeit, sondern wohl auch der letzten Jahre erwies sich die Aufführung
von Richard Wagners anspruchsvoller Oper „Parsifal" im Tiroler
Landestheater, die mit ganz wenigen Ausnahmen von den Kräften des eigenen Hauses bestritten wurde und das hohe Niveau
unserer Oper - der Solisten, des
Chores, des Orchesters, aber
auch der Technik - bei größtem
Beifall des Publikums unter Beweis stellte.
Am Ostersonntag, den 26. März,
wird in der 10-Uhr-Messe in der
Servitenkirche Joseph Haydns
„Harmonie-Messe", Missa solemnis in „ B " , für Soli, gemischten
Chor, großes Orchester und Orgel, in Innsbruck erstmals aufgeführt. Die „Harmonie-Messe" ist
Haydns letztes großes Werk,
das er vollendet hat.

Ein Schmuckstüc!

ie Altsfa

Ebenerdiger Z u g a n g zur neuen Stadtturmgalerie durch den Innenhof des „ A l t e n Rathauses"
(We) Da das alte Rathaus in der
Altstadt nach erfolgter Renovierung wieder für stadteigene
Zwecke
Verwendung
finden
wird, mußte der alte Rathaussaal, der 1971 der Tiroler Künstlerschaft von der Stadtgemeinde
für Ausstellungen zur Verfügung
gestellt worden war, freigemacht werden. Um dieses Kulturzentrum im Herzen der Altstadt der Innsbrucker Bevölkerung und den zahlreichen Besuchern unserer Stadt zu erhalten, hat die Stadtgemeinde stets bemüht, kulturelles Schaffen zu fördern — der Künstlerschaft im Erdgeschoß des Stadtturmgebäudes
einen
baulich
interessanten Raum mit alten
Gewölben
zur Weiterführung
der
Stadtturmgalerie geschaffen.
Sicher wird der neue Raum durch
seine günstige ebenerdige Lage
viel mehr kunstinteressiertes Publikum anziehen, als der im
zweiten Stock des Stadtturmes
gelegene und nur über zwei
steile Stiegen erreichbare ehemalige Ausstellungsraum. Dieser
hatte auch an Attraktivität verloren, als im Zuge der Renovierungsarbeiten im alten Rathaus
der
Stadtturmaufgang, früher
neben der Galerie im zweiten
Stock gelegen, im ersten Stock
errichtet wurde. Die rund 60.000
Stadtturmbezwinger, die früher
an der Galerie vorbei mußten,
brachten manch
zusätzlichen
Besucher. Da dieser Vorteil nun
aber verlorenging, fiel es nicht
allzu schwer, sich vom alten
Ausstellungsraum zu trennen.

Zusätzlich bietet sich nun der
gepflegte Innenhof des „Alten
Rathauses", der durch die Galerie zu neuem Leben erwacht,
während der Sommermonate als
zusätzliche
Ausstellungsfläche
vor allem für bildhauerische
Werke und Plastiken an.
Als Eröffnungsausstellung präsentiert die Künstlerschaft „50
Beispiele aus einer
Tiroler
Sammlung", einen Querschnitt
durch 350 Jahre heimische
Kunstgeschichte. Die 50 Exponate, die von Reiner Schiestl ausgewählt wurden, stammen alle
von Künstlern, die zu Tirol, die
meisten aber zu Innsbruck eine
besondere Beziehung hatten.
Im Rahmen einer kleinen Eröffnungsfeier übergab Bürgermeister Dr. Lugger der Tiroler Künstlerschaft den neuen Ausstellungsraum, für dessen Adaptierung die Stadt rund 275.000
Schilling investiert hat, zur freien
und praktisch unentgeltlichen
Benützung. In seiner Eröffnungsrede betonte das Stadtoberhaupt, wie sehr ihm an einer
konstruktiven
Zusammenarbeit
zwischen Stadtgemeinde und
Künstlerschaft gelegen sei; der
Bürgermeister sprach die Hoffnung aus, „daß alle jene, die
sich schöpferisch und individuell
betätigen, hier Freude haben."
Gleichzeitig aber wandte sich
Bürgermeister Dr. Lugger gegen
jede Einmischung und gegen
jeden Dirigismus, was künstlerische Belange betrifft. „Es ist
ausschließlich Sache der Künstlerschaft etwas herzuzeigen, so-

fern sie etwas herzuzeigen hat."
Und daß unsere Künstler „etwas
herzuzeigen haben", bewiesen
sie durch den jahrzehntelangen
Bestand der alten Stadtturmgalerie und das beweisen sie
neuerdings durch die repräsentative Eröffnungsausstellung. Die
Ausstellung ist noch bis zum
9. April, täglich von 15 Uhr bis
19 Uhr, und an Sonn- und Feiertagen von 10 Uhr bis 12 Uhr geöffnet.

Vom 30. März bis 9. April wird
das Innsbrucker Eisstadion wieder in eine Zirkusarena verwandelt werden. In dieser Zeit wird
der Russische Staatszirkus, der
schon bei seinem letzten Gastspiel 1971 insgesamt 60.000 Besucher ins Eisstadion lockte, wieder in Innsbruck gastieren und
Artisten von Weltklasse nach
Innsbruck bringen. Löwen, Tiger,
Elefanten, Pferde und Hunde
werden in den Gängen und
Räumlichkeiten des Stadions ihr
Domizil beziehen.
Ein
Informationszentrum
der
Glaubensmission Innsbruck-Völs
wurde an der Ecke Museumstr./"
Brunecker Straße errichtet und
steht von 10-20 Uhr offen.

Ballettkunst aus Grenoble
Konservatoriumsschüler begeisterten durch ihr Können
(Gr)
Die
Städtepartnerschaft
zwischen Grenoble und Innsbruck hat uns am 16. Februar
ein Balletterlebnis besonderer
Art gebracht: Das Ballett des
Konservatoriums Grenoble, das
schon vor einigen Jahren das
Innsbrucker Publikum begeistert
hatte, gastierte wieder in den
Kammerspielen mit einem bunten Reigen von Proben seines
hervorragenden Könnens. Durch
Entgegenkommen
der
Stadt
Grenoble, die das Gastspiel mitfinanzierte, war
es überdies
möglich, die Eintrittskarten zu
den normalen Kammerspielpreisen abzugeben.
Die
Ballettgruppe, deren ältestes Mitglied 21 Jahre zählte,
hatte für
Innsbruck ein anspruchsvolles
Programm
gewählt, das in großer Differenziertheit vom klassischen Ballett
bis zum modernen Tanz reichte

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1978 / Nr. 3

und von der künstlerischen Leiterin Lolita Parent hervorragend
einstudiert, von den Mitgliedern
der Gruppe aber auch mit vollem Einsatz und überraschend
reifem Können interpretiert wurde. Immer wieder zogen die
Kühnheit und der Einfallsreichtum, mit denen die Solisten wie
das Ensemble zu kräftigem Ausdruck geführt und doch jederzeit vor jedem Zuviel bewahrt
wurden, in ihren Bann. Mit besonderer Anerkennung wurde
vermerkt, daß das Grenobler
Ballett, das am Nachmittag und
am Abend auftrat, jeweils mit
einem eigenen Programm aufwartete.
Im Sinne des gegenseitigen Austausches zwischen den Konservatorien der beiden Partnerstädte konzertierten in der Zwischenzeit bereits Schüler des Innsbrucker Konservatoriums mit viel
Beifall in Grenoble.
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